Stürmer gibt Einblicke in Wechsel
Füllkrug: Beim BVB „Kribbeln im Bauch verspürt“ – Werder musste „Einnahmen generieren“
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Niclas Füllkrug hat Einblicke in den Transfer von Werder Bremen zu Borussia Dortmund gegeben. Lange Zeit sah es so aus, als ob der Stürmer bei den Grün-Weißen bleibt, ehe in der letzten Woche der Wechselperiode doch noch der BVB zuschlug. Auch die finanzielle Lage bei den Werderanern, die mit dem 30-Jährigen 13 Millionen Euro einnahmen und damit so viel wie noch nie zuvor für einen Ü30-Profi, spielte dabei eine Rolle.
„Es war vor allem die Konstellation zwischen Werder und mir. Weil der Verein immer wieder betont hat, dass es wirtschaftlich nicht gut aussieht und dass man Einnahmen generieren muss. Es gab nicht so viele Spieler, die eine hohe Ablöse eingebracht hätten“, berichtete Füllkrug im Interview mit der „Sport Bild“. Der deutsche Nationalspieler hätte im Sommer aber auch Momente gehabt, „in denen für mich relativ klar war, dass ich bei Werder bleiben möchte“.
Bei den Schwarz-Gelben unterschrieb er einen Vertrag bis 2026. Schon länger vor der ersten Kontaktaufnahme von Sportdirektor Sebastian Kehl stand für den Rechtsfuß fest, dass der BVB eine seiner Wunschlösungen wäre. „Ich habe mir dann während der Transferphase Gedanken gemacht. Für mich war kurz darauf klar: Wenn ich einen Schritt gehe, muss es einer sein, bei dem ich ein Kribbeln im Bauch verspüre. Ich hätte zum Beispiel nach England gehen können, zu einem Klub, der international spielt. Aber ich spürte nicht dieses Kribbeln, um dafür Werder zu verlassen“, so Füllkrug.
Die Dortmunder hingegen benötigten aus seiner Sicht „eventuell einen Stürmertypen wie mich“ und waren „vom ersten Moment an eine absolute Top-Option“. Neben Füllkrug gehören noch die Mittelstürmer (29), der aktuell sportlich eine schwere Phase durchmacht, und Youngster (18) zum Kader.
Im ersten Gespräch mit Kehl habe Füllkrug ihm erklärt, dass er beim BVB „sofort ein Kribbeln verspürt habe. Und ich habe ihm gesagt, dass ich der Überzeugung bin, dass der BVB mich braucht – und ich auch den BVB brauche“. Über seine Ablöse, die Borussia gab in seiner Geschichte nur einmal mehr für einen Ü30-Fußballer aus, mache er sich „keine großartigen Gedanken“.
Füllkrug über Flick-Aus: „Wurde ein bisschen von Mannschaft alleine gelassen“
Füllkrug äußerte sich auch zum Aus von Ex-Bundestrainer Hansi Flick. „Ich hatte einen sehr engen Draht zu Hansi Flick und bin ihm sehr dankbar. Ich finde, er wurde ein bisschen von uns als Mannschaft alleine gelassen“, sagte er: „Er hat uns viel Vertrauen geschenkt, häufig auch immer wieder denselben Spielern. Das wurde leider nicht so zurückgezahlt, wie er es verdient gehabt hätte.“
Der Deutsche Fußball-Bund hatte sich nach anhaltender Erfolglosigkeit vor rund einem Monat von Flick getrennt. Sein Nachfolger ist Julian Nagelsmann. Füllkrug hatte im vergangenen November unter Flick als deutscher Nationalspieler debütiert. In bislang neun Partien für die DFB-Elf erzielte er sieben Tore. Derzeit weilt er mit dem Auswahlteam in den USA und ist voller Tatendrang. „Julian Nagelsmann ist ein Perfektionist, der uns alle besser machen kann. Wir müssen ihn nur möglichst gut unterstützen, seine Ideen vernünftig umzusetzen. Dann kommen wir wieder in die Erfolgsspur. Da bin ich mir ganz sicher.“