04.04.2024 - 07:57 | Quelle: dpa | Lesedauer: unter 2 Min.
DFB-Pokal
Daniel Thioune
Düsseldorf peilt Aufstieg an 

„Erlebnispark BayArena“: Fortuna will zurück in die Achterbahn – Teils „vogelwilde Aufstellung“

DFB-Pokal: Fortuna Düsseldorf will zurück in die Bundesliga-Achterbahn
©IMAGO

Sein Team wurde kräftig durchgeschüttelt, doch Trainer Daniel Thioune hat der wilde Ritt Lust auf mehr gemacht. „Unsere Reise endet im Erlebnispark BayArena. Willkommen in der Realität“, sagte der Trainer des Zweitliga-Dritten Fortuna Düsseldorf nach dem 0:4 (0:3) im Pokal-Halbfinale bei Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen. Der Traum vom Endspiel in Berlin endete mit einer Lehrstunde. Doch nun will die Fortuna alles daransetzen, im nächsten Jahr als Bundesligist nach Leverkusen zurückzukehren.



„Die erste Fahrt ging vorwärts, die zweite rückwärts. Das sind Momente, die will man in diesem Erlebnispark eigentlich nicht erleben“, sagte Thioune. „Aber wer einmal in so einer Achterbahn saß, geht gerne auch wieder ein zweites Mal rein, weil es doch ganz cool war. Ich würde ganz gerne Tickets lösen für die Achterbahnfahrt nächste Saison. Da würde ich mich dann gerne wieder dran versuchen.“


Fortuna vor HSV Die Ausgangslage in der 2. Bundesliga Zur Tabelle Die Niederlage gegen den jederzeit haushoch überlegenen Gegner will Thioune vor den entscheidenden sieben Spielen um den Aufstieg gar nicht mehr groß analysieren. „Das wäre nicht zuträglich für das, was kommt“, unterstrich er. Und eigentlich sei ja auch gar nichts passiert. „Wir haben das bekommen, was alle erwartet haben“, sagte der Trainer. „39 Mannschaften haben es vor uns versucht, wir waren eben die 40.“ So viele Pflichtspiele seit dem Saisonstart ist Leverkusen nun ohne Niederlage. „Es war eine fantastische Reise im Pokal“, gab Thioune zu Protokoll. „Aber diese Hürde war einfach zu hoch. Deshalb wäre Enttäuschung völliger Quatsch.“


Längste Unbesiegt-Serien seit 2000: Leverkusen baut Vorsprung aus

13. FC Bayern | Dezember 2019 bis September 2020 | 32 Spiele unbesiegt
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Stand der Galerie: 2. Mai 2024

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11. FC Porto | Oktober 2003 bis März 2004 | 33 Spiele unbesiegt
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11. Sporting CP | November 2001 bis August 2002 | 33 Spiele unbesiegt
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10. FC Porto | März 2010 bis Dezember 2010 | 36 Spiele unbesiegt
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9. PSG | März 2013 bis Dezember 2013 | 36 Spiele unbesiegt
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6. PSV Eindhoven | März 2009 bis Januar 2010 | 39 Spiele unbesiegt
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6. FC Barcelona | Oktober 2015 bis März 2016 | 39 Spiele unbesiegt
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6. Inter Mailand | Oktober 2006 bis April 2007 | 39 Spiele unbesiegt
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4. Real Madrid | April 2016 bis Januar 2017 | 40 Spiele unbesiegt
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4. Inter Mailand | Mai 2004 bis Februar 2005 | 40 Spiele unbesiegt
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3. Celtic FC | November 2016 bis August 2017 | 42 Spiele unbesiegt
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2. Juventus Turin | Mai 2011 bis Mai 2012 | 43 Spiele unbesiegt
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1. Bayer Leverkusen | August 2023 – ? | 47 Spiele unbesiegt
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Zumindest bei seinem Torhüter Florian Kastenmeier klang diese dann doch durch. „Dass es schwer wird, das wussten wir“, sagte der 26-Jährige und bemängelte auch eigene Versäumnisse. „Wir hatten teilweise eine vogelwilde Aufstellung. Das, was wir uns vorgenommen haben, hat gar nicht funktioniert“, klagte er. „Mit dem 3:0 war das Ding gegessen.“ Die Unterstützung der Fans sei aber positiv geblieben, freute sich der F95-Coach. „Wir sind in den letzten zehn Minuten des Spiels durchgängig gefeiert worden“, sagte Thioune. „Dadurch haben die Jungs einen ganz klaren Auftrag bekommen. Wenn man so gefeiert wird, muss man auch etwas zurückgeben.“



Sportvorstand Klaus Allofs, der den DFB-Pokal als Spieler und Funktionär sieben Mal gewann, versicherte derweil, er sei nicht enttäuscht. Mit der Niederlage ende zwar der Traum von Berlin, aber der sei eben auch nur ein Traum gewesen. „Träumen macht man mit geschlossenen Augen. Ich bevorzuge, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen“, so Allofs. Den Bundesliga-Aufstieg bezeichnete er deshalb bewusst nicht als Traum, sondern als „das große Ziel“.


Dritt- & Viertligisten im Halbfinale: Überraschungen des DFB-Pokals

FC St. Pauli - Saison 2005/06 - Aus im Halbfinale
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Nach dem FC St. Pauli (Regionalliga Nord) hatten es nur noch ein Dritt- und ein Viertligist aus den unteren Klassen bis ins Halbfinale des DFB-Pokals geschafft. Die Hamburger scheiterten am FC Bayern.
Die Pokal-Saison 2005/06 in der Übersicht

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Arminia Bielefeld - Saison 2014/15 - Aus im Halbfinale
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Arminia Bielefeld (3. Liga) entging neun Jahre nach St. Paulis Durchmarsch im Halbfinale dem Bayern-Los, verlor aber dennoch mit 0:4 gegen den VfL Wolfsburg.
Die Pokal-Saison 2014/15 in der Übersicht

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1. FC Saarbrücken - Saison 2019/20 - Aus im Halbfinale
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Saarbrücken (Regionalliga Südwest) war das einzige Team, dass es als Viertligist bis ins Pokal-Halbfinale schaffte. Dort war Schluss gegen Bayer Leverkusen.
Die Pokal-Saison 2019/20 in der Übersicht

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1. FC Saarbrücken - Saison 2023/24 - Aus im Halbfinale
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Und schon wieder Saarbrücken! Der Drittligist schmiss Karlsruhe, Bayern München, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach aus dem Wettbewerb. Im Halbfinale war gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern Schluss.
Die Pokal-Saison 2023/24 in der Übersicht

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Eintracht Trier - Saison 1997/98 - Aus im Halbfinale
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Trier erlebte seinen Pokalhöhepunkt als Drittligist im Halbfinale 1998, wo in einem spektakulären Elfmeterschießen Schluss war gegen den MSV Duisburg.
Die Pokal-Saison 1997/98 in der Übersicht

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Union Berlin - Saison 2000/2001 - Aus im Finale
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Als Drittligist sogar bis ins Finale schaffte es Union Berlin, das 2001 am FC Schalke scheiterte.
Die Pokal-Saison 2000/01 in der Übersicht

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Energie Cottbus - Saison 1996/97 - Aus im Finale
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Das Kunststück, als Drittligist ins Finale vorzustoßen, gelang 1996 auch Energie Cottbus, die im Endspiel gegen den VfB Stuttgart die Segel streichen mussten.
Die Pokal-Saison 1996/97 in der Übersicht

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Hertha BSC II - Saison 1992/93 - Aus im Finale
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1993 stand Hertha im Finale, allerdings das Drittliga-Team der Reserve. Im Endspiel hieß es 1:0 für Bayer Leverkusen.
Die Pokal-Saison 1992/93 in der Übersicht

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Letzte Beiträge Newsforum

aTr_Steal Bayer 04 Leverkusen aTr_Steal 04.04.2024 - 10:28
Zitat von Johnny_Moped
Bis auf zwei kleine Mini-Chancen, die dann kläglich vergeben wurden, hatte Düsseldorf rein gar nichts zu melden. Das war ein schmerzlicher Klassenunterschied und kein Duell auf Augenhöhe in einem DFB-Pokalhalbfinale.

Fehlpässe, verlorene Zweikämpfe, Stellungsfehler, 25% Ballbesitz, keine Körperspannung, Stockfehler, etc. Fortuna hat gespielt, als hätten sie Seife in den Schuhen, so häufig wie sie ausgerutscht sind. Auch wenn Thioune beschwichtigt, so wäre ich als Trainer zumindest mal von der Leistung enttäuscht. Vielleicht nicht vom Ergebnis, denn es kann ja mal von Anfang an blöd laufen und die Gegentore zu zeitlich ungünstigen Momenten fallen. Man kann sicherlich mal unter die Räder kommen, aber was Düsseldorf gestern geboten hat, hatte mit Profifußball ganz wenig gemeinsam. Die Spieler waren rein von der Konzentration nicht auf der Höhe und es sah aus, als hätte es zu keiner Zeit einen Matchplan gegeben.

Wie man in Leverkusen als Auswärtsmannschaft in einer englischen Spielwoche selbstbewusst auftritt, hat Qarabag FK in der Europa League bewiesen. Die Düsseldorfer Spieler hingegen hatten zu keiner Zeit Glauben oder Vertrauen in sich selbst. Direkt nach dem ersten Tor war das Spiel eigentlich schon gegessen. Aber Leverkusen hat es wirklich sehr gut gemacht, sie haben ein unerschütterliches Selbstbewusstsein an den Tag gelegt. Das Spiel wäre nicht anders verlaufen, wenn Düsseldorf Heimrecht gehabt hätte.


Ich bin zugegebenermaßen kein Experte fürs Düsseldorfer Spiel, meine aber trotzdem einen gewissen Plan erkannt zu haben. Grade nach dem 1:0 hat man in meinen Augen gesehen, dass der Plan war Leverkusen hoch anzulaufen und so Fehler zu erzwingen um schnell zum eigenen Abschluss zu kommen.
Das war auch genau das was Qarabag gegen uns sehr gut gelungen ist. Das frühe 1:0 war dafür natürlich Gift und hat eine noch offensivere Variante erfordert. Letztlich fehlte dann die Qualität bzw. Leverkusens Qualität war so überragend sich da perfekt zu befreien und quasi Konter einzuleiten. So entstehen dann eben die Chance bei der Frimpong den richtigen Abspielmoment verpasst und 3 Leuten in den Rücken spielt oder eben das 2:0. Der Pass von Tapsoba war einfach ein Traum.
Danach war dann etwas die Spannung raus und ein Bock vom Torwart bzw. Abstimmungsproblem führt zum 3:0 und das Ding ist final durch.

Für mich bleiben 2 Dinge aus diesem Spiel:
1. Es hat gezeigt, warum ab dem Ende der Hinrunde alle Teams nur noch hinten drin stehen gegen uns (wenige Ausnahmen wie Stuttgart, Bayern oder Qarabag ausgenommen). Tust du das nicht schlägt gerne mal die brutale Offensivqualität durch, vor allem wenn die Absicherung nicht ideal ist und das Pressing nicht perfekt funktioniert.
2. Welche andere Option hatte Düsseldorf, insbesondere nach dem frühen 1:0. Leverkusen hat in dieser Saison oft genug gezeigt, dass sie ein Spiel runter spielen können oder auch tief stehende Gegner solange erdrücken, bis doch 1-2 Bälle reingehen. Grade mit dem Klassenunterschied, fand ich Fortunas Idee mutig und verständlich. Klar, wenn es nicht klappt siehst du wie der Depp aus und gehst hier mit 3:0 zur Pause raus, aber wenn du es anders versuchst, verlierst du am Ende 2:0 aber musst dir vorwerfen lassen, gar nichts versucht zu haben.
Johnny_Moped Fortuna Düsseldorf Johnny_Moped 04.04.2024 - 10:14
Bis auf zwei kleine Mini-Chancen, die dann kläglich vergeben wurden, hatte Düsseldorf rein gar nichts zu melden. Das war ein schmerzlicher Klassenunterschied und kein Duell auf Augenhöhe in einem DFB-Pokalhalbfinale.

Fehlpässe, verlorene Zweikämpfe, Stellungsfehler, 25% Ballbesitz, keine Körperspannung, Stockfehler, etc. Fortuna hat gespielt, als hätten sie Seife in den Schuhen, so häufig wie sie ausgerutscht sind. Auch wenn Thioune beschwichtigt, so wäre ich als Trainer zumindest mal von der Leistung enttäuscht. Vielleicht nicht vom Ergebnis, denn es kann ja mal von Anfang an blöd laufen und die Gegentore zu zeitlich ungünstigen Momenten fallen. Man kann sicherlich mal unter die Räder kommen, aber was Düsseldorf gestern geboten hat, hatte mit Profifußball ganz wenig gemeinsam. Die Spieler waren rein von der Konzentration nicht auf der Höhe und es sah aus, als hätte es zu keiner Zeit einen Matchplan gegeben.

Wie man in Leverkusen als Auswärtsmannschaft in einer englischen Spielwoche selbstbewusst auftritt, hat Qarabag FK in der Europa League bewiesen. Die Düsseldorfer Spieler hingegen hatten zu keiner Zeit Glauben oder Vertrauen in sich selbst. Direkt nach dem ersten Tor war das Spiel eigentlich schon gegessen. Aber Leverkusen hat es wirklich sehr gut gemacht, sie haben ein unerschütterliches Selbstbewusstsein an den Tag gelegt. Das Spiel wäre nicht anders verlaufen, wenn Düsseldorf Heimrecht gehabt hätte.
Siggi_DD SG Dynamo Dresden Siggi_DD 04.04.2024 - 08:26
Holt Leverkusen nun die Meisterschaft, kann man sagen, dass nur der Deutsche Meister einen stoppen konnte zwinker