03.04.2024 - 07:51 | Quelle: Sport Bild/Bild/WAZ/TM | Lesedauer: unter 3 Min.
FC Schalke 04
Tristan Osmani
S04 äußert sich 

Berichte: Schalke prüft Verkauf des Stadions – Talent Osmani im Fokus von RB Salzburg

Schalke: Osmani im Fokus von Red Bull Salzburg – Verkauf des Stadions?
©IMAGO

Lediglich drei Punkte trennen den FC Schalke 04 nach 27 absolvierten Spieltagen von einem Abstiegsplatz (zur Tabelle), vor der Auswärtspartie bei Hannover 96 wachsen in Gelsenkirchen die Sorgen. Angesichts der sportlich sowie finanziell prekären Lage exerzieren die Verantwortlichen des Klubs einem Bericht der „Sport Bild“ zufolge diverse Szenarien für den Fall des Abrutschens in die 3. Liga durch – dazu soll erneut auch der Verkauf der Arena zählen, heißt es. Derweil hat das österreichische U19-Talent Tristan Osmani offenbar Interesse in seinem Heimatland geweckt.



In den vergangenen Monaten hatte es wiederholt Berichte über einen möglichen Verkauf der Veltins-Arena gegeben, die seit 2001 Heimstätte des Traditionsklubs ist. Im Januar hatte Vorstandschef Matthias Tillmann eine solche Möglichkeit noch dementiert, das negative Eigenkapital von über 100 Millionen Euro müsse vielmehr auf anderen Wegen abgebaut werden, sagte der 40-Jährige damals der „WAZ“. Dazu zählt auch die personelle Verschlankung, die zuletzt mit den Trennungen von Gerald Asamoah oder Mathias Schober angetrieben wurde. Auf der Direktoren-Ebene habe S04 zuletzt mit elf Positionen mehr Personal beschäftigt als Ruhrpott-Rivale Borussia Dortmund, der eine Liga höher und Champions League spielt, schreibt das Blatt. 


Update 11:56 Uhr: „Wie bereits mehrfach in den vergangenen Monaten kommuniziert, prüft der Verein für unterschiedliche Szenarien grundsätzlich unterschiedliche Optionen. Daran hat sich nichts geändert“, teilte Schalke am Mittwoch als Reaktion auf den Bericht mit. Zu konkreten einzelnen Punkten äußerte sich der Revierklub nicht, neben einem Stadionverkauf soll es unter anderem um Einsparmöglichkeiten bei der Mitgliederversammlung, bei Trainingslagern sowie bei internationalen Social-Media-Kanälen gehen.



Wie der Zweitligist Mitte März mitteilte, betrug das Konzernergebnis für das vergangenen Kalenderjahr 6,9 Mio. Euro. Noch im Vorjahr hatten die Knappen ein Minus von 19,4 Mio. Euro vermeldet. Die Nettofinanzverbindlichkeiten sanken von 139,9 Mio. auf 128,5 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse konnten im Vergleich zu 2022 aber von 157 Mio. auf 168,3 Mio. Euro gesteigert werden. Auf dem schwierigen Weg zum avisierten Abbau des hohen Schuldenbergs machen Schalke dennoch Altlasten zu schaffen. So musste der Klub 2023 rund 16 Mio. Euro für vertraglich festgelegte Zins- und Tilgungszahlungen leisten. „Wir haben am 15. März fristgerecht die Lizenzierungsunterlagen für die 2. und 3. Liga eingereicht. Was die Drittliga-Planungen betrifft, rechnen wir damit, dass die vorläufige Erteilung der Lizenz nur unter Bedingungen erfolgen wird. Wir sind allerdings überzeugt davon, den Klassenerhalt zu schaffen“, hatte das für den Bereich Finanzen zuständige Vorstandsmitglied Christina Rühl-Hamers vor rund zwei Wochen mitgeteilt.


Hinweis: In einer vorherigen Version des Artikels befand sich kurzzeitig eine falsche Information zu den Personalkosten des Vereins. Diese wurde entsprechend nachträglich wieder entfernt.


„Bild“: Schalke-Youngster Osmani im Fokus von Red Bull Salzburg


Derweil könnte sich im Nachwuchsbereich der Schalker ein Abgang anbahnen: Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, ist Red Bull Salzburg an den Diensten des U19-Talents Tristan Osmani interessiert. Der Vertrag des gebürtigen Wieners läuft aus, in 13 Partien der U19-Bundesliga West brachte es der Linksfuß bis dato auf fünf Scorer. Dem Blatt zufolge würde sich Osmanis Vertrag in Gelsenkirchen automatisch verlängern, sollte er in dieser Saison noch mal bei den Profis eingesetzt werden oder alternativ mindestens dreimal von Trainer Karel Geraerts in den Kader berufen werden – in diesem Fall würde S04 bei einem Verkauf im Sommer bis zu 500.000 Euro an Ablöse winken. Bleibt eine Verlängerung aus, müsste Red Bull im Zuge eines Transfers lediglich eine Ausbildungsentschädigung nach Gelsenkirchen überweisen.


Leistungsdaten
Tristan Osmani
T. Osmani Offensives Mittelfeld
FC Schalke 04 U19
FC Schalke 04 U19
Saison 23/24
U19-Bundesliga West
Spiele
19
Tore
4
Vorlagen
3


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Letzte Beiträge Newsforum

DerJogi Hamburger SV DerJogi 05.04.2024 - 13:40
Auf mich wirkt es eher so als ob man auf Schalke den Sparkurs verpennt hat.
Denn wie kann es sonst sein das man im Jahr 2023 immer noch Personalkosten von 73 mio. hatte und bis vor kurzem noch 11 Direktoren beschäftigte.
Kallisto1310 Borussia Dortmund Kallisto1310 03.04.2024 - 20:54
Zitat von dreamliner
Ein Verkauf des Stadions würde nicht einfach sein, allein aus realistischer Betrachtung.

Die Arena ist eine Sonderimmobilie, dafür gibt es naturgemäß keinen großen Interessentenmarkt. Klassisch wäre die Stadt Gelsenkirchen ein solcher Interessent, allerdings ist die Stadt finanziell mindestens so klamm wie Schalke selbst. Die Stadtwerke Gelsenkirchen wären ein offensichtlicher Käufer-Kandidat, schließlich halten sie bereits nennenswerte Anteile. Institutionelle Anleger sehe ich als Kaufinteressenten nicht. Allein, es wird vermutlich kein marktgerechter Preis zu erzielen sein. Der Verkehrswert wird sich im Wesentlichen über die Grundstückswerte ergeben. Die mögliche Nutzungsoptionen treten dabei in den Hintergrund, schließlich verschlingt die Arena auch hohe Kosten an Unterhaltungs- und Instandhaltungskosten. Neben der Restnutzungsdauer sind das die wertbeeinflussende Faktoren. Ich würde mal annehmen das Schalke nicht mehr als 55 bis 65 Mio. € als Kaufpreis für die Stadionanteile erzielen dürfte. Mit den Stadtwerken wäre auch ein Deal in der Weise denkbar, dass Schalke die Arena irgendwann in der Zukunft zurückkaufe könnte. Wenn man denn so eine Zusatzvereinbarung im Kaufvertrag treffen würde, wäre der Kaufpreis eigentlich nichts anderes als ein "verkappter" Kredit.

Ich halte ein Szenario auch nur für den Abstieg in de 3. Liga für denkbar, anders wäre der schlechte Deal den Mietgliedern nicht zu vermitteln.


Absolut richtig. Das Stadion an sich wäre ohne einen für Zuschauer interessanten FC Schalke 04 quasi nichts wert. Die paar Konzerte und anderen Sportveranstaltungen, die dort abgehalten werden, decken wahrscheinlich nicht einmal die Instandhaltungskosten, Grundsteuer, etc. Du kannst das Stadion auch nicht an einen anderen Verein vermieten. Soll da künftig Bochum in Gelsenkirchen seine Heimspiele austragen? Ne, das macht keinen Sinn. Wenn Schalke in die dritte Liga geht, oder gar in die Regionalliga muss, dann sind die Spiele mit Sicherheit auch nicht mehr annähernd ausverkauft. In dem Fall müsste man hoffen, dass man bei Heimspielen +/- 0 rauskommt. So eine große Arena kann auch ein Fluch sein.

Ich denke es gibt nur zwei realistische Möglichkeiten. Entweder geht das Stadion an die Stadt oder die Stadtwerke und man "mauschelt" durch einen sog. Verkauf etwas, um den Verein irgendwie zu retten, oder - und das halte ich nicht für abwegig - ein zukunftsorientierter Investor kauft das Ding, um es in 10 Jahren oder früher plattzumachen und ein Luxus-Neubaugebiet in bester Lage zu errichten. Das Grundstück ist der einzige Wert, den das Stadion dann noch haben wird. Bei anhaltender Inflation wären auch die enormen Kosten für das Grundstück in ein paar Jahren wieder auf einen Normalwert geschrumpft. Da kann man jetzt schonmal 50Mio in die Hand nehmen, wenn man über das entsprechende Portfolio verfügt.

Wurde das in Hamburg nicht ähnlich gemacht und die Stadt darf das Stadion in 90 Jahren abreißen oder so ähnlich? Bis dahin (angenommen der Markt entwickelt sich ähnlich, wie in den vergangenen Jahrzehnten) wird dieses Grundstück in Hamburg wohl Milliarden wert sein.
schlckr7 Hamburger SV schlckr7 03.04.2024 - 17:34
Zitat von MurmeltierHSV
So richtig glaubhaft klingt das für mich alles nicht. Was verdient den so ein Direktor oder Repräsentant? Vielleicht verursacht so ein Posten an die 200.000€ im Jahr?
Genauso sieht es mit den Kosten der Auslandsabteilung für Social Media und den Kosten der Mitgliederversammlung.
In der Summe sehe ich hier ein Einsparpotenzial von max. 1 Mio.€ im Jahr, was keine relevante Größe ist.

Der Verkauf des Stadions ist auch so eine Sache. Mit welchen Einnahmen kann der Käufer rechnen, wie hoch ist davon der Anteil der Heimspiele? Wenn diese hoch sind und das Stadion verkauft ist, fehlen die dann in Zukunft nicht dem Verein? Oder sind die eher gering, welchen Mehrwert hat dann der Kauf?
Im ersten Fall, umso höher die Miete von Verein angesetzt wird, desto höher der Wert des Stadions.
Gut, wenn der Verein keine Wahl hat, dann muss diese Möglichkeit genutzt werden, aber dann wird es in der Zukunft noch schwerer.

Bald stehen die ersten Zahlen für den neuen TV-Vertrag fest, ich denke es wird ein Bereich von 15% bis 30% insgesamt weniger werden, ohne Berücksichtigung der Inflation.
Zusätzlich die Mindereinnahmen durch die Verschlechterung in der TV-Tabelle.

Um die Finanzen dauerhaft in den Griff zu bekommen sind mehr Einsparungen notwendig als kosmetische Maßnahmen.


Trotzdem macht es ja Sinn sich zu verschlanken, wenn ich eine zu teure Führungsetage habe.

Lizenzspiel-Leiter sollen ja in erster Linie den Sportdirektor unterstützen - braucht es das noch in der 2. Liga in dem Ausmaß? Leiter Nachwuchs (so interpretiere ich den Leiter Knappenschmiede) ist natürlich nochmal was ganz anderes.

Am Ende musst du alles hinterfragen, wenn es knapp wird