Groundhopping in anderen Sportarten

19.01.2018 - 17:38 Uhr
Gerüchten zu Folge - denen ich jetzt nicht nachgegangen bin zwinker - gibt es auch im Eishockey-Sport Groundhopper. Auch haben die meisten Groundhopper entweder aus Ermangelung an Alternativen oder aus purem Interesse schon bei anderweitigen Veranstaltungen vorbeigeguckt. Hier könnt ihr von euren Erfahrungen und Entdeckungen abseits des grünen Rasen-Rechtecks berichten!

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"Längst vergessene Fußballspieler" - Teil einhundertsiebzehn, heute:

Markus Wuckel (*05.04.1967)

• 125 × DDR-Oberliga/48 Tore
• 43 × 2. Bundesliga/7 Tore

Geburtsort: Blankenburg + Stationen (u.a.): Stahl Brandenburg (bis 1985) + 1.FC Magdeburg (85-91) + 1.SC Göttingen 05 (91/92) + VfB Oldenburg (92/93) + Arminia Bielefeld (93-95) + Rot-Weiß Essen (95/96) + VfB Leipzig (96/97) + 1.FC Saarbrücken (97/98) + 4 Länderspiele für die DDR + Aktuell: Trainer Arminia Bielefeld (Frauen)
Zeige Ergebnisse 1-9 von 9.
Groundhopping in anderen Sportarten |#1
20.01.2018 - 16:37 Uhr
I had various experiences of going places to see all sort of sports, I will try to make a little list here !

  • Cycling :
Beside football, cycling is my favourite sport. In a year, I can go at like 20 different events, professional or not, and either road cycling, cyclocross or track cycling. For example, in the last years, I saw stages of Tour de France (2006/2008/2013/2015), I went to see Paris-Roubaix twice (2012/2015), but also Ronde van Vlaanderen and Scheldeprijs in Belgium the year after, two historic races in this country. But of course I have my favourite races : Tro Bro Leon also known as "Brittany's hell", that I never missed since my 7th birthday. I also really like Plumelec GP and Polynormande, that offers a great show every year like every races of the French cycling cup. I was even an official photographer on Polynormande in 2017 ! Crearly one of my best cycling moments ever. And the last race I went to was the french cyclo-cross championships, that took place last weekend.
If one day there is a sort of Groundhopping tool for cycling, be sure that I'll be one of the first people to use it ! Unschuldig

  • Equestrian :
As far as I can remember I never rode a horse, but I grew up going to some competitions, where I now go nearly every year. There is the Mondial du Lion, the reference championships for horses that are 6 and 7 years old. Also La Baule and its jumping competitions are my list every year; But my highlight was probably the World Games that were held in Normandy in 2014, I went to see the cross and it was really a great experience. For your information, SM Caen's stadium was booked for this event, so the first games of Ligue 1 for this team were all as an away team Zunge raus It looked pretty decent isn't it ? https://youtu.be/kWrRVh-cmAk?t=7

  • Athletics :
I only encountered athletics in one place : Stade du Lac de Maine, in Angers. But it was each time for a big event ! First, the french national championships, last time a few weeks before the olympic games in Rio. And last year, I went back to this stadium, to see the DecaNation, an important team competition, with walker Yohann Diniz and polevaulter Sam Kendricks as the main athletes.

  • Motorsports :
The french MotoGP race in Le Mans is also a must-see for me, I only missed it last year because of important exams coming up. I can't remember exactly the first time I went to see it, but i'm probably at 6 or 7 times now. And in 2015, the Motocross des Nations that welcomed all the best pilotes in the little town of Ernée. Probably one of the craziest atmospheres I encountered while at a sport event, I hope I can go back soon to a race on their circuit.

  • Motorsports :
For other sports, I didn't went to enough events to give them a special part in the list. There is tennis, where it's all about the ATP Challenger in Rennes each year. 2 games of basketball, one friendly between France and Serbia in Nancy, and the second one in Rennes, in national 3rd division. Volley-ball, with a women's national team game against Azerbaijan...in the same arena as the tennis open and the basketball game grins Also an handball game, with my local team Cesson-Rennes facing the leaders of Montpellier back in October.

I think that's all ! I should now target a rugby game, maybe Vannes (french 2nd division) or women Stade Rennais (1st division). Also a men volley-ball game is on my list, as Rennes just climbed back to 1st division and just signed french star Kevin Le Roux.
And I hope that one day an ultimate Groundhopping tool will exist, where we could store all the sports event we have all been to ! Cool

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Area Manager France.
Groundhopping in anderen Sportarten |#2
04.04.2018 - 20:37 Uhr
Sehr schöner Thread, da mir beim Groundhopping eben genau das oft zu kurz kommt. Es gibt so viele tolle Sportarten und dementsprechend auch so viele tolle andere Stadien, Sportstätten, Hallen, Plätze oder was auch immer zu entdecken. Früher hatte ich eine Dauerkarte bei den Brose Baskets in Bamberg, bin in dieser Zeit aber auch immer mal wieder auswärts mitgefahren und durfte da einige tolle Spiele sehen, Hallen entdecken und Menschen kennen lernen. Zudem hat es mich auch immer mal wieder zum Eishockey und Handball getrieben, aber auch beim Volleyball, Tennis, Radsport, Wrestling und Mixed Martial Arts war ich schon und alles konnte mich auf seine ganz eigene Art und Weise faszinieren.

Und darum geht es mir auch beim Groundhopping, nämlich dass ich begeistert oder fasziniert werde und dafür bedarf es nicht immer 22 Männer oder Frauen, die einem Ball hinterher rennen , sondern auch mal zehn Leute, die einen Korb treffen wollen oder 200 Geisteskranke, die sich mit 90km/h eine Abfahrt hinunterstürzen. Das hat alles seinen Reiz und macht für mich dieses Hobby, nämlich den Sport, die Orte und die Menschen dahinter zu erleben, aus.
Groundhopping in anderen Sportarten |#3
05.04.2019 - 12:09 Uhr
Der Süden von Polen kann durchaus auch als Eishockeyregion bezeichnet werden. Bis auf wenige Ausnahmen, befinden sich die professionellen Vereine des Landes in dieser Gegend. In den letzten Jahren konnte Cracovia Kraków die meisten Titel gewinnen. Derzeit spielt die Mannschaft von der Weichsel im Halbfinale der Meisterrunde, gegen den KH GKS Katowice. Das erste Duell in Katowice ging verloren, wodurch die Jungs im zweiten Spiel natürlich in Zugzwang waren. Ich hatte keine Vorstellung davon, wie hoch das Zuschauerinteresse sein wird und wollte mir meine Eintrittskarte für diese Partie bereits im Vorfeld kaufen. Es stellte sich heraus, dass an der Eishalle kein Kartenvorverkauf stattfand. Möglicherweise irgendwo anders, aber es war nicht herauszubekommen, wo dies sein könnte. Genauso konnte ich bisher nirgend lesen, wie viele Siege für den Einzug in das Finale notwendig sind. Terminiert wurden vorerst nur vier Partien und ich vermute, dass auch insgesamt vier Siege errungen werden müssen. Ohne Eintrittskarte machte ich mich entsprechend zeitig auf den Weg. In der Straßenbahn und letztendlich auch an der Haltestelle vor der Eishalle, sah ich keinen einzigen Sportfreund in Fanbekleidung. Ich wurde unsicher. Findet die Partie heute wirklich statt, hatte ich mich nicht verlesen, ist das hier wirklich die richtige Eishalle oder wird ganz woanders gespielt? In Deutschland oder Tschechien hätte ich schon Stunden vor Spielbeginn, viele Anhänger der beiden Mannschaften mit den entsprechenden Fanutensilien gesehen. Vor der Eishalle standen vier muskulöse Jungs mit Warnwesten und der Aufschrift „Ochrona“ (Sicherheitspersonal). Irgendwas musste hier also sein. Die Kasse war geöffnet, niemand stand dort, um eine Eintrittskarte zu kaufen. War die Partie etwa ausverkauft und sie würden mir gleich mitteilen, dass es keine Karten mehr gibt. „Dzień dobry, poproszę jeden bilet!“ Sagte ich durch das Fenster und war daraufhin erstaunt, dass ich keine Antwort bezüglich ausverkaufter Halle erhielt, sondern die Nachfrage, ob Vollzahler oder Ermäßigt. Vierundzwanzig Złoty, also rund sechs Euro kostete die Karte. Die Türen zur Halle waren jedoch noch geschlossen, sie sollten erst eine Stunde vor Spielbeginn öffnen. Als es dann endlich soweit war, hatten sich sage und schreibe zwanzig!! Sportfreunde eingefunden. Kein einziger trug einen Fanschal, geschweige denn ein Trikot. Allerdings hatten einige von ihnen einen Rucksack dabei. Die kommen bestimmt direkt aus der Arbeit hier her, war mein Gedanke und haben noch ihre Brotbüchsen dabei. Das sollte sich als Irrtum heraus stellen. Als wir die strenge Sicherheitskontrolle hinter uns hatten und endlich in der Eishalle waren, öffneten diese Leute ihre Rucksäcke. Darin befanden sich rot-weiße Schals, Mützen in Vereinsfarben und teilweise auch Trikots. Ich persönlich finde das sehr merkwürdig, denn zu den Höhepunkten eines Stadionbesuchs zählt für mich eben auch, dass ich in voller Fanmontur durch die Stadt laufe, eine Fahne schwenke oder zumindest mit meinem Fanschal herumwedel und natürlich schon die ersten Schlachtrufe in der Straßenbahn anstimme. Zum Spiel gehen, genauso als würde ich ins Theater oder Kino kommen, ist schon irgendwie befremdlich. Der Verpflegungsstand war noch nicht geöffnet, genauso wenig konnte ich ausmachen, ob und wenn ja wo, diverse Fanartikel verkauft werden. Mitten im Gang, wo jetzt allmählich auch die ersten Zuschauer entlangliefen, standen noch die Spieler und erwärmten sich mit Ballspielen. Auf meiner Eintrittskarte war keine Sitzplatznummer aufgedruckt, offensichtlich herrschte also freie Platzwahl. Wie eine leere Eisfläche aussieht weiß ich, also beobachte ich die nun eintreffenden Fans. Es waren vorwiegend Rentner anwesend, die sich scheinbar kannten und daher auch mit Handschlag sowie Umarmungen begrüßten. Ansonsten gab es einige weibliche Besucher der Kategorie Spielerfrau, welche wahrscheinlich gemeinsam mit ihren Männern zur Halle gefahren und deshalb ebenfalls zeitig vor Ort waren. Der Verpflegungsbereich war inzwischen geöffnet. Zu den kulinarischen Leckerbissen gehörten Würste, Hotdogs, Popcorn und die für Polen typische Zapiekanka, ein gegrilltes Baguette. Tee gab es, Cola, Mineralwasser und ich konnte es kaum glauben, Bier mit Alkohol. Ich entschied mich erstmal für ein Bier, hätte allerdings auch gleich noch etwas zum Essen kaufen sollen, denn später gab es lange Warteschlangen. Ein kleiner Stand mit Fanartikeln war inzwischen geöffnet, genauso wie ein Pavillon, unter dem Sammelkarten mit Fotos von Spielern verkauft wurden. Zurück auf der Zuschauertribüne, hielt ich Ausschau nach einem Platz. Sofern es irgendwie möglich ist, suche ich dabei gern die Nähe zu den jeweiligen Ultras, denn stundenlang sitzen und wortlos das Spiel verfolgen, ist definitiv nicht das, was ich mir unter einem Stadionbesuch vorstelle. Leider war im Zuschauerbereich niemand mit einer Trommel und Megafon auszumachen, weshalb ich es mir in Höhe der Mittellinie gemütlich einrichtete. Nach und nach füllten sich die Plätze um mich herum und unter Beifall betraten nun auch die Spieler das Eis. Die Jungs machten sich warm und ich versuchte ihre Namen auf den jeweiligen Trikots zu erkennen. Der Torwart war kein unbekannter. Miroslav Kopřiva spielte bereits in Liberec, der tschechischen Nationalmannschaft, der NHL, in Kladno, Chomutov und bei diversen anderen Klubs. Nicht das ich dessen Werdegang auswendig gewußt hätte. Dank mobilen Internet und der Webseite von Eliteprospects, kann das alles schnell herausgefunden werden. So erfuhr ich auch, dass noch weitere ehemalige NHL-Profis auf dem Eis standen. So amateurhaft kann es also nicht werden. Offensichtlich bin ich hier beim ganz großen Sport gelandet. Voller Vorfreude fieberte ich dem Anpfiff entgegen. Ein Herr um die fünfzig kam durch die Reihen und gab Anweisungen für eine Choreographie, die mit Luftballons stattfinden sollte und in einer der Kurven wurden Zaunfahnen aufgehangen. Fahnen waren nun auch auf dem Eis zu sehen. Junge Schlittschuhläufer fuhren damit hin und her. Die Spannung stieg, als sich alle Zuschauer von ihren Plätzen erhoben, den Schal nach oben hielten und das Vereinslied anstimmten (https://www.youtube.com/watch?v=xHaU9HAp8c4). Ich hatte es in der Vergangenheit bereits gehört und mir dank YouTube auch schon den Text übersetzt. Somit wußte ich halbwegs, über was gerade gesungen wird. Die Spieler betraten das Eis, der Hallensprecher laß die Aufstellung vor, ein Pfiff ertönte und es ging los. Die Gastgeber übernahmen sofort das Heft des Handelns. Sie mussten gewinnen und das war von Beginn an spürbar. Erste Schüsse wurden in Richtung gegnerisches Tor abgefeuert. Ich zappelte auf meinem Sitz hin und her. Der Puck hätte längst im Netz sein müssen, aber was weiß ich schon, könnte es ja selbst auch nicht besser. Während Cracovia drückte, verlegten sich die Gäste auf das Kontern. Viele Möglichkeiten selbst das Spiel zu machen, hatten sie eh nicht, denn aufgrund von zweiminütigen Strafen befanden sie sich immer wieder in Unterzahl. Jubelnd sprangen wir alle auf, die Spieler lagen sich in den Armen, soeben war das 1:0 gefallen. Inzwischen waren auch die Ultras anwesend und diverse Anfeuerungsrufe zu hören, die jedoch eher zaghaft zu uns herüber schwappten. Nach zwanzig Spielminuten war das erste Drittel vorbei. Ich schaute in der Pause zu, wie die Fernsehleute mit Interviews beschäftigt waren, erkundigte mich auf der bereits genannten Webseite nach dem Werdegang weiterer Spieler und suchte mir für den Rest der Partie einen neuen Platz, genau dort, wo vorhin der junge Mann mit dem Megafon stand. Es ging weiter, die Spieler kamen auf das Eis. Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff, während ich meine Augen noch überall, nur nicht auf dem Spielfeld hatte, fiel das 2:0. Der nächste Höhepunkt sollte folgen, denn nachdem der Jubel verhallt war, sangen wir mein Cracovia betreffendes Lieblingslied in Endlosschleife. „ .. wielki klub, piwo smak, Klub Sportowy Cracovia.“ (https://soundcloud.com/pixillade/comarch-cracovia-krakow-hokej-kibice). Bei „piwo smak“ übertreiben sie definitiv nicht, denn in der Halle wurde mit Tyskie mein polnisches Lieblingsbier ausgeschenkt. Das Spiel plätscherte vor sich hin, auch Katowice hatte nun einige Torgelegenheiten und ehe ich mich versah, war die zweite Pause angebrochen. Nachdem die Eismaschine ihre Runden gedreht hatte und das Spielfeld wieder bestens präpariert war, betrat eine sehr junge Eiskunstläuferin das Eis. Zu der Filmmusik von Vaiana, in polnischer Version gesungen von Natalia Nykiel (https://www.youtube.com/watch?v=De2xsb7hNFY), zeigte sie diverse Sprünge und Pirouetten. Den Song gibt es übrigens auch in deutscher Sprache von Helene Fischer. Die Mannschaft war wieder da und das letzte Drittel konnte gespielt werden. Neben mir wurde getrommelt was das Zeug hielt, wir klatschten, sangen und hofften, der Mannschaft so noch einmal Impulse verleihen zu können. Der Vorsänger, also jener Fan mit Megafon, stand inzwischen vor der Geraden, dort wo ich noch im ersten Drittel gesessen hatte, um nun auch die Leute auf den übrigen Plätzen zum Mitmachen zu animieren. Wir unterstützen ihn dabei durch permanentes Rufen von „cała hala odpowiada“ (die ganze Halle antwortet / macht mit). Das fruchtete dann auch irgendwann und alle 2.000 Zuschauer erhoben sich von ihren Plätzen. Genau in dem Moment erzielte der Gast den Anschlusstreffer. Maximale Unterstützung von den Rängen war nun also bitter nötig, um gemeinsam zum Erfolg zu kommen. Katowice nahm den Torwart für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis, kam dem heimischen Tor gefährlich nahe, verlor die Scheibe, ein Spieler im rot-weißen Trikot schnappte sich diese, fuhr über die letzte blaue Linie und schob in das leere Tor ein, 3:1. Jubel in der Halle und Erleichterung, dass es zum Sieg gereicht hat. Die Mannschaft verabschiedete sich von den Fans, ehe diese zu den Ausgängen stürmten. Ich wollte mir eigentlich einen Hotdog für unterwegs mitnehmen, aber die Verpflegungsstände waren bereits geschlossen. Stattdessen wurde an der Straßenbahnhaltestelle gegrillt. Mehrere hungrige Sportfreunde gönnten sich noch eine dieser fettigen roten Würste, über deren Geschmack ich in der Vergangenheit schrieb. Was auffiel, an der Haltestelle waren sämtliche Fanutensilien wieder verschwunden. Wer dort zufällig vorbei kam, hätte nicht gewußt, dass noch vor 10 Minuten, hundert Meter entfernt, ein Sportereignis stattgefunden hat. Auch ich versteckte meinen rot-weißen Schal vorsichtshalber in einer Innentasche der Jacke. Nur die Mütze mit dem weißen Tiger aus Liberec, blieb natürlich auf meinem Kopf. Zur Erklärung: Die Eishalle liegt im Süden von Krakau, also jene Gegend, die genau wie der Osten und das jüdische Viertel, von den Cracovia Hooligans kontrolliert wird. Meine Wohnung befindet sich jedoch im Norden, dem Wisła-Gebiet. Welche Straßen zu der jeweiligen Gruppe gehören, ist auch an den zahlreichen Wandbemalungen auf vielen Häusern erkennbar. Während die Siegesfeier in Deutschland natürlich auch in der Straßenbahn weitergegangen wäre, herrschte hier Totenstille. Plötzlich ging die Tür noch einmal auf. Ein ungefähr vierjähriger Junge betrat die Bahn an der Hand seiner Mutter, inklusive einem Luftballon, den er bei der Choreographie ergattert hatte. Hörbar von den Eindrücken überwältigt, sang der kleine jene Schlachtrufe, die er vorher in der Halle aufgeschnappt hatte. Vielleicht sollten sich alle an ihm ein Beispiel nehmen, eine gesunde Rivalität ohne Gewalt leben, um den eigenen friedlichen Emotionen folgen zu können.
Groundhopping in anderen Sportarten |#4
17.04.2019 - 11:18 Uhr
Zur Abwechslung war ich mal wieder beim Basketball. Heute zum Spiel der Mädels vom TS Wisła CANPACK Kraków gegen den Tabellenführer aus Polkowice. Ehrlich gesagt, wer es nicht weiß, würde wohl am Eingang der Halle vorbei laufen. Das Gebäude sieht von außen eher wie ein Verwaltungsobjekt oder ein Museum aus, beherbergt jedoch in seinem Inneren diverse Räumlichkeiten für die zahlreichen Sportarten, welche beim TS Wisła ausgeübt werden. Von Schach, über Gymnastik bis zum Boxen ist alles dabei. Der Besucher geht also erstmal durch eine große Empfangshalle und sucht anschließend den Verkaufsstand für die Eintrittskarten. Sehr versteckt, aber ich habe ihn gefunden. Am Einlass wurde ich wie gewohnt nach Waffen durchsucht und durfte mir anschließend einen Platz sichern. Die Seite der Halle, welche nicht für Dauerkarteninhaber reserviert ist, war schon gut gefüllt. Auf dem Parket spielten sich die Mädels der beiden Mannschaften bereits warm und auch dass Maskottchen drehte seine Runden, um die jüngsten Zuschauer zu begrüßen. Bevor die Partie starten konnte, wurde natürlich die Vereinshymne gespielt, bei der jedoch nur wenige Leute wirklich textsicher waren. Die Spielerinnen motivierten sich in einem Kreis noch einmal gegenseitig und dann konnte es losgehen. Der Gast aus Niederschlesien, Polkowice liegt nördlich von Legnica, erwischte den besseren Start. Somit liefen die Gastgeberinnen von Beginn an einem Rückstand hinterher und lagen zur ersten Pause mit einem Punkt zurück. Im zweiten Viertel agierten die beiden Mannschaften recht ausgeglichen. Ich würde sogar behaupten, dass der TS Wisła in der Defensive besser stand. Doch im Angriff hatten sie selbst ohne Bedrängnis durch den Gegner, große Probleme das Spielgerät im Korb unterzubringen. Zur zweiten Pause wechselte ich meinen Platz, um das veröffentlichte Foto schießen zu können. Dieser Umstand sollte sich für einen anderen Zuschauer als Glücksfall herausstellen. Ich schaute gerade auf das Spielfeld, als ein kleines Mädchen neben mir laut um Hilfe schreit. Ein Mann der zwischen uns beiden stand, schien das Bewusstsein zu verlieren und umzukippen. Geistesgegenwärtig konnte ich ihn gerade noch so fangen. Das Mädchen zog an einem seiner Arme und rief weiterhin um Hilfe. Zum Glück waren die Sanitäter dann auch recht schnell da, versorgten den Patienten und brachten ihn wenig später nach draußen. Ab dem Moment war das Spiel für mich und viele andere Zuschauer völlig unwichtig geworden. Zwei Minuten vor Ende lagen die Gastgeberinnen mit 10 Punkten zurück. Es war klar, dass sie ihr Spiel jetzt darauf ausrichten mussten, möglichst mit 3-Punkte-Würfen zum Erfolg zu kommen. Doch wieder berührte der Ball den Korb lediglich, fiel aber nicht herein, Endstand: 70-77. Was ich persönlich beim Basketball immer cool finde, zumindest ist das in Polen und Tschechien so, in der langen Pause, sowie nach dem Spiel, dürfen die anwesenden Kinder auf das Spielfeld, sich dort austoben und die Spieler abklatschen. Man stelle sich vor, in der Fußballbundesliga springen die anwesenden Kinder während der Halbzeit auf dem Rasen herum, bitten die Spieler um ein Autogramm und gehen zum Wiederanpfiff artig auf ihren Platz zurück. Zurück ging es dann auch für mich. Diesmal jedoch nicht zu Fuß, wie letztens nach dem Fußballspiel im benachbarten Stadion, sondern mit der Straßenbahn.
Groundhopping in anderen Sportarten |#5
26.04.2019 - 11:40 Uhr
Während meiner Zeit als Fotograf bei PGE Turów Zgorzelec hatte ich des öfteren die jeweiligen Mannschaften vom Stelmet Enea BC Zielona Góra fotografiert und war immer beeindruckt, wie zahlreich deren Anhänger zum Auswärtsspiel reisten. Ganz nebenbei existiert auch eine Fanfreundschaft zwischen Zielona Góra und Bílí Tygři Liberec. Als in letzter Zeit, meine bei Instagram veröffentlichten Fotos, von der Touristinformation Zielona Góra für gut befunden wurden, erinnerte ich mich an die Stadt und den dort ansässigen Basketballverein. Ein Beispiel, dass Marketing bei Instagram durchaus funktionieren kann. Ich schaute nach den Spielterminen, erfuhr das die Mannschaft am Mittwoch gegen den Tabellenletzten in der Liga um Punkte kämpft und beschloss, den freien Tag für einen Ausflug zu nutzen. Grünberg, so die deutsche Bezeichnung von Zielona Góra, ist Zentrum vom polnischen Weinanbau. Der bekannteste Weinberg, befindet sich unweit vom Zentrum der Stadt, auf dem von weitem sichtbar, das Palmenhaus thront. Dort oben, sowie in der Altstadt, waren erstaunlich viele Familien unterwegs. Die Cafés und Restaurants freuten sich über belegte Freiplätze und an den zahlreichen Eisverkaufsständen gab es dank sommerlicher Temperaturen, lange Warteschlagen. Ebenfalls beachtlich, dass sich die vielen kleinen Geschäfte, trotz der Konkurrenz im neugebauten Einkaufszentrum, scheinbar halten können. Wer aufmerksam durch die Gassen läuft, kann überall kleine Bronzefiguren entdecken. Diese stellen Bacchus den Gott des Weines dar. Am Rathaus rollt er ein Fass vor sich her, vor dem Kino hält er eine Filmkamera und an einer Laterne, imitiert der kleine Gott einen Superhelden. Keine Superhelden, jedoch überaus erfolgreich, sind die Basketballspieler der Stadt. Vier Meisterschaften konnten in den letzten sechs Jahren gefeiert werden und auch derzeit stehen die Jungs auf dem ersten Tabellenplatz. Die Eintrittskarte kaufte ich bereits vorab im Internet, was letztendlich nicht nötig gewesen wäre, denn die 5080 Zuschauer fassende Halle, war noch nicht einmal zur Hälfte ausgelastet. Die Preise variieren je nach Platz zwischen zehn und vierzig Złoty. Mit einer Cola in der Hand, beobachtete ich die Spieler bei der Erwärmung. Das Maskottchen begrüßte die anwesenden Kinder und junge Mädels schauten mit verstohlenen Blicken nach ihrem Schwarm auf dem Parket. Nachdem alle Spieler vom Hallensprecher namentlich begrüßt worden waren, ging es los. Beim Basketball ist es üblich, dass die Zuschauer so lange stehen, bis die heimische Mannschaft den ersten Punkt geworfen hat. Lange dauerte es nicht, denn schon der erste Angriff war erfolgreich. Der Tabellenletzte konnte in den ersten drei Minuten noch mithalten, doch dann vergrößerte sich der Abstand dank einer starken Defensive der Gastgeber. Zehn Punkte betrug der Vorsprung zur ersten Pause und wuchs nach Wiederanpfiff um weitere acht Zähler an. Erst zum letzten Viertel holten die Gäste auf und kamen noch einmal bis auf neun Punkte heran. Die Zuschauer unterstützen ihre Mannschaft durch Klatschen und „Zastal“ Rufe. Zastal Zielona Góra ist der ehemalige Name des Vereins. Großer Jubel, als endlich die hundert auf der Anzeigetafel leuchtete und der Heimsieg, wenige Sekunden vor Ablauf der Spielzeit, in Sack und Tüten war. Die Zuschauer reihten sich am Spielfeldrand auf, klatschten die Spieler ab, schossen gemeinsame Fotos und ließen sich Autogramme geben, ehe alle den Heimweg antraten.
Groundhopping in anderen Sportarten |#6
31.12.2022 - 11:04 Uhr
Da für mich nach dem 11.12. kein Fußball mehr drin war und in Hamburg zwei "Eishockeyspiele des Jahres" auf dem Plan standen, habe ich mein Jahr mit zwei Duellen auf dem Eis ausklingen lassen. 3 Jahre war ich nicht mehr beim Eishockey und überhaupt hatte ich in diesem Jahr bis dahin nur Fußballveranstaltungen besucht.

Die Spiele jetzt waren folgende:

23.12.: HSV Eishockey - ERC Wunstorf Lions - 8:3

(Regionalliga Nord/4. Liga)

-> Die Nordtribüne aus dem Volksparkstadion kündigte sich zum Support beim Eishockey an und da ich eh schon in der Stadt war, machte ich mich gut 2h vor dem Spielbeginn auf zum Eishockeystadion bei Hagenbecks Tierpark. Das Spiel war online tatsächlich ausverkauft, an der Abendkasse sollte es "Restkarten" geben. 75 Minuten vor Anpfiff war ich vor Ort - und konnte meinen Augen nicht trauen: Vor den Kassenhäuschen gab es riesen Schlangen! Als ich an der Reihe war, lagen noch genau drei Tickets auf dem Stapel. Was für ein Glück! Die Leute hinter mir gingen leer aus.

Im Stadion dann viele bekannte Gesichter vom HSV, so dass ich über die 60 Minuten so allerlei Gesprächspartner im Schlepptau hatte. Der "Ground" ist zum Eislaufen sicher ganz schön. Als Überdachung fungiert ein geschwungenes Zeltdach und in der Nachbarschaft liegt Hagenbecks Tierpark (und auch das Regionalliga-Stadion vom HSV II). Die meisten Zuschauer sind auf einer mobilen Tribüne auf der Geraden untergebracht. Außerdem kann man sich im Umlauf verteilen, der dank einer Radrennbahn hochgelegen ist. Die Sicht außerhalb der Tribüne ist allerdings sehr bescheiden. Beim Heimspiel zuvor waren 70 Personen anwesend - nun knackte man die 1500. Die Tribüne machte fast durchgehend Support, was schön anzuhören und bei ein paar umgedichteten Fußballlieder auch ganz lustig war.

Spielerisch habe ich kaum Kompetenz um das Geschachere auf dem Eis zu bewerten. Wunstorf, die auch mit zwei, drei Dutzend Auswärtsfahrern und Konfettiwürfen zu Spielbeginn auffielen, hatte dem HSV nach zwei Ausgleichstreffern aber nichts mehr entgegenzusetzen. Negativ in Erinnerung wird mir auch der Moment im Kopf bleiben, an dem ich um Haaresbreite vor dem Spiel einen Puck an den Kopf bekommen hätte, wegen fehlender Netze hinter einem Tor...

30.12.2022: Crocodiles Hamburg - Hannover Indians - 1:5

(Oberliga Nord/3. Liga)

-> Vorgestern musste ich mich schnell entscheiden, ob ich mitkomme, zum Oberliga-"Kracher" ins Eisland Farmsen, denn das Spiel lief in die Richtung "ausverkauft". In HH-Farmsen beim Eishockey war ich zuvor schon mal, bei einem Durchschnittsspiel gegen Duisburg. Da ich selber nie Eishockey gespielt habe, kann ich dem Spiel nicht so viel abgewinnen bzw. folgen. Im Eisland Farmsen sind aber immer gut und gerne 1000 Zuschauer und der "Ground" mit den vielen Stehplätzen ist ziemlich cool.

Gestern, 30 Minuten vor dem Spielbeginn, platzte die alte Eishalle fast aus allen Nähten. Gerade noch so bekamen wir recht gute Plätze mit Blick auf beide Fanszenen. Gut 300 Indians formierten sich auf der Gegengerade, wobei ich einige Gesichter aus der H96-Fanszene wiedererkannte. In der Halle gibt es überhaupt keine Fantrennung und vor dem Stadion keine Spur von der "Miliz". Verrückt, wenn man bedenkt, dass Spiele im Westfalenpokal aus Sicherheitsgründen als Geisterspiele ausgetragen werden sollen...

Die Crocodiles versammeln sich hinter dem Tor, in der Masse kommen sie aber höchstens auf die gleiche Stärke wie die Indians. Die Leute, die da bei den Crocos im Block stehen sehen auch so aus, als wenn man ihnen eine Zahnzusatzversicherung abkaufen würde. Kein Vergleich zum Fußball. Auch das Gesinge und eine kleine Choreo zu Beginn hat den Stempel "ganz lieb" verdient.

Die Indians waren 60 Minuten in Bewegung. Schunkeln, singen, hüpfen. Vor dem Spiel ein standesgemäßes Banner "Spielt so wie wir saufen!". Das hat Spaß gemacht zuzugucken.

Das Spiel war mit 1950 Zuschauern dann auch ausverkauft. Hamburg als leichter Favorit spielte Hannover im ersten Drittel an die Wand, machte die Tore nicht und bekam in Minute 18, 19 und 20 - also fast mit der ersten Pause - drei Gegentreffer. Das war ein großer Rucksack. Mit dem Anschlusstreffer wurde es aber nochmal recht spannend, ehe die Indians in der Schlussphase dann zweimal zum Endstand trafen, dank immer hektisch werdender Hamburger.

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Zu den Crocodiles werde ich mal wieder hingehen, wenn es passt. Das ist ein gutes Gesamtpaket. Auch die Hannoveraner Teams werde ich mal Im Auge behalten. Unterm Strich war es Werbung für den Sport, der mit seinem Untergrund und der Umgebung, der Maskierung und den Regeln aber immer ein wenig fremd sein wird.

Ich will seit Jahren mal zur Hockey-Bundesliga nach Hamburg, hoffentlich klappt es mal. Und Olympia 2024 in Paris möchte ich auch mit ein paar Veranstaltungen in anderthalb Jahren besuchen.

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"Längst vergessene Fußballspieler" - Teil einhundertsiebzehn, heute:

Markus Wuckel (*05.04.1967)

• 125 × DDR-Oberliga/48 Tore
• 43 × 2. Bundesliga/7 Tore

Geburtsort: Blankenburg + Stationen (u.a.): Stahl Brandenburg (bis 1985) + 1.FC Magdeburg (85-91) + 1.SC Göttingen 05 (91/92) + VfB Oldenburg (92/93) + Arminia Bielefeld (93-95) + Rot-Weiß Essen (95/96) + VfB Leipzig (96/97) + 1.FC Saarbrücken (97/98) + 4 Länderspiele für die DDR + Aktuell: Trainer Arminia Bielefeld (Frauen)

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Kuchenblock am 01.01.2023 um 21:22 Uhr bearbeitet
Groundhopping in anderen Sportarten |#7
01.01.2023 - 20:53 Uhr
Spannender Thread.

Ich persönlich war ja noch nie beim Eishockey. Wie es der Zufall aber so will habe ich zu Weihnachten u.a. zwei Karten für die Eisbären geschenkt bekommen. Da gehts dann Ende Januar hin und da freue ich mich auch schon drauf.

Da ich beim Thema Eishockey so gar nicht drin bin habe ich mal ne vermutlich recht doofe Frage:

Ich weiß, dass Eishockey in Sachen Fankultur zumindest in Deutschland die Nummer 2 ist. Meines Wissens nach ist das neben Fußball die einzige Sportart die wirklich organisierte Fanszenen hat. Also ich meine dem Fußball ähnlich organisierte Fanszenen mit Ultras, Hools, etc.
Und ich weiß, dass es eben auch beim Eishockey Groundhopper gibt. Und da frage ich als totaler Laie mich was den Reiz beim hoppen im Eishockey genau ausmacht.
Schon klar, dass es auch hier viel darum geht Eindrücke von Vereinen, Ländern, Fanszenen, Stimmung, etc zu bekommen. Aber ist nicht, ein wenig provokant gefragt, ne Halle halt ne Halle? Natürlich gibts es größere und kleinere, modernere und ältere, etc. Aber im Endeffekt sind es halt alles Hallen.
Mir gehts beim hoppen beim Fußball viel darum, dass es eine fast schon unbegrenzte Vielfalt an Grounds gibt. Die 60.000 Mann-Arena, die auf x-verschiedene Weisen gebaut sein kann, Stadien mit Dach, Stadien ohne Dach, Stadien mit verschiedenen Dachkonstruktionen, Grounds die in den Bergen liegen, Grounds direkt am Wasser, Grounds mitten in nem Wohngebiet, Grounds mit Holztibünen, Grounds mit Sprecherturm, Grounds neben ner Kuhweide, usw. Ich denke ihr versteht was ich meine.
Aber bei ner Halle fällt diese Vielfalt doch irgendwie zumindest ab nem gewissen Punkt weg, oder?
Ich meine Hallen sind alle zu. Dadurch spielt dann eigentlich auch die schönste Lage ab dem Moment in dem man die Halle betritt nicht mehr die ganz große Rolle, weil man eben in der Halle ist.

Ich will da gar nichts schlecht reden oder als langweilig darstellen. Wie gesagt, ich habe schlicht kein Plan. Ich habe mir diese Frage aber schon öfter mal gestellt.
Natürlich ist das mit den Fanszenen und der Stimmung und alleine dass man viel rumkommt trotzdem spannend und cool. Aber für mich persönlich würde da glaube ich einer der entscheidensten Faktoren beim hoppen auf den ersten Blick irgendwie wegfallen

Freue mich darauf da ein bisschen was erklärt zu bekommen. smile

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Still not loving Ismaik!

Sechzig München gibts nur in Giesing!

1860 München und Fußball in Berlin und Brandenburg


Dieser Beitrag wurde zuletzt von beneg60 am 01.01.2023 um 20:57 Uhr bearbeitet
Groundhopping in anderen Sportarten |#8
03.01.2023 - 12:45 Uhr
Also ich schaue neben dem Fussball auch gerne sehr viele andere Sportarten an, einfach aus Interesse auch mal über den Tellerrand zu schauen, und auch neue Hallen kennenzulernen. Klar kommen die anderen Sportarten niemals an den Fussball ran und an das Erlebnis Stadion. Den genannten Gründen kann ich da nur zustimmen.
Sportart Nr. 2 ist dabei bei mir der Handball, dann knapp dahinter Basketball gefolgt von Eishockey und Volleyball. Aber auch andere Sportarten wie American Football (die Schwäbisch Hall Unicorns, eine der besten deutschen Mannschaften kommen nicht weit weg von mir), Radsport, Skispringen, Hallenhockey, Futsal, Footvolley (in Schwäbisch Gmünd fand schon zweimal eine Weltmeisterschaft statt und ist die "Footvolley-Hauptstadt" Deutschlands), Beachvolleyball, Baseball, Kunstturnen (mit dem TV Wetzgau hat Schwäbisch Gmünd ja einen Bundesligaverein der auch schon Deutscher Meister war und bekannte Namen wie Andreas Toba oder Helge Liebrich turnen) oder sogar Schach (in Schwäbisch Gmünd sind ja grade die mehr oder weniger bekannten Stauferopen, was wohl zur jetzigen Zeit das größte Schachturnier Deutschlands sein soll und die Teilnehmer aus dem ganzen Land anreisen, dazu auch einige Großmeister, Internationale Meister und Fidemeister), hab ich mir schon mehrmals angeschaut.
Meistens versuche ich Fussball mit den Randsportarten zu verbinden, also am gleichen Tag. Ich plane ein Fussballspiel und schaue ob drum herum auch noch andere Sportarten in der Nähe an dem Tag gespielt werden, wie z.B. 2017 als ich mit dem VfR Aalen beim KSC war und ich dort abends noch die PS Karlsruhe Lions in der Pro A gesehen habe. Extra nur wegen einer Randsportart weiters weg irgendwo hin zu fahren mach ich da eher selten.
Allgemein mach ich Hallensportarten aber zu 80% eher in den Wintermonaten oder gegen Saisonende wenn die Playoffs anstehen. Im Frühling oder Sommer zieht es mich weniger in die Hallen.

Handball schaue ich von der Bundesliga bis in die unteren überregionalen Ligen. Gerade in der Region Stuttgart gibt es ja sehr viele Handballprofifmannschaften in den Bundesligen der Männer und Frauen so das die Auswahl dort riesig ist. Am meisten bin ich jedoch beim Verein aus meiner Stadt - dem TSB Schwäbisch Gmünd - der in der viertklassigen BWOL (Baden-Württemberg Oberliga) spielt und Frisch Auf! Göppingen, was nicht mal 20 km entfernt ist.
Basketball gibt es in Württemberg ja auch einige Profimannschaften so das die Auswahl dort auch groß ist. Hier beschränke ich mich aber eher auf den Profibereich (war aber auch schon in Gießen, Frankfurt, Göttingen und bei Alba Berlin BBL und Pro A schauen) und DBBL gibt es im bayerischen Nördlingen mit den Angels ja auch, was nicht so weit von meiner Heimatstadt entfernt liegt und ich dort auch schon öfters war, liegt ja direkt hinter der württembergischen Grenze.
Beim Eishockey war ich am meisten bislang bei den Bietigheim Steelers, aber auch schon bei den Heilbronner Falken, Adler Mannheim, Eisbären Berlin, Löwen Frankfurt, Kassel Huskies und in Bad Nauheim (hier ist die Halle schon unterschiedlich zu anderen, da sie an einem Ende offen ist, also auch bei Hallen sind durchaus Unterschiede erkennbar und nicht alle Hallen gleich, so dass am auch nicht unbedingt sagen kann Halle ist Halle sehen alle gleich aus...). Das letzte Eishockeyspiel ist allerdings schon 3 Jahre her das ich gesehen habe.
Richtige Fanszenen/Ultras gibt es scheinbar tatsächlich neben dem Fussball nur noch beim Eishockey. Handballultras hab ich bislang noch nicht gesehen, sondern nur normale Fanclubs. Im Basketball besitzt zumindest ein Verein eine Ultragruppierung - Phoenix Hagen - die ich schon zweimal sehen konnte. Gießen, Ludwigsburg, Ulm, Crailsheim haben auch Fanszenen aber als richtige Ultras würde ich sie nicht bezeichnen.
Volleyball schaue ich Bundesliga bei den Allianz MTV Frauen aus Stuttgart, sind ja mit die beste Mannschaft Deutschlands, und bei den viertklassigen Volleyballfrauen der DJK Schwäbisch Gmünd aus meiner Heimatstadt. War aber auch schon in Wiesbaden. Auch weil es sich anbot das mit einem Spiel von Wehen Wiesbaden oder Mainz 05 zu verbinden.
Beim Volleyball konnte ich 2020 in Stuttgart schon mal Ultras bestaunen als in der Champions League LKS Lodz zu Gast war, das war schon deutlich ein Kontrast zum normalen Klatschpappenpublikum die die Mehrheit bei Hallensportarten wie Handball, Basketball oder Volleyball sind. Beim Eishockey ist das Publikum eher so gemischt wie beim Fussball. Also Eishockey kommt von der Stimmung und den Zuschauern dem Fussball am nächsten finde ich. Das Klatschpappenpublikum ist schon manchmal nervig.

Was die Regeln betrifft komme ich nicht bei allen Sportarten mit, aber darum geht es mir auch nicht, wobei ich mir auch nicht anmaße spielerische Leistungen eines Handball-, Basketball- oder Eishockeyspiels zu beurteilen, schlicht weil mir die Kenntnisse fehlen. Mir geht es in erster Linie über den Tellerrand zu schauen, gute Spiele zu sehen und gute Stimmung zu haben. Der Spaß sollte im Vordergrund stehen.
Und ich habe in den Randsportarten durchaus auch ein paar Ziele und Wunschvereine die ich mal besuchen möchte wie z.B. im Handball mal die Rhein-Neckar-Löwen oder wenn ich mal im Norden sein sollte Flensburg und Kiel oder auch die Füchse Berlin oder im Basketball den FC Bayern Basketball oder im Volleyball den VfB Friedrichshafen. Oder die Vierschanzentourneespringen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen (das zweite mal dann nach 2018) und Innsbruck.
Auch einige Sportarten wo mir noch fehlen wie Tischtennis, Tennis, Rugby oder Feldhockey stehen bei mir noch auf dem Zettel.

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Dieser Beitrag wurde zuletzt von CurvaSud_TSVL am 03.01.2023 um 13:06 Uhr bearbeitet
Groundhopping in anderen Sportarten |#9
26.01.2023 - 16:13 Uhr
Ich war gestern Abend das erste Mal beim Eishockey. Und da es hier neulich Thema war, möchte ich kurz von meinen Eindrücken berichten.

Ich war bei dem Spiel Eisbären Berlin - Straubing Tigers in der Mercedes-Benz Arena.
Vorneweg.. es hat mir alles in allem sehr gut gefallen. Ich kann nun durchaus verstehen, dass Eishockey zuschauertechnisch in Deutschland nach Fußball die Nummer 2 ist und so viele Menschen dort regelmäßig hingehen.
Ich möchte meine Eindrücke in ein paar Abschnitte teilen.

Das Spiel an sich:
Ich habe und hatte absolut keine Ahnung vom Eishockey. Daher waren mir die Regeln teilweise ein wenig fremd. Manchmal war ich ein wenig verwundert darüber, warum jetzt an genau dem Punkt des Feldes weitergespielt wird an dem weitergespielt wird. Manche Dinge fand ich auf den ersten Blick nicht so wahnsinnig einleuchtend. Beispielsweise, dass wenn der Torwart/Goalie den Puck fest gefangen hat, das nicht automatisch Ballbesitz für die Mannschaft des Torwarts bedeutet. Und manche Dinge haben mich auch schlicht überrascht. Z.b. dass man den Puck mit der Hand stoppen und fast schon fangen darf. Da habe ich mich beim ersten Mal sehr gewundert, dass das nicht abgepfiffen wurde. tongue
Aber vermutlich ist das normal, wenn man einen Sport das erste Mal sieht und die Regeln nicht wirklich kennt.
Ansonsten fand ich den Sport sehr beeindruckend. Die Körperbeherrschung, das Tempo, in diesem Tempo mit dem Schläger den Puck zu führen, auch die Übersicht der Spieler, wie die Bande eingesetzt wird, die Körperlichkeit, usw. Das ist schon ein geiler und beeindruckendes Sport.

Das spezielle Spiel:
Ich habe mich davor natürlich über die Tabelle informiert und da steht Straubing ja klar besser da als die Eisbären.
Tatsächlich hatte ich, als kompletter Laie, die ersten Minuten (eigentlich das komplette erste Drittel) auch den Eindruck, dass Straubing recht klar überlegen ist. Aber plötzlich stands 2 und dann 3:0 für die Eisbären. Ab dem 3:0 würde ich auch sagen, dass die Eisbären besser waren, insgesamt waren sie aber v.a. effektiver und hatten den besseren Torwart in meinen Augen. Ich fand das 4:1 zu hoch.
Als ich dann nach dem Spiel Zeitungsartikel und Meinungen zu dem Spiel gelesen habe wurde da überall von einer überragenden Leistung und einem verdienten Sieg der Eisbären gesprochen. Da habe ich dann doch gemerkt, dass ich das alles wohl noch nicht wirklich einschätzen kann und viele Dinge, die andere sehen, vermutlich einfach nicht sehe oder falsch beurteile.

Das "Event":
Das ist schon sehr viel Show. Also ich meine jetzt wie die ganze Sache aufgezogen ist, mit Lichteffekten, Feuer, lauter Musik, usw. Das ist schon sehr "amerikanisch". Eigentlich bin ich da ja kein großer Freund von und beim Fußball stört mich mehr oder weniger alles was in diese Richtung geht. tongue
Ich fand aber, dass es zum Eishockey und der Halle und allem drum und dran irgendwie gepasst hat. Hat mich jetzt nicht groß gestört und fand ich sogar irgendwie cool aufgezogen.
Ich weiß auch nicht, ob das überall so extrem ist wie in Berlin, aber vermutlich dürfte das zumindest da wo die Möglichkeiten für so etwas sind auch halbwegs ähnlich sein.

Die Stimmung/Fans:
Das "davor" und das "danach" in der SBahn, vor der Arena, usw. war schon sehr ähnlich wie beim Fußball. Menschen in Trikots und mit Schals, die Bier trinken um es platt zu sagen. Natürlich ist das nicht alles, aber ich fands cool, dass sich einige Dinge und auch das "Klientel" an Leuten vom Fußball nicht wirklich unterschieden haben. Da habe ich mich relativ schnell irgendwie wohl/vertraut gefühlt.
Die Stimmung an sich fand ich dann ganz okay. Gibt ne Ultraszene, gibt ne Fankurve, Fahnen, es wird gesungen. Der Support ist sehr fußballähnlich, viele Lieder und Melodien, die man auch aus den Stadien kennt. Da so ne Halle ja recht eng ist und die Akkustik gut ist, war das auch alles in allem recht stimmungsvoll. Ich würde dennoch sagen, dass die Fanszene der Eisbären (die vermutlich eine der größten in Deutschland ist), sich verglichen mit Fußball maximal auf gutem 4. / schlechtem 3. Liganiveau bewegt. Sowohl von Anzahl, als auch von der Lautstärke her.
Das ist aber nichts schlechtes.. für sone Halle reicht das vollkommen, die Leute sind genau so dabei und geben alles für ihren Verein. Dass Fußball nochmal ne Nummer größer ist, ist ja nicht weiter überraschend.

Mein Fazit:

Hat mir gefallen und werde ich definitiv irgendwann wieder machen.

PS: Will ich nicht unterschlagen, da ichs cool fand. Es waren auch knapp 25 - 30 Straubing Fans in der Halle, inklusive 15, die ich der Ultraszene zuordnen würde und die auch supportet haben. Fand ich beeindruckend. Ist ja nicht gerade um die Ecke und war unter der Woche.

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Still not loving Ismaik!

Sechzig München gibts nur in Giesing!

1860 München und Fußball in Berlin und Brandenburg


Dieser Beitrag wurde zuletzt von beneg60 am 26.01.2023 um 16:18 Uhr bearbeitet
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