29.04.2024 - 16:13 | Quelle: 1. FC Köln | Lesedauer: unter 2 Min.
1.FC Köln
Dr. Werner Wolf
Geschäftsführer bleiben bei Abstieg 

Köln-Boss stärkt Keller: „Teufelskreis opportunistischer Maßnahmen durchbrechen“

1. FC Köln: Boss Keller & Co. bleiben auch bei Bundesliga-Abstieg
©IMAGO

Der stark abstiegsbedrohte 1. FC Köln will im Falle des Ganges in die 2. Bundesliga an seinen Geschäftsführern Christian Keller, Markus Rejek und Philipp Türoff festhalten. In einem Interview auf der Vereinswebsite sagte FC-Präsident  Dr. Werner Wolf: „Zweifel, Nebengeräusche und Personal-Debatten bringen uns jetzt nicht weiter. Wir werden unseren Weg weitergehen und für unseren Kurs kämpfen. Das gilt für uns als Vorstand. Das gilt für unsere drei Geschäftsführer, von deren Arbeit wir überzeugt sind.“



Wolf meinte: „Gerade die intensive Aufarbeitung der Fehler, die selbstkritische transparente Analyse der Situation, aber vor allem die Fortschritte in nahezu allen anderen Bereichen des FC, die die Geschäftsführung gemeinsam erreicht hat, überzeugen uns, an der Zusammenarbeit festzuhalten.“



Ziel sei es, den „Teufelskreis opportunistischer Maßnahmen der vergangenen rund 35 Jahre“ zu durchbrechen, sagte Wolf. Bislang ist der 1. FC Köln sechsmal aus der Bundesliga abgestiegen, in diesem Jahrtausend war das 2002, 2004, 2006, 2012 sowie 2018 der Fall. Im Traditionsverein hatte es dabei immer wieder Unruhe und zahlreiche Führungs- sowie Trainerwechsel gegeben. „Genau jetzt, wenn die Stimmen mit den alten Rezepten wieder lauter werden und die Versuchung groß scheint, werden wir Flagge zeigen“, so Wolf.


1. FC Köln will niemanden für „kurzfristigen Zuspruch“ entlassen


Zuletzt hatte es im RheinEnergieSTADION „Keller raus“ oder „Vorstand raus“-Rufe gegeben. Diesen Folge zu leisten, würde ein „Rückfall in die Mechanismen, die seit ganz vielen Jahren verhindern, dass der FC nachhaltig wächst“, sein. „Wir sind nicht bereit, diese Überzeugung zu opfern, nur um in Medien und Öffentlichkeit kurzfristigen Zuspruch zu erfahren.“



Wolf betonte, dass die sportliche Schieflage eine Folge der notwendigen Arbeit gewesen sei, den Verein finanziell auf gesunde Beine zu stellen. Dabei sei es „natürlich unser Anspruch, diese Reduzierung (des Kaderetats; Anm. d. Red.) ohne Abstieg zu erreichen, was immer noch möglich ist.“ Kellers Arbeit dahingehend lobte er. Aussagen, dem FC drohe bei Abstieg der Absturz in die 3. Liga, bezeichnete Wolf als „Populismus“.

Anzeige 
Weitere News

Letzte Beiträge Newsforum

Taunus_Bock FC St. Pauli Taunus_Bock 29.04.2024 - 22:18
Zitat von g--fc

Zitat von waggenwalder

Ich bin wahrlich kein Fan von Herrn Wolf,

aber ein neu Gewählte Präsidium würde um selbst gut da zu stehen, direkt die gesamte Geschäftsführung entlassen und sich dafür feiern lassen. Dann kommt der nächste Blender, der mit Geld das der Verein nicht hat unsummen in Mittelmäßige 2. Ligaspieler bläst und was davon schwadroniert, dass der FC ein großer Club ist, bla bla bla... das haben wir seit 26 Jahren! (boah ist das traurig)

Und dann, jammern alle wieder wie toll es doch "die Freiburger" und "die Mainzer" machen...


Freiburg und Mainz sind für eine Millionenstadt wie Köln hoffentlich kein Maßstab. Wer es gut macht, sind Leverkusen (Bayer), Dortmund (als AG), Leipzig (Red Bull), Stuttgart (Porsche) oder Union Berlin (Kölmel). Also Vereine, die im 21. Jahrhundert angekommen sind, für die Fremdkapital und Beteiligung nicht böses kapitalistisches Teufelszeug sind. Es muss ja kein Anteilsverkauf sein, aber praktisch keiner der in der Bundesliga etablierten Vereine fahren einen Sparkurs wie nach Christian Kellers Methode.

Die Geschäftsführung + Vorstand des 1. FC Köln haben den Verein innerhalb von zwei Jahren durch absurde Transferpolitik und Realitätsverweigerung wie im Fall Potocnik vom Europapokalteilnehmer zum verdienten Absteiger runtergewirtschaftet, wodurch wir auch Kellers Sparschwein wieder schlachten müssen. Der Abstieg führt zu einem Umsatzrückgang ihV 30 Mio. € + schwer bezifferbare, wohl nochmal so hohe Opportunitätskosten.
Tut mir leid, aber wie man ernsthaft so verblendet sein kann und dieses Missmanagement gut heißt, ist mir unerklärlich.


Kann man so unterschreiben. Guter Beitrag.
Aber wir sind halt spürbar anders!
Die Arbeit des Vorstandes und der sportlichen Leitung waren über die letzten 1,5 Jahre einfach großartig und alternativ los.
Wir sollten uns einfach freuen und ein wenig dankbar sein.
Nicht jeder Verein wird so professionell geführt. Aber auf lange Sicht wird alles gut.
Johnny_Moped Fortuna Düsseldorf Johnny_Moped 29.04.2024 - 21:05
Zitat von Danyello

Erinnert mich ein wenig an unseren Abstieg. Direkt im Anschluss wurde schnell Baumann als Hauptschuldiger ausgerufen.


Das fand nicht im Anschluss statt, sondern hat sich über mehrere Saison gezogen und ist dann letztlich im Abstiegsjahr gegipfelt. Letztlich war es ja auch völlig gerechtfertigt. Die von Baumann verbockten Fehler in seiner Amtszeit würden normalerweise für drei Managerentlassungen ausreichen.

Im Gegensatz zu Werder ist der FC Köln aber kein in sich geschlossenes und hermetisch abgeriegeltes Seilschaftssystem. Auch wenn dank Kölschem Klüngel öfter mal Pöstchen mit einem Hauch von sentimentaler Glorifizierung verschoben wurde, so hat man auch in der Historie viele externe Manager bzw. Entscheidungskräfte an die Schaltzentralen gelassen. Meist aber renommierte und wesentlich erfahrenere Charaktere.

Die Kritik an Keller geht aber nicht erst jetzt oder mit einem möglichen Abstieg los, sondern schwelt schon lange bzw. schaukelt sich momentan hoch. Laut seiner Vita ist er aber grundsätzlich ein tadelloser Funktionär, es scheint ihm „nur“ die Losgröße und Magnitude eines Vereins wie des FC Kölns bzw. dem breiten Kölner Umfeld über den Kopf gewachsen zu sein. Viele Kritiker haben aber schon rechtzeitig vor 1 bis 1,5 Jahren auf einige fragwürdige Entscheidungen hingewiesen, die jetzt natürlich besonders schmerzlich deutlich werden und in Riesenprobleme kulminieren.
Lazarus 1.FC Köln Lazarus 29.04.2024 - 20:18
Zitat von Namoor
...
Aber welche Rolle Keller hier spielt, ist mir nicht klar. Hat er das aktiv unterstützt oder zumindest ohne Widerstand zur Kenntnis genommen oder wurde das gegen seinen Willen entschieden und er macht halt, weil er das als angestellter Geschäftsführer so muss? ...


Keller hat hier mehrere Probleme gehabt:
- Vorgabe den Kaderetat massiv auf 40 Millionen zusammen zu kürzen von der Finanzabteilung/Vorstand
- Altlasten im Kader (Uth, Katterbach und Limnios sollten z. B. rund 1/7 des Gesamtetats ausgemacht haben)
- Eine Gehaltsobergrenze, um das Gehaltsbudget einzuhalten
- Transfersperre zwischen den beiden Transferperioden, sodass ablösefreier Markt nicht gut genutzt werden konnte
- Einen verdienten Trainer, der nur deutschsprachige Spieler wollte
- Den Wegfall zweier Kaderstützen (Hector und Skhiri), die nicht ersetzbar waren
- Ein Transferbudget von 3 Millionen für Ersatz-TW, LV, IV, RV, DM, AS und ST

Das ganze kann man so weiterführen. Der FC hat durch die Umsatzausfälle während der Pandemie Verbindlichkeiten von rund 80 Millionen Euro angehäuft. Mehrere Verbindlichkeiten wurden fällig und es ist auch nicht so ersichtlich, dass der FC Geld am Kapitalmarkt zu vernünftigen Konditionen bekommen hätte. Der FC wird mit Ende der kommenden Saison ligaunabhängig zum ersten Mal seit über 35 Jahren größtenteils frei von Verbindlichkeiten sein und wieder einen Gewinn ohne Sondereffekte wie Verkäufe erzielen können. Man könnte sagen, dass der Patient Köln seit 35 Jahren zum ersten Mal geheilt ist.

Die Kritiker werfen der Führung mehrere Dinge vor:
- Rentenvertrag für Kumpel Adamyan (Wegen der Vergangenheit von Regensburg = Kumpel. Seine Leistungen bei Hoffenheim und in Belgien werden gerne übersehen. Ebenso die geringe Ablöse)
- Verpflichtung von Spielern wie Pentke, Pacarada, Heintz, Christensen, Alidou, Tigges und Waldschmidt statt gute Spieler zu holen
- Der FC würde kaputt gespart, weil der Umsatzverlust angeblich Kosten für den FC wären, obwohl der Umsatz nach einem Aufstieg wieder rauf geht. Zudem natürlich Wertverlust im Kader, obwohl das ähnlich gelagert ist wie mit dem Umsatz und der Transferwert bei Verkäufen ja sowieso realisiert wird.
- Keller soll eine Einigung mit Ljubljana verhindert haben. Beweise dafür gibt es nicht, sondern nur eine Aussage von Ljubljana, der natürlich geglaubt wird.
- Fehlende Vorbereitung auf die Transfersperre, da uns "alle Spieler von Wert bei Abstieg verlassen werden"

Das Lager unter den Köln-Fans ist da hochgradig gespalten. Fans wie ich sehen in Keller den Retter des Klubs. Abstieg hin, Abstieg her. Deshalb feiere ich auch die Standhaftigkeit der Klub-Bosse. Andere haben da mehr Zweifel dran. Ich habe alle Abstiege vom FC erlebt und bin zum ersten Mal sicher, dass es dem FC gut gehen wird in der 2. Liga.
Autor
Matteo
Marius Soyke
TM-Username: Matteo

Community-Mitglied der 1. Stunde und Teil der Redaktion seit Ende 2013. Serieamore!

Alle Beiträge des Autors
Christian Keller
1.FC Köln
Christian Keller
Geb./Alter:
26.11.1978 (45)
Nat.:  Deutschland
Akt. Verein:
1.FC Köln
Aktuelle Funktion:
Geschäftsführer Sport
Im Amt seit:
01.04.2022
Dr. Werner Wolf
1.FC Köln
Dr. Werner Wolf
Geb./Alter:
02.08.1956 (67)
Nat.:  Deutschland
Akt. Verein:
1.FC Köln
Aktuelle Funktion:
Präsident
Im Amt seit:
08.09.2019
1.FC Köln
Gesamtmarktwert:
93,55 Mio. €
Wettbewerb:
Bundesliga
Tabellenstand:
17.
Kadergröße:
29
Letzter Transfer:
Justin Diehl