Rückblick auf Deadline-Day-Transfer
Kolo Muanis stressiger PSG-Deal: „Vertrag nicht einmal gelesen“ – Bei SGE glücklicher gewesen
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Randal Kolo Muani (25) hat detailliert auf seinen Deadline-Day-Transfer von Eintracht Frankfurt zu Paris Saint-Germain zurückgeblickt. „Ich weiß immer noch nicht, wie ich es geschafft habe, bei PSG zu unterschreiben. Ich habe den Vertrag nicht einmal gelesen, ich habe nur unten auf jeder Seite unterschrieben, ohne zu wissen, was ich da eigentlich paraphiere. Alles geschah im Eiltempo, es wurde in den Büros herumgerannt. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Es war ein wahnsinniger Stress! An diesem Tag fielen mir einige Haare aus. Vielleicht fehlen noch ein paar Dinge in meinem Vertrag, ich weiß es nicht“, sagte er lachend im Interview mit dem Magazin „Onze Mondial“.
Der Deal zwischen den Klubs hatte sich bis zuletzt hingezogen, zwischenzeitlich hieß es gar, der Wechsel sei geplatzt. Am Ende ließ die SGE Kolo Muani für 95 Millionen Euro doch noch ziehen, obwohl kein Ersatz gefunden wurde. „Ich bin auf jeden Fall froh, dass der Deal zustande gekommen ist. Es mussten viele Dokumente verschickt werden, ich saß mit meinem Vater in einem Büro und wartete. Und als ich das Geschrei und den Applaus im Büro hörte, wusste ich, dass es erledigt war“, erinnerte sich der Stürmer und fügte an: „Als die Presse meldete, dass der Deal geplatzt sei, war ich mit meiner Familie zu Hause, wir waren angewidert und verstanden nicht, was vor sich ging.“
Während Kolo Muani für die Eintracht in einer Saison in 50 Partien an 43 Treffern direkt beteiligt war, ist er im Starensemble von PSG noch nicht komplett angekommen. In 23 Einsätzen stehen elf Scorer zu Buche. Auch die hohe Transfersumme habe die Anfangszeit in Paris erschwert. „Es ist ein weiterer Druck, den ich auf mich nehmen muss. Ich verdaue es allmählich. Aber ich will dir etwas anvertrauen: Mit der Zeit werden die Leute sagen, dass es ein guter Preis für Randal Kolo Muani war. Ich weiß, dass die Leute im Moment sagen: 90 Millionen für Kolo Muani, was ist das? Ich sage: Sie werden sehen. Ganz einfach“, ist sich der Angreifer sicher.
Kolo Muani war bei Eintracht Frankfurt glücklicher als bei PSG
Die Kritik nach seinem Wechsel habe ihm zu schaffen gemacht. „In Deutschland war ich selbstbewusst, deshalb war ich auf dem Spielfeld erfüllt“, sagte Kolo Muani. „Ich muss nur glücklich und selbstbewusst sein, dann wird alles wie am Schnürchen laufen. Heute bin ich glücklich, aber ich bin nicht so glücklich wie in Deutschland. Am Anfang hat mich die Kritik beeinflusst. Ich bin ein Mensch, ich bin keine Mauer, ich bin kein Roboter, ich habe Gefühle. Aber ich bin nicht traurig. Ich bin froh, dass ich ein Spieler von PSG bin. Aber ich könnte besser sein.“
Aus der Kritik will Kolo Muani auch seine Stärke ziehen. „Kritik lässt einen sich weiterentwickeln, es ist gut, sie zu hören. Es ist wie mit Ratschlägen. Man muss sich die Kritik zu Herzen nehmen und sich verbessern, damit genau diese Kritik verschwindet. Das ist logisch. (…) Ehrlich gesagt, habe ich das nicht erwartet, ich habe nicht mit einem solchen Einfluss gerechnet, als ich nach Paris kam“, gab der 13-fache französische Nationalspieler zu. Nach einem Spiel versucht sich Kolo Muani im Kreis seiner Familie nicht mehr zu sehr beeinflussen zu lassen. „Ich versuche, mein Handy nicht zu benutzen, ich versuche, mich von der Welt abzuschotten.“