Leipzig hadert nach CL-Aus mit Schiedsrichter – Real schrammt an Rekord vorbei

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Nach dem Achtelfinal-Knockout von RB Leipzig in der Champions League bei Real Madrid hat erneut die Schiedsrichterleistung für Diskussionen gesorgt. Vor allem die Szene in der 54. Minute, als Vinicius Junior Leipzigs Kapitän und Abwehrchef Willi Orbán erst foulte und dann an der Mittellinie mit einer Tätlichkeit zu Boden schickte, erregte die Gemüter. Die Spanier durften sich derweil über den Einzug in die Runde der letzten Acht freuen, verpassten durch das Remis aber einen neuen klubinternen Rekord in der Königsklasse.

„Ich sage ganz offen und ehrlich: Wenn ein Spieler von uns dem Gegenspieler so an den Hals geht, fliegt der zu hundert Prozent vom Platz“, erklärte Nationalspieler Benjamin Henrichs nach dem 1:1 am Mittwochabend und ergänzte: „Und dann ist es natürlich bitter, dass Vinicius das Tor macht, obwohl er eigentlich gar nicht mehr auf dem Platz stehen darf.“ Real-Coach Carlo Ancelotti verteidigte seinen Star, der in der 65. Minute für die schmeichelhafte Führung gesorgt hatte: „Er hat zu stark geschubst. Eine Rote Karte habe ich dabei nicht gesehen.“ 

Leipzigs David Raum hatte eine andere Wahrnehmung vom italienischen Referee Davide Massa. „Ich würde nicht sagen seltsam, aber die ein oder andere Art, wie er mit mir und meinen Mitspielern geredet hat, war ein bisschen grimmig. Er ist sicher ein guter Schiedsrichter, aber wir sind auch nette und coole Typen. Er kann ruhig normal mit uns reden. Die Madrid-Spieler wurden ein wenig höflicher angesprochen“, sagte der Abwehrspieler, der in der 68. Minute die Flanke für Orban gab, der mit einem Hecht-Kopfball den Ausgleich erzielte. 

RB Leipzig: Erneut Kritik am Schiedsrichter – „Schade, dass wir darüber reden müssen“

Nach dem Tor-Klau im Hinspiel, als in der Anfangsphase ein Kopfballtreffer von Benjamin Sesko nicht gegeben wurde und auch der Videoassistent nicht eingriff (zum Hintergrund), war es nun die zweite umstrittene Aktion von den Unparteiischen. „In erster Linie ist es schade, dass wir in der Champions League über die Schiedsrichterleistung reden müssen. Es muss klar sein, dass da Topleute geschickt werden. Er ist sicher ein Top-Schiedsrichter, aber er hat ein paar falsche Entscheidungen getroffen“, sagte Raum. Das Feedback der Gegenspieler Antonio Rüdiger und Jude Bellingham bestärke ihn. „Insgesamt weiß Madrid, dass wir ein richtig gutes Spiel gemacht haben, ich glaube, die schnaufen auch durch in der Kabine und sind froh, dass sie weitergekommen sind“. 

Real Madrid verpasst längste CL-Siegesserie der Klub-Historie

Während Vinicius Junior am Donnerstag auch in der spanischen Presse für seine Aktion gegen den Leipziger Orbán kritisiert wurde – der ehemalige Real-Sportdirektor und Schütze des goldenen Tores im Champions-League-Finale 1998 gegen Juventus Turin Predrag Mijatović attestierte dem Stürmer u. a. „kindisches Verhalten“, welches auf Sicht seine Karriere ruinieren könne –, arbeitete sich der Brasilianer mit seinem 18. Treffer in der Königsklasse im Ranking von Madrids Top-Torschützen in diesem Wettbewerb auf Platz vier vor (zur Statistik).

Marktwert

Vinicius Junior Linksaußen

150,00 Mio. €

Real verpasste es derweil durch das Remis, seine längste Siegesserie in der Champions League, die bis dato wie bereits in der Spielzeit 2014/15 (ebenfalls unter Ancelotti) bei sieben Spielen lag, auszubauen und einen neuen klubinternen Rekord aufzustellen. Während Leipzigs Marco Rose seine Mannschaft trotz des Ausscheidens lobte („Ich bin sehr stolz, wir waren sehr nah dran. Wir haben ein tolles Spiel gespielt“), zeigte sich der italienische Coach mit der Leistung der Königlichen weniger zufrieden: „Das Spiel war schlecht. Schlecht gespielt, mit wenig Intensität ... Der psychologische Aspekt hat unser Spiel stark beeinflusst. Wir haben gegen einen Gegner gespielt, der Qualität besitzt und der im Gegensatz zu uns gespielt hat, als habe er nichts zu verlieren.“

Tatsächlich wiesen die Spanier am Mittwochabend mit elf zu 20 Torschüssen zugunsten Leipzigs das in dieser Saison wettbewerbsübergreifend schlechteste Torschussverhältnis auf. Wenngleich auch das Madrider Publikum die Leistung Reals mit Pfiffen bedachte, bilanzierte Ancelotti: „Das Wichtigste war, das Viertelfinale zu erreichen – und da sind wir jetzt.“