Das die Profifußballer weltfremd sind, ist ja wohl inzwischen Fakt. Natürlich nicht alle und Schürrle würde ich da doch rausnehmen. Aber nur in Bezug Fußballer. Jeder normalo kann natürlich über einen Lifecoach, was immer das auch sein mag, mit 29 Jahren nur lachen oder Kopfschütteln.
Alle Verallgemeinerungen sind falsch, diese eingeschlossen. Dennoch, über Schürrle als Mensch zu urteilen, steht uns als Außenstehende nicht zu. Spätestens seit dem Fall Robert Enke oder auch Fällen wie Sebastian Deissler, Ralf Rangnick oder Mathias Sammer steht fest, dass man ernst nehmen soll, wenn Spieler den Hinterausgang aus dem unverzeilichen "Big Business Profisport" suchen. Spieler wie Schürrle, Höwedes und Mertesacker haben gemerkt, dass sie auf die physischen und psychischen Signale des Körpers viel stärker achten müssen. Es ist eher die Norm als die Ausnahme, dass Fussballer immer früher in Rente gehen, da der Jugendfussball immer früher professionalisiert wird. Die wenigsten kicken noch bis sie 34 Jahre alt sind, es sei denn sie heißen Buffon, Ronaldo oder Messi.
Schürrle braucht sich nicht zu rechtfertigen und hat seine Leistung vor allem dann unter Beweis gestellt als es am meisten gezählt hat. Seine Leistungen in der WM 2014 sind unvergessen (das Finaltour geht eindeutig zur Hälfte auf ihn zurück, sein Tor gegen Brasilien war eines der schönsten der WM, gegen Algerien war ein wichtiger Mann). Diese Leistung immer wieder latent abzuwerten, relativieren und schlecht zu reden, halte ich für respektlos. Der Großteil hier scheint seine Aussagen aber richtig einordnen zu können.
Danke Andre Schürrle für die tollen Momente, deine Vorlage in Rio geht in die Annalen der N11 ein.