05.03.2023 - 13:43 | Quelle: dpa/Transfermarkt | Lesedauer: unter 2 Min.
TSG 1899 Hoffenheim
Pellegrino Matarazzo
Nächstes Spiel ohne Sieg 

TSG-Negativrekord: Ist „Haltungssache“ – Unter formschwächsten Teams in Europa

TSG Hoffenheim mit Negativrekord: Ist eine „Haltungssache“
©IMAGO

Aufgebracht beschimpften die mitgereisten Anhänger die Profis der TSG Hoffenheim und pfiffen sie nach dem 13. Bundesliga-Spiel ohne Sieg in Serie aus. Die Mannschaft von Breitenreiter-Nachfolger Pellegrino Matarazzo hat damit einen vereinsinternen Negativrekord aufgestellt und ist im internationalen Vergleich der europäischen Top-5-Ligen hinter dem französischen Erstligisten Angers SCO derzeit das formschwächste Team – mit nur 19 Punkten nach 23 Spielen und Tabellenplatz 16 steigt im Kraichgau die Abstiegssorge.



Community Jetzt im Forum über die TSG Hoffenheim diskutieren Hier entlang „Die Fans wollten uns ihre Meinung sagen, das ist absolut berechtigt. Sie fordern hundertprozentig bedingungslosen Einsatz“, sagte der Hoffenheimer Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner am Samstag nach dem 0:1 (0:1) beim FSV Mainz 05. „Es war viel Einsatz da, aber wenn die Fans sagen, Mainz macht's mehr, dann wird schon etwas dran sein“, so der Österreicher. Jeder müsse nun wissen, um was es geht: Nach der sechsten Liga-Schlappe in Serie appellierte Sportchef Alexander Rosen eindringlich an die Spieler, sich nach dem Absturz von Rang vier nach zehn Spieltagen bis in den Tabellenkeller zu wehren. „Wer jetzt die Situation negiert und nicht akzeptiert, ist fehl am Platz“, mahnte er und ergänzte: „Wir müssen akzeptieren, selbst reflektieren, Verantwortung übernehmen und aus der Opferrolle rauskommen.“



Hoffenheim-Coach Matarazzo: Es ist eine „Haltungssache“


Etwas praxisbezogener formulierte Thomas Delaney: „Wir sind in einer schlechten Spirale nach unten. Wir brauchen einen Sieg für das Selbstbewusstsein.“ Leichter gesagt als getan. Wie das gelingen könnte, hat der neue Trainer Matarazzo bei den vier Niederlagen unter seiner Regie nicht herausgefunden. „Dass wir ein paar Niederlagen haben, tut immer weh“, meinte der 45-Jährige und fügte eine Durchhalteparole an: „Man muss es verarbeiten und wieder aufstehen.“ Seine Idee, um den weiteren Absturz zu verhindern und die Trendwende in einer Woche beim SC Freiburg zu schaffen, war etwas rätselhaft: „Gewinnbringend könnte sein, dass man grundsätzlich etwas verändert. Was die Struktur angeht, wie man das Spiel anlegt.“ Dadurch sollen seine Schützlinge das Gefühl bekommen, „dass etwas passiert und man eine neue Chance“ habe.




Nach Freiburg stehen mit Hertha BSC, Werder Bremen und dem FC Schalke 04 möglicherweise vorentscheidende Partien im Abstiegskampf an, ehe es Mitte April zum FC Bayern geht (das Restprogramm im Überblick). Gegen die Mainzer fehlte es hingegen an Struktur, einem cleveren Spielaufbau und als Konsequenz an Großchancen. Dennoch ist Baumgartner überzeugt: „Wir steigen nicht ab.“ Besonders ärgerlich war für Matarazzo, dass die Niederlage erneut durch eine Nachlässigkeit bei einem Standard verursacht wurde. „Es ist zum dritten Mal hintereinander und es ist das gleiche Muster“, kritisierte er. Bei defensiven Standards gehe es um reine Disziplin, es sei eine „Haltungssache“.

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Letzte Beiträge Newsforum

Fonzie Dynamo Kyiv Fonzie 06.03.2023 - 08:12
Statt von mitgereisten Fans zu schreiben, könnte man auch einfach die Namen der beiden nennen.

Matarazzo zeigt aber genau das, was man von ihm erwarten konnte. Rein gar nichts. Der nächste Schritt nach Matarazzo wäre jetzt natürlich Florian Kohfeldt, Leon und Lennox (die beiden mitgereisten Fans) dann nächste Saison auch mal im schönen Magdeburg oder Kiel.
FreiNord Fresno Rams (Fresno City College) FreiNord 06.03.2023 - 00:53
Zitat von JayGoppingen
Bei all dem Traditionsgesabbel inkl. Abstiegswünschen für bestimmte Vereine würde mich mal die Traumbestückung der Ligen 1 und 2 der ganzen Traditionsfans hier interessieren.

Bitte auch mit Begründung, was dort dann die Tradition mit der Berechtigung zu tun hat, sich für diese Ligen zu qualifizieren.

Tjoa Jung´.
Von Tradition schrieb bisher niemand, der erste welcher den Begriff verwendet hat warst Du.

Dabei geht es bei dem Thema überhaupt nicht um Tradition.
Die wird von denjenigen immer nur angeführt, welche kritische Fans argumentativ dumm da stehen lassen wollen. Solche Versuche laufen aber immer wieder ins Leere. Bei den wirklichen Inhalten sinnvoll zu argumentieren ist halt nicht jedermanns Sache.
EinSy FC Bayern München EinSy 05.03.2023 - 19:33
Zitat von welcome_home
Zitat von JayGoppingen

Bei all dem Traditionsgesabbel inkl. Abstiegswünschen für bestimmte Vereine würde mich mal die Traumbestückung der Ligen 1 und 2 der ganzen Traditionsfans hier interessieren.

Bitte auch mit Begründung, was dort dann die Tradition mit der Berechtigung zu tun hat, sich für diese Ligen zu qualifizieren.


Die genaue Besetzung ist doch egal. Wichtig ist halt, dass der wirtschaftliche und damit sportliche Wettkampf bei solchen Vereinen ausgesetzt ist.

Jeder, der sich noch an Kaiserslautern (oder meinetwegen auch Waldhof Mannheim oder den KSC) in der Bundesliga erinnern kann, weiß, was für ein gigantischer Unterschied das zu diesem seltsamen Konstrukt ist.

Diese Kasper-Vereine sind neben dem wirtschaftlichen Endsieg der Bayern und der Tatsache, dass die "Traditionsvereine" mittlerweile mehr auf das Ausbildungs- und Transfergeschäft schauen müssen, um wirtschaftlich überleben zu können, als auf den sportlichen Erfolg, die Hauptgründe, warum ich und meinem Eindruck auch viele andere sich mittlerweile nicht mehr sonderlich für die Bundesliga interessieren.



Tradition ist kein Faktor. Im Sport geht es um einen kompetitiven Anspruch und in Rahmen des Prozesses, dass sich der Fußball eben endlos kapitalisiert hat, spielt es für viele auch keine Rolle mehr, wie ein Verein finanziert wird. Nur die "Tradition-Romantiker" leiden nun mal an Realitätsverlust und wollen aus Sport etwas anderes als der Sport ist.