10.03.2016 - 13:15 | Quelle: Transfermarkt.it | Lesedauer: unter 5 Min.
Serie A
Giuseppe Iachini
Iachini und Co. 

2. Amtszeit: Deshalb kehren Serie A-Trainer immer wieder zurück

Die Meinungen und Fragen zum Thema Trainerwechsel in Italien sind immer wieder die gleichen: Sie reichen von „Was soll das?“ bis hin zu „Der Klub macht sich lächerlich“. Grund ist ein Phänomen, das es in der Bundesliga – oder auch in den anderen Top-Ligen Europas – so nicht gibt.


Wird ein Trainer in der Serie A nach einem schwachen Saisonstart beurlaubt, ist es keine Seltenheit, dass der Klub bei ausbleibendem Erfolg auch dessen Nachfolger wieder freistellt und jenen Ausgangstrainer zurückholt. In dieser Saison wurde dieses Modell bei US Palermo sowie einmal beim Carpi FC angewandt, 2014/15 machte so u.a. Cagliari Calcio auf sich aufmerksam. Transfermarkt beleuchtet die Gründe für dieses kuriose Vorgehen.


Unangefochtener Meister in der Disziplin „Trainer rausschmeißen und später zurückholen“ ist der sizilianische Klub US Palermo und angefangen hat es alles mit Francesco Guidolin. Der heute 60-Jährige trainierte die Rosaneri in seiner Karriere insgesamt viermal. Erstmals innerhalb einer Saison zurückgekehrt ist er im Mai 2007, nachdem er im April beurlaubt worden war.




In dieser Saison hat Palermo den Trainer nun sogar schon zum vierten Mal gewechselt. Giuseppe Iachini hatte die Sizilianer um den exzentrischen Präsidenten Maurizio Zamparini im Sommer 2014 zurück ins italienische Fußball-Oberhaus geführt. Nach zwölf Spieltagen und auf Rang zwölf liegend, wurde er jedoch entlassen. Der Grund: Tabellenstand und Spielstil gefielen Zamparini nicht.


© imago / Diese Saison zweimal bei Palermo: Giuseppe Iachini
© imago / Diese Saison zweimal bei Palermo: Giuseppe Iachini


Mit Davide Ballardini holte der 74-Jährige einen Trainer, der bereits in der Saison 2008/09 gute Resultate mit dem Klub erzielt hatte. Ballardini verkrachte sich jedoch Anfang Januar nach gerade einmal acht Spielen derart mit der Mannschaft, dass Zamparini keine Wahl hatte und den 52-Jährigen wieder ersetzen musste. „Wir haben ohne den Trainer gewonnen“, sagte Kapitän und Torwart Stefano Sorrentino nach dem 1:0 bei Hellas Verona. „Ballardini hat nie mit uns geredet, weder vor noch nach dem Spiel.“


Um nicht direkt wieder auf Iachini zurückzugreifen, wurde mit dem Argentinier Guillermo Barros Schelotto ein Experiment gewagt, das gnadenlos scheiterte. Letztlich stellte sich nach einem Monat heraus, dass der Ex-Profi die für Europa gültige Trainerlizenz nicht, wie zuvor versprochen, erhalten würde. Dem jetzigen Boca Juniors-Trainer drohte Zamparini mit juristischen Konsequenzen: „Er hat mich betrogen.“




Mittlerweile endgültig im Abstiegskampf angekommen, wurde Iachini wieder zum Cheftrainer ernannt – immerhin für drei Spiele, bis Zamparini wieder auffiel, dass ihm der Spielstil des 51-Jährigen nicht gefällt. Nach dem 1:3 gegen Inter am vergangenen Wochenende hatte der Klubchef zu „Radio Kiss Kiss“ gesagt: „Ich befürworte die Spielweise von Iachini ganz und gar nicht. Er muss verstehen, dass Palermo Fußball spielen muss – aber momentan spielen wir keinen Fußball.“


Daraufhin nahm der Trainer selbst seinen Hut, sagte gegenüber Reportern: „Ich habe noch Würde, es reicht mit den Streitereien mit einem 74-Jährigen.“ Zamparini dazu bei „Radio24“: „Er will nicht mehr mit uns sprechen, er ist verrückt geworden. Er ist ein Trottel, der die Mannschaft schlecht spielen lässt.“ Nachfolger wird übereinstimmenden Medienberichten zufolge Walter Novellino, der bis Saisonende mit Option auf ein weiteres Jahr unterschreibt. Die offizielle Bestätigung steht noch aus.


Doch warum kehrte Iachini ursprünglich überhaupt zurück? Ein Grund für dieses kuriose Prozedere ist eine Regel der Liga: Ein Trainer darf in einer Saison nur einen Verein trainieren. Ein Fall wie der von Mirko Slomka, der im Dezember 2013 bei Hannover 96 entlassen wurde und im Februar 2014 den Hamburger SV übernahm, ist folglich nicht möglich.




Hinzukommt, dass viele italienische Vereine nicht sonderlich wohlhabend sind und in der Regel rote Zahlen schreiben. Verträge werden aufgrund der zu zahlenden Abfindungen nicht sofort aufgelöst, sondern bleiben bestehen – in der Hoffnung, dass der Trainer von sich aus zur kommenden Saison ein Engagement bei einem neuen Klub anfängt. Inters Ex-Coach Walter Mazzarri erhält deshalb noch bis Saisonende sein monatliches, durchaus üppiges Gehalt (3,5 Mio. Euro im Jahr), obwohl er seinen Hut in Mailand im November 2014 nehmen musste.


© imago / Palermo-Präsident Zamparini
© imago / Palermo-Präsident Zamparini


Anstatt bei einem zweiten Wechsel also Trainer Nummer drei zu holen, wird einfach der Vorgänger wieder angestellt – einen gültigen Vertrag hat er ohnehin noch. So geschehen bei Carpi mit Aufstiegscoach Fabrizio Castori und Übergangslösung Giuseppe Sannino. Die Klubchefs erhoffen sich dadurch einen positiven Effekt: Der Coach könnte in der Zwischenzeit ja an seinen Defiziten gearbeitet haben. Der Kurzzeit-Trainereffekt, bis der Alltag wieder einkehrt, spielt ebenso eine Rolle.


Jatin Dietl, Area Manager IT, kommentiert das Prozedere: „Bei der Bewertung muss man die Mentalität in Italien bedenken: Fußball wird Tag und Nacht gelebt. Ein Verein hat in der öffentlichen Meinung schon nach zwei Niederlagen eine schwere Krise. Daher wird ein Präsident dazu gezwungen, früher zu reagieren und es gibt grundsätzlich mehr Trainerentlassungen. Des Weiteren werden in Italien viele Klubs von ihren Besitzern und Präsidenten im Alleingang regiert. Und da niemand da ist, der deren Temperament kontrollieren kann, fliegt ein Trainer schon mal und Wochen später, wenn sich alles beruhigt hat, kommt die Einsicht.“



Ein Positiv-Beispiel für dieses Trainermodell ist derweil US Sassuolo. Eusebio Di Francesco wurde im Januar der Aufstiegs-Saison 2013/14 beurlaubt, nachdem sieben der acht letzten Spiele verloren worden waren. Alberto Malesani blieb danach nur für fünf Spiele (5 Niederlagen), bis Di Francesco zurückkahm.


© imago / Sassuolo-Coach Di Francesco
© imago / Sassuolo-Coach Di Francesco


Der frühere Nationalspieler hielt die Klasse und entwickelte die Neroverdi in den folgenden Jahren zu einem der interessantesten Teams der Liga. Derzeit belegt Sassuolo Rang sieben, hat somit gute Chancen, das internationale Geschäft zu erreichen. Di Francesco ist mit etwas mehr als zwei Jahren einer der Trainer, die bei ihrem Serie A-Klub am längsten (am Stück) im Amt sind.

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RRakete RRakete 11.03.2016 - 01:42
Zitat von JayGoppingen
Zitat von RRakete

Interessantes Thema und ich bin froh, dass es in Deutschland nicht so gehandhabt wird. Gerade wenn sich Vereinsbosse zu oft in den Medien profilieren müssen wirkt das eher peinlich auf mich. Schon wenn sich Herr Kühne immer wieder beim HSV zu Wort meldet sehe ich das sehr kritisch. Wenn man so mit Vereinen umgeht, muss man sich auch nicht wundern, wenn keine Ruhe ins Umfeld kommt. Der Name Effenberg hat auch Paderborn eher geschadet als geholfen (und der Präsident hätte wissen müssen auf was er sich einlässt).


In der Tat ein interessantes Thema, da mir das hin und wieder aufgefallen ist, ich mich aber dann doch nicht näher damit befasst habe.
Ich muß auch zugeben, daß ich mich im deutschen Fußball auch bisweilen wundere, wie es dazu kommt, daß Trainer (wenn auch meistens nach längerer Zeit) zurückgeholt werden. Wenn ich etwa das 2. Engagement von Stevens auf Schalke betrachte, dann ging es dabei doch nur um die Erinnerung an die erfolgreicheren gemeinsamen Zeiten, wobei man aber offensichtlich andere Punkte vergessen hat... Naja...

Einen Kühne sehe ich jetzt gar nicht so kritisch, da ich ihn nicht als DEN Lautsprecher wahrnehme. Das könnte aber mitunter daran liegen, daß ich nicht allzu nahe am HSV dran bin.
Bei Effenberg bin ich dagegen anderer Meinung. - Hier hat nicht der Tiger den Paderbornern geschadet, sondern vielmehr Finke Effenberg und... dem Verein.

Man sollte da das Gesamtkonstrukt betrachten.
Paderborn hat nicht nur (nicht unerhebliche) Spieler der 1.-Liga-Mannschaft abgegeben/abgeben müssen, sondern ging auch mit einem neuen Trainer in die Saison. Im Grunde handelte es sich ab Sommer '15 um ein völlig neues Team, von dem aber der vom Traum von der 1. Liga angefixte Präsident gleiche Leistungen erwartet hat, wie er sie die 2-3 Jahre vorher auch von der Tribüne aus beobachten konnte.
Als dies nicht eintrat, tauschte er den Trainer aus, in der Hoffnung, der Name Effenberg alleine würde ausreichen.
Erst später fiel ihm auf (das aber wohl auch nur von der Tribüne aus), daß es immer noch nicht signifikant anders bzw besser läuft.
Nun kam er zum Entschluß, daß der als Trainer recht unerfahrene Cheffe wohl "Unterstützung" braucht... Und spätestens hier fing die Kacke an zu dampfen.
Tatsächlich ist der derzeitige Tabellenstand aber nicht allein einem Effenberg anzukreiden, sondern vielmehr dem realistischen Status Quo eines Vereines der Größenordnung SCP, die sich zwar - zurecht! - in der 1. Liga rühmten, aus (fast) nichts viel zu machen, während sie aber tatsächlich allein infrastrukturell gesehen inzwischen sogar für die 2. Liga zu schwach auf der Brust sind.

Effenberg selbst muß sich natürlich auch vieles ankreiden lassen.
Such as: Trainerlizenz abgelaufen (Also, bitte!), sich reinreden lassen (Was wurde aus "Freunde der Sonne"?), Größenwahn ("Weil ich Stefan Effenberg bin, schaffe ich mit einem ungenügenden Kader alles...").
Aber er kann nichts für einen Präsi, der noch kontraproduktiver ist, als ich einen Michael A. Roth in Erinnerung habe.

Damit möchte ich aber keinem Paderborn-Fan ans Bein pissen.

Zitat von RRakete

Zum Thema: 'Trainer nur für eine Saison für einen Verein'
In Deutschland wurde bis jetzt noch sehr selten ein Trainer wärend der laufenden Saison abgeworben und ich kann mich eigentlich nur an den Fall Hecking erinnern. In der Art gefällt mir so ein Wechsel auch nicht gut. Wenn ein Trainer gefeuert wurde, steht diesem auch frei sich einen neuen Job zu suchen und schadet dem alten Klub nicht. Auch in Deutschland lässt man sich mit Abfindungen gerade für längere Verträge lieber etwas Zeit und kommt in der Regel besser weg, wenn der Trainer schon bei einem neuen Verein auf der Liste steht. Als Trainer kann man in Deutschland auch nicht von sich aus gehen und sich einen neuen Verein suchen ohne mit seinem aktuellen Arbeitgeber zu sprechen und somit ist alles bestens geregelt.


Ob ich das nun gut finde, oder auch nicht... Auch an Spielern wird ja trotz laufendem Vertrag gebaggert. Wieso da jetzt ausgerechnet bei Trainern eine Ausnahme gemacht werden sollte, erschließt sich mir nicht, da ja - wie von Dir dargelegt - keine Änderung eintreten kann, sollten sich nicht alle 3 Parteien einig werden. Ähnliches war ja auch jetzt in den letzten Wochen/Monaten beim Akt Heidel zu beobachten.
Allerdings ist in Deutschland vieles denkbar. Theoretisch kann ich auch als Trainer mit laufendem Vertrag zu jeder Zeit den Verein wechseln. Zur Not forciere ich das entsprechend, ziehe ggf vor das Arbeitsgericht, um dann letztendlich zu erreichen, daß sich der aktuelle Verein mit dem interessierten Verein und mir außergerichtlich einigt.
Aufgrund diverser "Gentlemen's Agreements" wird das aber verhältnismäßig selten so gehandhabt, weshalb es dann immer die hiesige Fußballwelt "erschüttert", wenn man mal anderes liest.
Bei Spielern ist dies seltener der Fall, da diese darüber hinaus an Transferfenster und andere Regelungen (wenn für Verein XY in Wettbewerb 4711 gespielt, für Verein 08/15 in Wettbewerb 4711 nicht mehr möglich) gebunden sind.
(Manchmal fände ich es interessant, würde man Transferfenster und entsprechende Regelungen aufheben, was aber ein anderes Thema ist.)

Letztendlich würde ich sagen, daß mir die im deutschen Fußball angewandte Verfahrensweise lieber ist.
Auch, weil es mir so vorkommt, als würden dadurch nicht zuletzt mehr jüngere Trainer eine Chance erhalten, da man nicht an den ewig-gleichen "Besen" hängen bleibt, die schonmal nicht die richtigen im Job waren.


Beim HSV hat Kühne so seine Phasen und gerde ist er mit Labadia recht zufrieden und somit bleibt es ruhig. Jedoch wurde meiner Meinung nach in der Vergangenheit in falschen Momenten von ihm Unruhe in den Verein gebracht. Bei dem Thema Effenberg, habe ich recht bewusst geschrieben, dass der "Name Effenberg" Paderborn eher geschadet hat. Jede Woche gab es eine Schlagzeile und dann noch die Penisaffäre usw.. In München würden ein paar Schlagzeilen keine unruhe reinbringen. Ich glaube aber, dass in Paderborn dadurch schon ein wenig die heile Welt kaputt geht. Wenn ich mir den Kader von Paderborn anschaue sehe ich sie eher als Mittelfeldkadidat in der zweiten Liga und leicht ist die 2 Bundesliga nicht. (Ich stimme dir auch zu, dass die Vereinsführung da nicht alles richtig gemacht hat).

Ich glaube die Transferregelungen und das Transferfenster ist nicht schlecht. Viele Vereine müssen sich eigentlich ständig mit Gerüchten auseinandersetzen und wenn man einen recht festen Kader für eine gewisse Zeit hat ist das für gute Arbeit doch schon recht wichtig. Sonst stimme ich dir zu.
JayGoppingen SV Erlbach JayGoppingen 10.03.2016 - 15:23
Zitat von RRakete
Interessantes Thema und ich bin froh, dass es in Deutschland nicht so gehandhabt wird. Gerade wenn sich Vereinsbosse zu oft in den Medien profilieren müssen wirkt das eher peinlich auf mich. Schon wenn sich Herr Kühne immer wieder beim HSV zu Wort meldet sehe ich das sehr kritisch. Wenn man so mit Vereinen umgeht, muss man sich auch nicht wundern, wenn keine Ruhe ins Umfeld kommt. Der Name Effenberg hat auch Paderborn eher geschadet als geholfen (und der Präsident hätte wissen müssen auf was er sich einlässt).


In der Tat ein interessantes Thema, da mir das hin und wieder aufgefallen ist, ich mich aber dann doch nicht näher damit befasst habe.
Ich muß auch zugeben, daß ich mich im deutschen Fußball auch bisweilen wundere, wie es dazu kommt, daß Trainer (wenn auch meistens nach längerer Zeit) zurückgeholt werden. Wenn ich etwa das 2. Engagement von Stevens auf Schalke betrachte, dann ging es dabei doch nur um die Erinnerung an die erfolgreicheren gemeinsamen Zeiten, wobei man aber offensichtlich andere Punkte vergessen hat... Naja...

Einen Kühne sehe ich jetzt gar nicht so kritisch, da ich ihn nicht als DEN Lautsprecher wahrnehme. Das könnte aber mitunter daran liegen, daß ich nicht allzu nahe am HSV dran bin.
Bei Effenberg bin ich dagegen anderer Meinung. - Hier hat nicht der Tiger den Paderbornern geschadet, sondern vielmehr Finke Effenberg und... dem Verein.

Man sollte da das Gesamtkonstrukt betrachten.
Paderborn hat nicht nur (nicht unerhebliche) Spieler der 1.-Liga-Mannschaft abgegeben/abgeben müssen, sondern ging auch mit einem neuen Trainer in die Saison. Im Grunde handelte es sich ab Sommer '15 um ein völlig neues Team, von dem aber der vom Traum von der 1. Liga angefixte Präsident gleiche Leistungen erwartet hat, wie er sie die 2-3 Jahre vorher auch von der Tribüne aus beobachten konnte.
Als dies nicht eintrat, tauschte er den Trainer aus, in der Hoffnung, der Name Effenberg alleine würde ausreichen.
Erst später fiel ihm auf (das aber wohl auch nur von der Tribüne aus), daß es immer noch nicht signifikant anders bzw besser läuft.
Nun kam er zum Entschluß, daß der als Trainer recht unerfahrene Cheffe wohl "Unterstützung" braucht... Und spätestens hier fing die Kacke an zu dampfen.
Tatsächlich ist der derzeitige Tabellenstand aber nicht allein einem Effenberg anzukreiden, sondern vielmehr dem realistischen Status Quo eines Vereines der Größenordnung SCP, die sich zwar - zurecht! - in der 1. Liga rühmten, aus (fast) nichts viel zu machen, während sie aber tatsächlich allein infrastrukturell gesehen inzwischen sogar für die 2. Liga zu schwach auf der Brust sind.

Effenberg selbst muß sich natürlich auch vieles ankreiden lassen.
Such as: Trainerlizenz abgelaufen (Also, bitte!), sich reinreden lassen (Was wurde aus "Freunde der Sonne"?), Größenwahn ("Weil ich Stefan Effenberg bin, schaffe ich mit einem ungenügenden Kader alles...").
Aber er kann nichts für einen Präsi, der noch kontraproduktiver ist, als ich einen Michael A. Roth in Erinnerung habe.

Damit möchte ich aber keinem Paderborn-Fan ans Bein pissen.

Zitat von RRakete
Zum Thema: 'Trainer nur für eine Saison für einen Verein'
In Deutschland wurde bis jetzt noch sehr selten ein Trainer wärend der laufenden Saison abgeworben und ich kann mich eigentlich nur an den Fall Hecking erinnern. In der Art gefällt mir so ein Wechsel auch nicht gut. Wenn ein Trainer gefeuert wurde, steht diesem auch frei sich einen neuen Job zu suchen und schadet dem alten Klub nicht. Auch in Deutschland lässt man sich mit Abfindungen gerade für längere Verträge lieber etwas Zeit und kommt in der Regel besser weg, wenn der Trainer schon bei einem neuen Verein auf der Liste steht. Als Trainer kann man in Deutschland auch nicht von sich aus gehen und sich einen neuen Verein suchen ohne mit seinem aktuellen Arbeitgeber zu sprechen und somit ist alles bestens geregelt.


Ob ich das nun gut finde, oder auch nicht... Auch an Spielern wird ja trotz laufendem Vertrag gebaggert. Wieso da jetzt ausgerechnet bei Trainern eine Ausnahme gemacht werden sollte, erschließt sich mir nicht, da ja - wie von Dir dargelegt - keine Änderung eintreten kann, sollten sich nicht alle 3 Parteien einig werden. Ähnliches war ja auch jetzt in den letzten Wochen/Monaten beim Akt Heidel zu beobachten.
Allerdings ist in Deutschland vieles denkbar. Theoretisch kann ich auch als Trainer mit laufendem Vertrag zu jeder Zeit den Verein wechseln. Zur Not forciere ich das entsprechend, ziehe ggf vor das Arbeitsgericht, um dann letztendlich zu erreichen, daß sich der aktuelle Verein mit dem interessierten Verein und mir außergerichtlich einigt.
Aufgrund diverser "Gentlemen's Agreements" wird das aber verhältnismäßig selten so gehandhabt, weshalb es dann immer die hiesige Fußballwelt "erschüttert", wenn man mal anderes liest.
Bei Spielern ist dies seltener der Fall, da diese darüber hinaus an Transferfenster und andere Regelungen (wenn für Verein XY in Wettbewerb 4711 gespielt, für Verein 08/15 in Wettbewerb 4711 nicht mehr möglich) gebunden sind.
(Manchmal fände ich es interessant, würde man Transferfenster und entsprechende Regelungen aufheben, was aber ein anderes Thema ist.)

Letztendlich würde ich sagen, daß mir die im deutschen Fußball angewandte Verfahrensweise lieber ist.
Auch, weil es mir so vorkommt, als würden dadurch nicht zuletzt mehr jüngere Trainer eine Chance erhalten, da man nicht an den ewig-gleichen "Besen" hängen bleibt, die schonmal nicht die richtigen im Job waren.
Donar Borussia Dortmund Donar 10.03.2016 - 14:31
Zitat von Eric70
;). Ja, ein Trainer darf max. einen Verein in Italien in der Saison Trainieren .... max. einen und mind. 0 ;)
Sorry, dass musste nun sein ;)
In Deutschland absolut unvorstellbar weil ... Der Verein dürfte Trainer heuern und feuern wie ihn beliebt aber der Trainer darf dann seinen Job in der Saison nicht mehr ausüben ??
Das würde schon den deutschen Recht widersprechen (freie Wahl des Arbeitsplatzes) und somit beim ersten Ansatz schon scheitern ;)


Ich bin mir ziemlich sicher, dass Italien ein weitestgehend ähnliches bzw. über die EU harmonisiertes Arbeits -/ Kündigungsrecht wie Deutschland hat. Prinzipiell ist die Ausgangslage in Italien wie Deuschland bei einer "Trainerentlassung" gleich: Der Übungsleiter wird von der Tätigkeit freigestellt und ein neuer Trainer eingesetzt. Hierdurch wird der Arbeitsvertrag aber nicht hinfällig, so wird weiter Gehalt bezahlt und formal besteht das Angestelltenverhältnis fort. Der Begriff "feuern" passt also nicht ganz. Ordentlich kündigen lässt sich ein befristeter Arbeitsvertrag ohnehin nur bedingt/ so gut wie gar nicht, aber das nur am Rande.

In Deutschland und meines Wissens allen anderen Topligen außer Italien ist es nun üblich, dass der geschasste Trainer eine Abfindung erhält und der Vertrag dadurch aufgelöst wird oder ein entsprechender Auflösungsvertrag unterzeichnet wird. In Italien fehlt den meisten Vereinen das Geld für die Abfindung, daher läuft der Vertrag einfach weiter und der Trainer kann dadurch nicht einfach einen neuen Job antreten bzw. ist prädestiniert für die im Artikel aufgeführten Rückholaktionen.

Der HSV hatte übrigens mal drei Trainer zeitgleich unter Vertrag (m. W. Fink, Van Marwijk, Slomka), es gibt diese Fälle also auch in der Bundesliga. Freilich wäre es hierzulande wohl undenkbar den gescheiterten in derselben Saison zurückzuholen, doch ist dies ein kultureller, kein rechtlicher Unterschied zu Italien.
Autor
Matteo
Marius Soyke
TM-Username: Matteo

Community-Mitglied der 1. Stunde und Teil der Redaktion seit Ende 2013. Serieamore!

Alle Beiträge des Autors
Giuseppe Iachini
Vereinslos
Giuseppe Iachini
Geb./Alter:
07.05.1964 (60)
Nat.:  Italien
Akt. Verein:
Vereinslos
Aktuelle Funktion:
Trainer
Palermo FC
Gesamtmarktwert:
39,40 Mio. €
Wettbewerb:
Serie B
Tabellenstand:
6.
Kadergröße:
27
Letzter Transfer:
Chaka Traorè

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