22.08.2023 - 21:05 | Quelle: Transfermarkt | Lesedauer: unter 4 Min.
UEFA Champions League
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Vier-Säulen-Modell 

Champions-League-Gelder: Warum Bayern schon mit 30 Millionen mehr planen kann als Union

Champions League: Das kassieren FC Bayern, BVB, RB Leipzig & Union Berlin
©IMAGO

Die letzte Ausgabe der Champions League im gewohnten Modus mit acht Vierergruppen zum Start hat zwar noch gar nicht begonnen, doch die Vereine können bereits mit sicheren Einnahmen planen. Die von der UEFA veröffentlichte Verteilung der kommerziellen Einnahmen aus der „Königsklasse“ sieht einen Anteil von knapp über 2 Milliarden Euro für die Klubs vor, der sich auf vier Säulen verteilt. Einige Vereine können dadurch mit mehr Geld rechnen als andere.


Säule 1: Startprämien für alle Champions-League-Teilnehmer


Die erste Säule umfasst eine generelle Startprämie für alle Champions-League-Teilnehmer. Dabei werden 25 Prozent des Gesamtanteils (500,5 Mio. Euro) an die Vereine ausgespielt. Jeder der 32 Klubs in der Gruppenphase erhält 15,64 Mio. Euro. Die Startprämie teilt sich dabei in eine Anzahlung von 14,8 Mio. Euro und eine Restzahlung während der Saison von 840.000 Euro auf.


Säule 2: Feste Beträge für Leistungen in Champions-League-Saison


Die zweite Säule umfasst leistungsabhängige Festbeträge, die ein gutes Abschneiden während der laufenden Champions-League-Saison belohnen. Vom Gesamtanteil werden dafür 30 Prozent (600,6 Mio. Euro) zugewiesen. In der Gruppenphase erhält ein Klub für einen Sieg 2,8 Mio. Euro, bei einem Unentschieden bekommen beide Vereine 930.000 Euro. Die Restbeträge – 930.000 Euro pro Remis, was einem Drittel der möglichen 2,8 Mio. Euro bei einem Sieg entspricht – werden am Ende auf alle Teilnehmer der Gruppenphase verteilt.



Das Weiterkommen sichert den Champions-League-Teilnehmern die nächsten Millioneneinnahmen. Der Einzug ins Achtelfinale bringt 9,6 Mio. Euro, für das Erreichen des Viertelfinals würden weitere 10,6 Mio. Euro dazukommen. Im Halbfinale warten 12,5 Mio. Euro, und ein Auftritt im Endspiel im Londoner Wembley-Stadion würde weitere 15,5 Mio. Euro sichern. Der Champions-League-Sieger kann sich zudem über eine Prämie von 4,5 Mio. Euro freuen, die damit einhergehende Qualifikation für den UEFA Super Cup bringt nochmals 3,5 Mio. Euro (der Sieger erhält 1 Mio. Euro).


Säule 3: Koeffizientenabhängige Beträge für Champions-League-Teilnehmer


Bei der dritten Säule handelt es sich um einen koeffizientenabhängigen Betrag für jeden Champions-League-Teilnehmer. Insgesamt werden dafür ebenfalls 30 Prozent (600,6 Mio. Euro) vom Gesamtanteil ausgeschüttet. Basis für den koeffizientenabhängigen Betrag sind die internationalen Leistungen der Klubs aus den vergangenen zehn Jahren.


Community Über die Champions League mitdiskutieren Hier lang! Anhand der in diesem Zeitraum gesammelten Spielpunkte (ein Sieg gibt zwei und ein Remis einen Zähler) sowie Bonuspunkte für einen Titelgewinn in den Europapokalen ergibt sich eine Rangliste der 32 Teilnehmer. Liegt der Klubkoeffizient aus den letzten zehn Jahren jedoch unter 20 Prozent des Verbandskoeffizienten im selben Zeitraum, wird Letzterer verwendet. Der Anteil am Topf wächst dabei von Platz zu Platz um denselben Betrag, sodass Neulinge im europäischen Wettbewerb weniger kassieren als Top-Klubs, die häufig vertreten sind.



So erhält der Letzte im Ranking 1,137 Mio. Euro, für den Vorletzten sind es schon 2,274 Mio. Euro. Die Summe erhöht sich peu à peu bis zu Platz eins auf 36,38 Mio. Euro, die Real Madrid erhalten wird, das in der Zehnjahreswertung auf 381 Punkte kommt. Dahinter liegt der FC Bayern (314), der somit 35,25 Mio. Euro kassiert. Der BVB (184) kommt als Neunter auf 27,29 Mio. Euro, RB Leipzig (101) auf Rang 18 auf 17,06 Mio. Euro.



Schlecht sieht es für Champions-League-Neuling Union Berlin (17) aus, das nur in den letzten zwei Jahren europäisch vertreten war. Zwar wird bei den „Eisernen“ der höhere Verbandskoeffizient von 30,781 berücksichtigt, trotzdem lassen die Köpenicker im Ranking lediglich RC Lens (23,515) und Royal Antwerpen (17) hinter sich. Union kann vorerst also nur mit 3,41 Mio. Euro planen – fast 32 Mio. Euro weniger als die Münchner.


Säule 4: Beträge aus dem Champions-League-Marktpool


Die letzte und kleinste Säule bilden variable Beträge aus dem Marktpool, was immerhin noch 15 Prozent des Gesamtanteils (300,3 Mio. Euro) ausmacht. Die genaue Berechnung der Beträge der Klubs kann erst nach Abschluss des Wettbewerbs erfolgen. Das Geld wird anteilig anhand des jeweiligen Wertes des Fernsehmarktes eines Verbandes ausgeschüttet, wobei die Vereine je nach Marktanteilen bedacht werden.



Die eine Hälfte des Betrags für einen Verband wird auf Grundlage des Abschneidens in der vergangenen Saison in der nationalen Liga aufgeteilt. Mit Blick auf die Bundesliga erhält der FC Bayern als Meister von der Summe 40 Prozent, der BVB als Vizemeister 30 Prozent, RB Leipzig als Dritter 20 Prozent und Union Berlin als Vierter 10 Prozent. Die andere Hälfte wird anhand der Anzahl der von den Klubs ausgetragenen Partien in der laufenden Champions-League-Saison ausgeschüttet.


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Letzte Beiträge Newsforum

mrgoodlife Real Madrid mrgoodlife 09.09.2023 - 18:06
Wollt ihr diesen Beitrag das ganze Jahr oben platzieren?
JonBoy68 Borussia Mönchengladbach JonBoy68 31.08.2023 - 06:59
Eine aktuelle Belohnung für den laufenden Wettbewerb ist mehr als richtig.
Eine finanzielle Bestätigung der vergangenen Jahre jedoch nicht.
Damit wird die nationale, sowie internationale Spanne zwischen den Vereinen immer größer und es werden immer die gleichen Mannschaften in Europa antreten.
Für die Teilnahme an Europa sollte es eine finanzielle Regelung geben.
Man darf nur ein gewissen Spielerpool für den Wettbewerb melden, welcher in ein bestimmtes Gehaltsbudget passt.
Somit würde für mich das sportliche wieder in den Vordergrund treten.
daschmi 1.FC Köln daschmi 30.08.2023 - 23:44
vier-säulen-modell klingt ja fast nach schulz von thun Lachend
Autor
benny_23
Benedikt Duda
TM-Username: benny_23

Redakteur | seit 2011 auf TM aktiv

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