06.12.2023 - 08:05 | Quelle: Kicker/TM | Lesedauer: unter 3 Min.
VfL Wolfsburg U19
David Odogu
U17-Weltmeister  

Wolfsburgs Odogu über WM-Hype, Klausuren im Turnier und Glückwünsche von „Herrn Kovac“

VfL Wolfsburg: David Odogu über WM-Hype, Klausuren im Turnier und Kovac-Glückwünsche
©IMAGO

In der Defensive der Weltmeister-Elf von U17-Trainer Christian Wück war David Odogu während des Turniers in Indonesien gesetzt: Der Youngster vom VfL Wolfsburg bestritt alle Partien über die volle Distanz, als nächsten Karriereschritt strebt das 1,91 Meter große Eigengewächs der Niedersachsen den Sprung zu den Profis an – mit Blick in die Zukunft weiß der reflektierte Rechtsfuß um die Baustellen, an denen er noch arbeiten muss.



„Bei Instagram sind die Nachrichten explodiert, ich konnte das noch gar nicht alles beantworten. Aus der Akademie hat mir fast jeder geschrieben, mit Michael Gentner hatte ich immer Kontakt. Marcel Schäfer und Herr Kovac haben mir Nachrichten geschickt, das hat mich sehr gefreut“, berichtete Odogu in einem Interview mit dem „Kicker“ von den überschwänglichen Reaktionen, die ihn nach dem Titelgewinn erreichten. Der Innenverteidiger, der seit 2020 im Nachwuchs der „Wölfe“ ausgebildet wird und es in der laufenden Saison der A-Junioren-Bundesliga bis dato auf drei Torbeteiligungen in acht Partien brachte, sei froh, nach aufregenden Wochen wieder im Wolfsburger Alltag zurück zu sein: 


„Es ist unbeschreiblich, was ich hier in den vergangenen drei Jahren erlebt habe. Ich habe die Leute beim VfL alle ins Herz geschlossen und muss auch ehrlich sagen: Ich habe die Akademie und die Menschen hier in den letzten Wochen echt vermisst.“



Angesprochen auf den Hype, der hierzulande im Turnierverlauf rund um die U17-Nationalspieler entstand, gab Odogu zu Protokoll: „Über Social Media haben wir einiges mitbekommen, und trotzdem ist es noch mal krass, das jetzt hier zu sehen. Ich bin gestern mit dem Zug von Frankfurt nach Berlin gefahren, da haben auf einmal fremde Leute für mich geklatscht, als sie mich im DFB-Trainingsanzug gesehen haben. Ein krasses Gefühl, das macht mich stolz. Natürlich prasselt aktuell vieles auf uns ein, ich glaube aber, ich kann das gut einordnen und damit umgehen. Ich weiß: Wir sind 17 und alle noch keine Profis. Jetzt gilt es, hart weiterzuarbeiten und den Traum vom Profi zu erfüllen.“



DFB-Sportdirektor Rudi Völler hatte mit Blick auf die Zukunft der vielversprechenden Talente zuletzt gemahnt: „Dass sie jetzt so beraten sind, dass sie in den Klubs auch zum Einsatz kommen, das ist die Basis von allem. Dass sie nicht zu Vereinen gehen, wo sie nicht zum Einsatz kommen.“ Der Wolfsburger Odogu hat dahingehend klare Vorstellungen: „Ich will es natürlich so schnell wie möglich schaffen hier beim VfL Wolfsburg, aber habe auch die notwendige Geduld. Ich weiß, dass ich mich noch weiter entwickeln muss, um körperlich und spielerisch auf das Männerniveau zu kommen.“



Zunächst einmal sei er nach dem kräftezehrenden Turnier aber „müde“ und „froh, meine Freunde wiederzusehen, morgen wieder in die Schule zu gehen.“ Er habe „während der WM sogar zwei Klausuren geschrieben, Geschichte und Geografie. Wir hatten zwei Lehrer dabei in Indonesien, die Betreuung war richtig gut.“


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Letzte Beiträge Newsforum

DjTakido Lincoln Red Imps FC DjTakido 08.12.2023 - 14:54
Vlt sind es auch Lehrer gewesen, von einer deutschen Schule in Indonesien, wir haben doch überall unsere Finger im Spiel in fast jedem Land mit einer deutschen Schule vertreten.
clubfan07 1.FC Nürnberg clubfan07 06.12.2023 - 23:02
Zitat von C4pocannoniere
Zitat von clubfan07

Die hatten während des Turniers Lehrer mit dabei und haben sogar Klausuren geschrieben? So viel Flexibilität traut man dem deutschen Schulsystem gar nicht zu grins


Sind meistens Privatlehrer, wie bei Florian Wirtz vor 2 Jahren. Da wurde auch extra ein Lehrer beim DFB angestellt, der ihn begleitet hat.

Andere Modelle sind Sportinternate. Die Spieler von diesen Internaten gehen lediglich für die Leistungsklassen/kurse in die örtliche Schule, der Rest wird im Internat gelehrt.

Nachtrag: Sehe gerade dein Nürnberglogo und kann passenderweise hinzufügen, dass mir das Modell in Nürnberg mal vorgeführt wurde. Die Athleten sind im Sportinternat St. Paul und besuchen für die Leistungskurse dann die Bertolt-Brecht-Schule

Ja, das Modell mit den Sportinternaten kenne ich (u.a. auch wegen der Umsetzung in Nürnberg, die im Zusammenhang mit unserem NLZ immer wieder thematisiert wird). Dass für "Sondersituationen" mit Privatlehrern gearbeitet wird, hatte ich bislang aber nicht auf dem Schirm. Macht natürlich absolut Sinn und ist eigentlich auch eine sehr naheliegende Lösung. Aber dass bei einem WM-Turnier in Indonesien nebenbei noch Klausuren geschrieben werden, das hätte ich absolut nicht erwartet. Finde ich aber sehr gut, dass selbst in einer solchen Situation die Bedeutung von Schule und Ausbildung weiterhin hochgehalten wird.
Chris_15 Borussia Dortmund Chris_15 06.12.2023 - 14:26
Zitat von clubfan07
Die hatten während des Turniers Lehrer mit dabei und haben sogar Klausuren geschrieben? So viel Flexibilität traut man dem deutschen Schulsystem gar nicht zu grins


Ich denke, wenn das alles bezahlt wird, finden sich auch sehr schnell Lehrer, die das machen. Klingt auf jeden Fall wesentlich entspannter in Indonesien ein paar Fußballer zu lehren, wo sicherlich alle Materialien und Rahmenbedingungen gegeben sind, als in dem tristen heimischen Schulsystem. zwinker
Autor
uchterjung
Thomas Deterding
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03.06.2006 (18)
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