9. Spieltag: VfR Aalen - Karlsruher SC

Es ist 2:30 Uhr nachts. Er sitzt in seinem Büro im Keller und studiert alte Fall-Akten. Zu seiner rechten stapeln sich inzwischen ein gutes Dutzend der braunen Aktenmappen. Zeugen seines Tageswerkes – vom Sonnenlicht hat er heute nicht viel mitbekommen. Seit er sein morgendliches Schwimmtraining erledigt hat, sitzt er hier unten und prüft Polizeiberichte und Tatortfotos verschiedenster Fälle – bei den meisten zum vierten, fünften oder sechsten Mal. Der Stapel Sonnenblumenkernenschalen in der Mitte des Schreibtisches hat eine bemitleidenswerte Höhe zu erreicht. Seine einzige Nahrungsquelle seit dem Frühstück. Da noch ein paar Akten zu seiner Linken übrig sind, holt er sicherheitshalber eine neue Packung Kerne aus der untersten Schublade seines Rollcontainers.
Gerade als er diese wieder reingleiten lässt, hört er ein Geräusch, ein Kratzen oder Ziehen auf dem Boden. Er schaut sich um, sein Büro liegt im Dunkeln, die alte chromfarbene Leselampe ist die einzige Lichtquelle. Diese reicht nicht aus, um das Zimmer bis zur Bürotür auszuleuchten. Von draussen scheint kein Licht unter der Tür hindurch, aber es sind Schritte zu hören. Schwere, schnelle Schritte. Er greift zu seiner Dienstpistole und zieht sie aus dem Halfter. Leiste, mit gezogener und entsicherter Waffe bewegt er sich richtung Tür. Er flucht weil seine Augen sich einfach nicht an die Dunkelheit gewöhnen wollen. Es scheint als läge diese dick und unheilvoll in dem kleinen Zimmer und wolle keinesfalls weichen. Langsam nähert er sich der Tür, inzwischen ist es so still, dass er seinen eigenen Atem unheilvoll hören kann. Nur noch wenige Zentimeter bis zum Lichtschalter, alle Muskeln in seinem Körper sind angespannt, auf den Moment des Angriffs wartend. Endlich erreicht er ihn, mit einer schnellen Bewegung erhellt er den Raum, um sofort wieder zwei Hände an die Waffe zu bekommen. Und er sieht – nichts. Also eigentlich, nichts neues. Sein bekanntes „I want to believe“ Poster an der Wand, den im Hellen noch trauriger wirkenden Stapel Kerne auf dem Schreibtisch und aber sonst nichts, vor allem keinen Angreifer. Sein Blick schweift geübt im Raum herum, keine Bedrohung. Er lässt seine Arme etwas locker, aber behält die Waffe in einer Hand. Endlich kann sein Blick auf den Boden wechseln. Da liegt der Ursprung des Geräuschs: ein brauner Umschlag, Standardversandtasche. Mit einem roten Schriftzug, der ihm wohl bekannt ist „Confidential“. Er hebt ihn auf, läuft zum Schreibtisch und legt ihn ab. Nimmt einen Sonnenblumkern in den Mund und öffnet den Umschlag. Die nächsten Minuten vergehen im Flug. Er liegt Zeitungsberichte schaut Fotos an. Nebenbei hat er den beiliegnden USB-Stick in seinen Laptop gesteckt und in der Ordnerstruktur 3 mpeg-files entdeckt. Diesen gehört nun seine Aufmerksamkeit. Nachdem er alles angeschaut hat, lässt er seine Gedanken kreisen und versucht das Puzzle für sich zusammenzusetzen. Er vertraut wie gewohnt auf sein Bauchgefühl. Immer wieder blitzen die Gedanken impulsartig vor seinem inneren Auge auf:

- seltsame Vorkommnisse in badischer Stadt
- aus dem Nichts ist Offensivfussball zu sehen
- ein deutlicher Sieg – den Einheimischen zufolge, seit Jahren nicht mehr vorgekommen
- freudetrunkene Menschen ohne ersichtlichen Grund
- es ist von weiteren Fällen im ganzen Bundesgebiet auszugehen, so unkt man es zumindest
- positive Kommentare in der hiesigen Internetgemeinde

Lohnt es sich dem auf den Grund zu gehen? Es klingt völlig aus der Luft gegriffen, typische Verschwörungstheorie. Der Grund warum er hier im Kellers sitzt, der Grund warum sie ihn Spooky nennen. SpookyFreak. Was sie aber nicht verstehen, er untersucht keine Fälle, die aus reinen Hirngespinsten bestehen. Er sieht einfach genauer hin. Und deswegen schnappt er auch sein Jacket und packt seine Sachen. Er fährt los – in den Akten stand etwas von einer schwäbischen Kleinstadt. Auf Grund einiger Beweise, die am Tator sicher gestellt werden konnten, geht man hier vom nächsten Vorfall aus. Innerhalb weniger Minuten sitzt er in seinem Dienst-Ford, schaltet das Radio an und während aus den Lautsprechern Frank Zappa loslegt, biegt er aus der Einfahrt der Tiefgarage des FBI-Gebäudes:

Toni Fink goes up

Hey, there people I´m Toni Fink,
They say I´m the cutes playa in town!
My sprint is fast, on my head a crown
I tell all the girls they can kiss my trophy,
they all love me, even miss sophie,
I kick sharp, and i´m playing cool,
i´v got a assistant here wants to help
with my cloth, let him do all the work

And maybe later I cheer him.

Oh god, I am the badisch dream,I do not think i´m too extreme
and i´m a handsome sone of a mother-in-law,
i´m gonna score a goal an be a real staaaaaaar!
(be a real, be a real, be a real, be a real)

Karlsuh´s emancipation,
Came creeping all across the nation
I tell you, people, I was not ready
When we beat the toy of the guy by the name of Ponomarew,
Freak made a little speech then,
Oh he tried to make me say when
But i´didn´know, how should i, this would be sick,
I did it again against Aalen, i took the ball and did a trick,
I guess my foot is still the same but now he shoots far too quick!

Oh god, I am the badisch dream,I do not think i´m too extreme
and i´m a handsome sone of a mother-in-law,
i´m gonna score a goal an be a real staaaaaaar!
(be a real, be a real, be a real, be a real)

So I went out and bought me football shirt
playing with my soccer ball but I'm still kind cute
Got a interview, speaking on telekom sports,
And none of the jocks can even tell I've got no cool shorts!
Eventually me and a friend,
Sort of drifted along into Fortnite,
I can take about an hour on the tower of every City,
As long as I get my little golden MP,

Oh god, I am the badisch dream,I do not think i´m too extreme
and i´m a handsome sone of a mother-in-law,
i´m gonna score a goal an be a real staaaaaaar!
(be a real, be a real, be a real, be a real)
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Angolo0810 am 24.09.2018 um 08:08 Uhr bearbeitet