21.04.2024 - 14:05 | Quelle: dpa | Lesedauer: unter 3 Min.
Hamburger SV
Steffen Baumgart
Große Enttäuschung 

Siebtes Zweitliga-Jahr droht: HSV bleibt nur noch wenig Hoffnung – „Muss ein Wunder her“

HSV: Siebtes Zweitliga-Jahr droht – „Muss ein Wunder her“
©IMAGO

Abseits des Jubels der Mannschaft, der Trainer und der Fans von Holstein Kiel standen die Spieler des Hamburger SV tief enttäuscht auf dem Spielfeld im Volksparkstadion. Nach dem 0:1 gegen den Zweitliga-Tabellenführer und wahrscheinlichen Bundesliga-Neuling aus dem hohen Norden war den meisten von ihnen klar: Das war es wohl mit dem Aufstieg, das siebte Zweitliga-Jahr droht. „Nach so einer Niederlage und bei der Ausgangslage muss ein Wunder her“, gab Stürmer Robert Glatzel am Samstagabend zu.



Dieses Fußball-Wunder müsste schon gewaltig ausfallen. Rechnerisch ist für die Hanseaten in den noch vier verbleibenden Spielen der Sprung auf Rang drei zwar möglich, allein es fehlt der Glaube angesichts des Rückstands des Tabellenvierten zum Aufstiegsrelegationsplatz von nun sechs Punkten. „Wir sind Realisten. Die Jungs, die vor uns sind, machen ihre Hausaufgaben und wir nicht. Das ist erst einmal Fakt“, stellte HSV-Trainer Steffen Baumgart nüchtern fest. Das heiße nicht, „dass wir aufhören, dass wir aufgeben“, fügte er an. „Wir sollten aber anfangen, unsere Hausaufgaben zu machen. Sonst brauchen wir über nichts zu reden.“



Dass die HSV-Konkurrenz plötzlich einbricht, erscheint im Moment schwer vorstellbar. Der Tabellendritte Fortuna Düsseldorf hatte vor dem Top-Spiel in Hamburg seine Pflicht gegen Greuther Fürth mit 1:0 erfüllt und holte den sechsten Sieg nacheinander. Dazukommt, dass der HSV eine um 16 Tore schlechtere Tordifferenz als die Fortuna aufweist. Dass es für den HSV trotz starker Einzelspieler derzeit nicht für ganz oben reicht, ist eine bittere Feststellung kurz vor dem Saisonende.


Torjägerliste der 2. Bundesliga: Tabakovic an der Spitze

Branimir Hrgota | Fürth | 10 Tore
© IMAGO

Stand: 3. Mai 2024

1/17

Vincent Vermeij | Düsseldorf | 10 Tore
© IMAGO

2/17

Steven Skrzybski | Kiel | 10 Tore
© IMAGO

3/17

Erik Engelhardt | Osnabrück | 10 Tore
© IMAGO

4/17

Budu Zivzivadze | KSC | 10 Tore
© IMAGO

5/17

Armindo Sieb | Fürth | 11 Tore
© IMAGO

6/17

Kenan Karaman | Schalke | 11 Tore
© IMAGO

7/17

Cedric Teuchert | Hannover | 11 Tore
© IMAGO

8/17

Ivan Prtajin | Wiesbaden | 13 Tore
© IMAGO

9/17

László Bénes | HSV | 13 Tore
© IMAGO

10/17

Igor Matanovic | KSC | 14 Tore
© IMAGO

11/17

Can Uzun | Nürnberg | 15 Tore
© IMAGO

12/17

Marcel Hartel | St. Pauli | 16 Tore
© IMAGO

13/17

Ragnar Ache | Kaiserslautern | 16 Tore
© IMAGO

14/17

Robert Glatzel | HSV | 18 Tore
© IMAGO

15/17

Christos Tzolis | Düsseldorf | 18 Tore
© IMAGO

16/17

Haris Tabakovic | Hertha | 21 Tore
© IMAGO

17/17


Wenn wie gegen Holstein Kiel der Top-Scorer László Bénes kurzfristig ausfällt, kann dies nur schwer kompensiert werden. „Wir haben nicht schlecht gespielt“, sagte der Ex-Kieler und heutige HSV-Mittelfeldspieler Jonas Meffert. Und in der Tat trugen die Gastgeber vor 57.000 Zuschauern zu einem sehr intensiven Nordduell bei. Einsatzbereitschaft und Willen war keinem Spieler abzusprechen. Doch „nicht schlecht gespielt“, ist nicht aufstiegsreif.


HSV hadert mit Schiedsrichter – „Haben es nicht mehr in unserer Hand“


Dass das Gegentor durch Tom Rothe (59. Minute) wegen eines vermeintlichen Fouls von Kiels Marko Ivezic an HSV-Torwart Matheo Raab – „für mich ist es unbegreiflich, wie man da nicht pfeifen kann“ – zumindest diskutabel war, war unglücklich für die Hamburger. Dass ihnen nach der Gelb-Roten Karte für den Ex-HSVer Lewis Holtby (73.) in Überzahl nicht viel einfiel, war aber ein Beleg für die aktuellen Defizite vor allem in der Offensive.



Die Situation der Kieler erscheint wie ein Gegenentwurf zur HSV-Lage. Spielerisch hatten sie im Volksparkstadion auch nicht geglänzt. Doch die Selbstverständlichkeit, mit der sie agierten, das Selbstbewusstsein und die Einsatzlust waren ständig zu spüren. Die verletzungsbedingte Auswechslung von Finn Porath (24.) wurde durch Siegtorschütze Rothe bestens ausgeglichen.



„Fußballerisch war das nicht das, was ich mir vorgestellt habe“, gab Trainer Marcel Rapp zu. „Aber alles nachvollziehbar. Die Jungs haben sehr gut verteidigt. Und das ist die Basis für alles.“ Holtby sprach seinen Teamkollegen ein großes Lob aus. „Ich kriege hier eine dumme Gelb-Rote Karte, aber die Jungs fighten wie Löwen. Sie schmeißen sich in jeden Schuss, verteidigen die Flanke, jeder hat Gas gegeben“, sagte er bei „Sport1“. „Das ist eine Mannschaft.“


Uzun allein an der Spitze: Wertvollste Spieler der 2. Bundesliga

11 Marcel Hartel | St. Pauli | Marktwert: 4 Mio. €
© IMAGO

+1 Mio. € im März-Update 2024

1/13

11 Jonas Urbig | Fürth | Marktwert: 4 Mio. €
© IMAGO

+1 Mio. € im März-Update 2024

2/13

11 Igor Matanovic | KSC | Marktwert: 4 Mio. €
© IMAGO

+3 Mio. € im März-Update 2024

3/13

5 Ludovit Reis | HSV | Marktwert: 5 Mio. €
© IMAGO

-1 Mio. € im März-Update 2024

4/13

5 László Bénes | HSV | Marktwert: 5 Mio. €
© IMAGO

+1 Mio. € im März-Update 2024

5/13

5 Fabian Reese | Hertha | Marktwert: 5 Mio. €
© IMAGO

+1 Mio. € im März-Update 2024

6/13

5 Paul Wanner | Elversberg | Marktwert: 5 Mio. €
© IMAGO

+1,5 Mio. € im März-Update 2024

7/13

5 Nicolò Tresoldi | Hannover | Marktwert: 5 Mio. €
© IMAGO

+2 Mio. € im März-Update 2024

8/13

5 Pascal Klemens | Hertha | Marktwert: 5 Mio. €
© IMAGO

+2,5 Mio. € im März-Update 2024

9/13

4 Tom Rothe | Kiel | Marktwert: 6 Mio. €
© IMAGO

10/13

3 Christos Tzolis | Düsseldorf | Marktwert: 7 Mio. €
© IMAGO

+2 Mio. € im März-Update 2024

11/13

2 Assan Ouedraogo | Schalke | Marktwert: 8 Mio. €
© IMAGO

12/13

1 Can Uzun | Nürnberg | Marktwert: 12 Mio. €
© imago images

+4 Mio. € im März-Update 2024

13/13


Und diese Mannschaft ist auf dem besten Weg nach dem sechsten Sieg nacheinander ohne Gegentor, erstmals Schleswig-Holstein auf die Bundesliga-Landkarte zu bringen. Nach dem Schlusspfiff feierten die Spieler, ihr Trainer und dessen Team mit den Fans, als wäre der historische Coup schon geschafft. Zumindest haben sie ein Etappenziel erreicht: Mit 61 Punkten liegen die Kieler zwölf Zähler und mit der um 13 Treffer besseren Tordifferenz vor dem HSV. Damit haben sie den Relegationsplatz drei schon so gut wie sicher. Die HSV-Protagonisten wünschten sich, dass auch sagen zu können. Mefferts ernüchternde Feststellung: „Wir haben es definitiv nicht mehr in unserer Hand.“

Anzeige 

Letzte Beiträge Newsforum

Letschkov Hamburger SV Letschkov 24.04.2024 - 08:54
Zitat von Commander1974
Zitat von Letschkov

Zitat von Commander1974

Es gibt keinen Grund zu jammern, wir haben es auch in diesem Jahr wieder einfach nicht verdient. Wieder mal wurde zu viele Fehler gemacht, auf dem Spielfeld, als auch außerhalb. Der Trainerwechsel hätte wenn dann im Winter stattfinden sollen, dazu ist er dann leider auch total verpufft und es wurde eher noch schlechter als besser (dem Trainer kann man dann nur bedingt die Schuld geben).


Ich behaupte mal, hätten wir im Winter bereits Baumgart verpflichtet, hätten wir jetzt halt vier Punkte weniger auf dem Konto.


Gut möglich...denke die große Masse fand den Wechsel von Walter zu Baumgart eher gut und sinnvoll, wenn auch zu spät, da es, wenn dann im Winter hätte passieren müssen. Die Enttäuschung, das der Wechsel so rein gar nichts gebracht hat, ist schon groß...es ist ja sogar eher das Gegenteil eingetreten und unter Walter sah und Fußball besser und im Punkteschnitt auch erfolgreicher aus! Einzig defensiv scheinen wir nun wirklich etwas besser und geordneter zu stehen, was aber nichts bringt, wenn man weiterhin immer min. ein Tor kassiert und eben vorne nun viel weniger schießt.


Ich glaube, dass sich mittlerweile gezeigt hat, dass der größte Fehler beim Trainerwechsel nicht der Zeitpunkt war, sondern schlicht die Wahl des Nachfolgers. Klar ist es gut, wenn man drei Wochen Vorbereitungszeit hat, der Mannschaft seine Ideen vom Fußball zu vermitteln. Aber mittlerweile muss man sagen, Baumgart hatte lange genug Gelegenheit dazu und es lässt sich nicht erkennen, dass sich damit irgendwas zum Positiven geändert hätte. Auch, um ein anderes Argument vorweg zu nehmen, hätte es im Winter mit Sicherheit auch bei einem Trainerwechsel keine gravierenden Änderungen im Spielerkader gegeben, um diesen auf ein komplett neues System anzupassen. Womöglich wären statt Okugawa und Katterbach zwei andere Kandidaten gekommen, aber ob die dann besser performt hätten, steht in den Sternen. Winterneuzugänge sind eigentlich meistens problematisch, da man hier entweder sehr viel Geld in die Hand nehmen muss oder eben nur Leute bekommt, die bei anderen Vereinen in der Hinrunde keine Rolle gespielt haben.
Commander1974 Hamburger SV Commander1974 23.04.2024 - 11:34
Zitat von Letschkov
Zitat von Commander1974

Es gibt keinen Grund zu jammern, wir haben es auch in diesem Jahr wieder einfach nicht verdient. Wieder mal wurde zu viele Fehler gemacht, auf dem Spielfeld, als auch außerhalb. Der Trainerwechsel hätte wenn dann im Winter stattfinden sollen, dazu ist er dann leider auch total verpufft und es wurde eher noch schlechter als besser (dem Trainer kann man dann nur bedingt die Schuld geben).


Ich behaupte mal, hätten wir im Winter bereits Baumgart verpflichtet, hätten wir jetzt halt vier Punkte weniger auf dem Konto.


Gut möglich...denke die große Masse fand den Wechsel von Walter zu Baumgart eher gut und sinnvoll, wenn auch zu spät, da es, wenn dann im Winter hätte passieren müssen. Die Enttäuschung, das der Wechsel so rein gar nichts gebracht hat, ist schon groß...es ist ja sogar eher das Gegenteil eingetreten und unter Walter sah und Fußball besser und im Punkteschnitt auch erfolgreicher aus! Einzig defensiv scheinen wir nun wirklich etwas besser und geordneter zu stehen, was aber nichts bringt, wenn man weiterhin immer min. ein Tor kassiert und eben vorne nun viel weniger schießt.
PippoS VfB Stuttgart PippoS 23.04.2024 - 09:42
als HSV fan sollte man doch hoffen man bleibt in der 2 liga. lieber immer oben mitspielen und gewinnen als dann wie köln bremen und schalke zwischen erste und 2te liga switchen und immer wieder absteigen