Heiko Butscher [Trainer]

Ich finde aber auch bei diesem "Trainerentlassung ohne Ersatz" muss man mal die Kirche im Dorf lassen. Die letzten 3 Trainerentlassungen vor Letsch hatte man immer Butscher als Interim auf der Bank, weil man eher Wochen als Tage gebraucht hat den Trainer zu finden. Das einzige was unprofessionell wirkte war die Tatsache das es diesmal so öffentlich ablief und auch die Posse um Peter Stöger. Wenn der aber sagt er wollte sich nur als Trainer wieder ins Gespräch bringen kann man sich denken von welcher Seite das an die Presse durchgesteckt wurde. Auch das man sich irgendwie versucht hat zu rechtfertigen man habe schon von Anfang an Butscher haben wollen und nur mit anderen gesprochen um da Sicher zu gehen - das wirkte einfach unglaubwürdig. Man wollte eine schnelle Lösung, hat von extern in der Kürze der Zeit keinen passenden Kandidaten gefunden und dann auf die interne Lösung mit Butscher zurückgegriffen. Das kann man sprachlich auch so darstellen, das der Trainer nicht als B-Lösung da steht.

Ja, Patrick Fabian hat Fehler gemacht. Einer der größten Fehler war es wohl im Winter nicht nachzulegen. Aber auch da bin ich mir nicht sicher wer da alles zumindest mitredet. Soll man einen neuen Spieler verpflichten wenn der Trainer z.B. sagt "Ich brauche niemanden"? Die völlig unnötige Vertragsverlängerung mit Letsch hat Geld gekostet, wobei ich nicht glaube das der seinen Vertrag aussitzt sondern die nächste Gelegenheit wieder zu arbeiten wahr nimmt. Den Kader für diese Saison hat aber im letzten Sommer größtenteils Lettau gebaut. Fabian war ja von März bis in den Juli hinein abwesend/krank. Und auch nach Fabians Abwesenheit ist ja Lettau als Sportdirektor eigentlich für Transfers Verantwortlich, auch wenn es am Ende in Fabians Verantwortungsbereich liegt. Oder habe ich dessen Position falsch verstanden? Mit dem Wissen von heute hätte man im Winter möglicherweise die eine oder andere Leihe bis Saisonende in Erwägung gezogen. Die sportliche Situation im Winter war aber so das es sportlich eigentlich lief und man davon überzeugt war mit dem Kader die Klasse halten zu können - um dann Lücken im Sommer zu schließen. Wie wir heute wissen eine Fehleinschätzung.

Und so lange machen dann Riemann und co die Aufstellung

Ich denke das man als sportlich verantwortliche Person in einem Proficlub immer Optionen abstecken muss und sollte. Machen wir uns nix vor: hätte Letsch gegen Köln gewonnen, oder gar Unentschieden gespielt, wäre er wahrscheinlich danach noch Trainer gewesen.

Und trotzdem: ich halte es für die Pflicht sich immer mit alternativen und co im Personalbereich zu beschäftigen, egal ob Trainer oder Spieler. Und das wurde meines Erachtens eben nicht ausreichend gemacht. Butscher ist definitiv eine Panikreaktion und keine wirklich gewollte.

Wäre Butscher wirklich so gut und die Top Lösung, warum hat man Ihn nicht direkt nach Thomas Reis zum Chef gemacht? Man stellt Butscher so hin, als wäre er besser als Letsch und/oder andere. Das passt einfach nicht. Zumal die Leistungen im Jugendbereich auch einfach null passen. (Egal wie der Jahrgang aufgestellt ist)

Was wahrscheinlich keiner weiß: wie viel Einflussnahme hat ein Patrick Fabian bzw. Was darf und kann er machen? Das gilt für die Trainerfindung sowie für Spielertransfers.

Man ist in die Winterpause mit 6 Punkten Vorsprung auf den 16 Platz gegangen bzw. mit 8 Punkten Vorsprung in die letzte Woche des Transferfensters. Allein aufgrund der Kaderqualität sind Mainz und mit Abstrichen auch Köln vor dem VfL anzusiedeln. Darmstadt als Aufsteiger steht da, wo sie gemäß Budget und co stehen sollten. Ich werfe halt der gesamten Führung vor, das man hier zu blauäugig agiert hat. Wenn man wirklich denkt, Mainz, Köln und co (auch Union zu dem Zeitpunkt) werden mit ihren Kadern durchgehend weiterhin schlechter als der VfL Punkten, ist halt einfach verblendet.

Keiner kann in die Zukunft schauen, aber die Wahrscheinlichkeit, das aufgrund der vorhandenen Kaderqualität das ganze nochmal richtig eng werden kann, ist einfach sehr hoch.

Wie bereits geschrieben: wir stehen aktuell da, wo wir Budgettechnisch stehen sollten. Aber aufgrund der Systemumstellung + der Winter-Transferperiode, hätte ich mir hier Verstärkungen gewünscht, um auf Verletzungen oder sperren besser reagieren zu können. Schlussendlich stehen ständig die selben Spieler auf dem Feld, da es kaum alternativen im Kader gibt, die für das System ausgelegt sind. Das man dann aber auf den externen Impuls verzichtet um die Mannschaft aufzubauen ist für mich noch immer ein Rätsel. Butscher wird bis Saisonende + möglicher Relegation Trainer bleiben und ab Sommer dann die U23 übernehmen. (Egal wie es endet)

Stimme dir zu.

Zu deinem Ersten Punkt noch eine kleine Ergänzung:
Butscher hatte bei der Reis Entlassung keine Trainerlizenz.
Daher war er kein Kandidat für die Nachfolge.

Danke @Oldbochumer war mir nicht bewusst.

Butscher war zu dem Zeitpunkt aber schon in der Schule für den Trainerschein oder? Dementsprechend hätte man hier auch mit einer Ausnahmeregelung das ganze klären können. Wäre ja nicht der Erste.

Ich stimme Sick Bear auch zu. Eine sehr gute Zusammenfassung.

Ich würde dem noch hinzufügen wollen, dass die Situation die wir jetzt vorfinden bezüglich der abwandernden Spieler auch hätte antizipiert werden können/müssen. Das Freiburg an Osterhage interessiert ist, soll schon aus dem letzten Sommer stammen. Union hat sich im Winter bereits um Stöger bemüht und die Verkündung war für mich eine Frage der Zeit. Ob die Substanz von Asano nach dem Asien-Cup und ohne Urlaub bis zum Ende der Runde ausreicht, konnte man zumindest hinterfragen und das Schlotterbeck über das Saisonende hinaus für uns schwer finanzierbar ist und ob er nach einer erfolgreichen Runde vielleicht auch anderswo Begehrlichkeiten weckt, musste man zumindest in Betracht ziehen.

Trotz das diese Dinge alle sehr voraussehbar waren, stehen wir heute ziemlich überrascht da und fragen uns ob die Moral so in der Truppe noch stimmen kann. Ob zurecht oder nicht kann gerne jeder unterschiedlich sehen. Mein Punkt ist aber, dass wir diese Situation lange auf uns zukommen sehen konnten. Nun kann man als VfL für ein Gerüst aus 4 Leistungsträgern sicher nicht mal eben auf Verdacht in der Winterpause 4 potenzielle Nachfolger als Backup holen. Aber wir haben eben genau NICHTS getan und haben damit trotz offensichtlich drohender Schwierigkeiten zum Saisonende nicht ansatzweise einen Plan B entwickelt und damit strategisch einfach nicht gut gearbeitet.

Das wir uns heute wieder ärgern das die Stöger-Nachricht zur Unzeit geleakt wird und wir als armer kleiner Verein damit geschädigt werden, ist doch hausgemacht. Wann verpflichten wir denn mal jemand strategisch zum richtigen Zeitpunkt? Again: Wir bleiben gefühlt zweitklassig, weil wir uns zu so einem Schritt selber nicht nach vorne wagen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Kreisklassenbester am 24.04.2024 um 11:00 Uhr bearbeitet

Ich hab Düsseldorf in den den letzten paar Wochen zwei mal live gesehen.
In Osnabrück und in Leverkusen. Ich seh die Zukunft pink.
Hab jetzt aber auch Hoffenheim gesehen, die nach Führungstreffer in Leverkusen erst im Show Down die Hosen runterlassen mußten.
Naja, wir brauchen den Sieg und müssen das Spiel machen.
Wird fast unmöglich werden in den Hoffenheimer Strafraum einzudringen in der regulären Spielzeit.
Ich glaube es muß irgendwann auch über die Budgetierung der Kräfte gehen oder man baut den Kader mit japanischen FußballLeichtathleten um, die rennen können wie die Duracellhasen.
Wenn das noch mal gut ausgeht diese Saison, dann müßen wir uns Gedanken machen wie man souveräner Fußball spielt. Jetzt wird's halt weiter beim Casinofußball bleiben. Alles auf blau solange man was in der Tasche hat.
Das ist halt teilweise hektischer und panischer Problemfußball.
Aber die Titanic wäre nicht untergegangen, wenn sie den Kurs nicht geändert hätte.
Ich denke, die Hoffenheimer können aktuell anrennende Bochumer gut kompensieren.
Vielleicht hat Team Butscher noch einen Trick parat oder einen Spielzug, der uns gewinnen läßt !
Wenn man schon in die Tiefe kommen möchte (das bedeutet, der Rückweg wird auch weiter),
wenn man schon in die Tiefe kommen möchte wie Frankfurt in der Europapokalsaison, dann muß man auch wie Frankfurt jemanden haben, der vertikal zwei Stürmer schicken kann, wo sich der Verteidiger nur für einen entscheiden kann. Das wäre dann taktisch der weitere offensive Spielzug.
Aber Hoffenheim ist berühmt dafür horizontal stabil zu stehen und auch horizontal in Gänze vorzurücken, dabei mit der hervorragenden Qualität im offensiven PassSpiel.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von VfL-Eagle am 26.04.2024 um 08:57 Uhr bearbeitet

Egal was bei der Vorstellung von Butscher gesagt worden ist, im Sommer muss Schluss sein.

Es fängt doch grade erst an Spaß zu machen

Ich war jetzt seit 1-2 Wochen hier nicht online und dieser Thread ist sinnbildlich für die anonyme Onlineforum Mentalität.
Niederlage: Eine Woche volle Breitseite und Glaskugelsprüche à la "wenn man Freitagabend mit 27 Punkten da steht, dann xyz"
Dann, nach einem völlig verdienten Sieg: Nichts. Gähnende Leere. Kein positives oder auch nur neutrales Wort.

Der Vollständigkeit halber:
Ich hielt seine Ernennung zum Trainer auch für ein Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit der Verantwortlichen und Interviews mit ihm finde ich maximal unangenehm. Ein User schrieb "wie der nette Onkel, der auch mal Trainer sein darf" und das finde ich bei Interviews, auch direkt nach dem Hoffenheimspiel, ziemlich zutreffend.
Für mich aktuell niemals Dauerlösung, auch wenn jetzt noch drei Siege holen sollte. Ich sehe da vom Image, von der Vision her kein Bundesligamaterial. Zumindest noch nicht.

Trotzdem kann man anerkennen, dass er und sein Staff es geschafft haben, dass sich alle am Riemen reißen und 100% geben. Das haben viele hier ja vorher angezweifelt und lagen offensichtlich falsch.