27.12.2019 - 11:58 | Quelle: Transfermarkt China | Lesedauer: unter 3 Min.
China
Chinese Super League
Bale-Wechsel final vom Tisch? 

Sorge um finanziellen Kollaps: Salary Cap in China auch für Ausländer

Salary Cap in China auch für Ausländer: Angst vor dem finanziellen Kollaps
©IMAGO

Die Zeit der großen Transfers in die Chinese Super League scheint endgültig vorbei zu sein. Nachdem seit rund anderthalb Jahren eine 100-Prozent-Steuer auf Transfers über 5,9 Millionen Euro für ausländische und 2,6 Millionen für chinesische Spieler erhoben wird, hat der Fußballverband des asiatischen Milliarden-Staates nun eine Gehaltsobergrenze eingeführt.



Wie der nationale Verband CFA im Anschluss an eine Sitzung an Heiligabend mitteilte, wurde beschlossen, dass ausländische Spieler bei Vertragsabschluss ab sofort nicht mehr als 3 Mio. Euro netto verdienen dürfen. Auch die 2018 schon beschlossenen Gehaltsregelungen für chinesische Profis wurden angepasst. Das Gehalt wurde auf 1,29 Mio. Euro festgelegt – Nationalspieler können 20 Prozent mehr verdienen. Bei der Reform im Vorjahr waren Ausländer von der Sonderregel nicht betroffen.



U21-Spieler aus dem Reich der Mitte verdienen nun nicht mehr als 38.600 Euro pro Jahr – lediglich Talente, die häufig in der 1. Liga zum Einsatz kommen, sind davon ausgenommen. Damit sollen dem Vernehmen nach Anreize für junge Chinesen geschaffen werden, ins Ausland zu wechseln und sich fußballerisch dort ausbilden zu lassen. Den Fußball nach vorn zu bringen, ist seit 2013 ein erklärtes Ziel der chinesischen Regierung um Präsident Xi Jinping, der ein großer Fan des Sports ist.



Bale-Wechsel nach China durch Neu-Regelung wohl vom Tisch


Auch wenn der Verband mitteilte, dass Boni explizit von der Regelung ausgenommen sind, dürfte das Transfers großer Stars wie Carlos Tévez (35), der 2017 bei Shanghai Greenland Shenhua rund 40 Mio. Euro verdient hat, künftig ausschließen. Im vergangenen Sommer hatte Gareth Bale (30) mit dem Klub aus der Metropole verhandelt, der Abgang von Real Madrid scheiterte aber auf der Zielgeraden. In Anbetracht des Jahressalärs von 17 Mio. Euro netto bei den „Königlichen“ dürfte ein Transfer Bales nach Fernost endgültig vom Tisch sein.


Marktwert
Gareth Bale
G. Bale Rechtsaußen
-


„Unsere Klubs haben zu viel Geld verbrannt und unser Profifußball wurde nicht nachhaltig geführt“, sagte der Vorsitzende der CFA, Chen Xuyuan, der Agentur „Xinhua“ (zitiert via „Sky Sports“). „Wenn wir nicht zeitnah reagieren, fürchte ich, wird das System kollabieren.“ Zusätzlich zum Salary Cap wurde den chinesischen Klubs ein Ausgabelimit von rund 142 Mio. Euro vorgeschrieben. Davon dürfen nicht mehr als 60 Prozent in Gehälter fließen.


TM-Community Über den Fußball in China mitdiskutieren Ins Asien-Forum Auch die Ausländer-Einsatzregelung in Wettbewerbsspielen wurde von der CFA angepasst. Demnach ist es den Klubs ab der Saison 2020 erlaubt, ein Maximum von fünf internationalen Spielern im Kader zu haben, wovon vier zeitgleich in einer Partie auf dem Platz stehen. Zuvor waren es drei auf dem Platz und fünf im Kader, wovon einer aber aus einem Staat des asiatischen Fußballverbandes AFC stammen musste. Dazu gehört auch Australien. Diese Spezialregelung wurde nun abgeschafft.


TM-Galerie: Die Rekordzugänge der Super League


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ConDrei Hatsukaichi FC ConDrei 27.12.2019 - 19:48
Zitat von Phistra

Das ist ja vollkommen kontraproduktiv. Die chinesische Regierung hat eine ganze Menge Geld in die Hand genommen, eine Menge Jugendzentren gebaut und europäische Trainer geholt und jetzt sollen sie ins Ausland? rolleyes

Das neue Obergehalt wird natürlich niemanden mit Namen nach China mehr locken, aber gleichzeitig erhöhen sie die Ausländerzahl im Spieltagskader. Wollen die jetzt drittklassige Afrikaner nach China locken, oder was ist der Sinn dahinter?

Und wenn der Funktionär da was von "Nicht nachhaltig" redet, dann hätte man ja ein Financial Fairplay einführen können. Das jetzt alles totzuregulieren, dazu widersprüchig, ist wahrhaftig ein Eigentor.



Jain. Die Infrastruktur wurde geschaffen, das Problem ist aber ein gesellschaftliches. Die Kids gehen kaum zocken, weil sie für die Schule büffeln müssen und kein Wert darauf gelegt werde, Fußball zu spielen. Anders, als sich das die Parteiführung zu wünschen scheint.
Gleichzeitig hast du Deals mit Vereinen wie Schalke 04, die eben nicht den etablierten Staff rüberschicken, sondern irgendwelche Trainer "von der Straße" holen, um sie dann mit S04-Ausrüstung gen Fernost zu schicken. Das hatte man sich wohl auch anders vorgestellt.

Auch darf man nicht verwechseln, was das Anliegen der Vereine und die Anliegen des Verbandes bzw. der Staatsführung ist. Das geht nicht Hand in Hand. Die Vereine haben Interesse daran über den Fußball Werbung zu schalten, die über das Staatsfernsehen extrem teuer sind, während die Ligaspiele zur mindestens 90-minütigen Dauerwerbesendung taugen. Darum investiert man das Geld ja auch in die große Namen, die die Zuschauer ja anlocken soll.
Jetzt spielen halt ein paar große Namen sich einen vermeintlich entspannten Schuh, aber die wettbewerbsfähigkeit der Chinesen verbessert sich nicht. Seit der Hochphase Evergrandes hat man auch in Asien keinen Stich mehr gesehen und die Nationalmannschaft kann außer extrem holzen auch nicht besonders viel - hat man bei der Ostasienmeisterschaft wieder gesehen.

Auf der einen Seite wirkt es kontraproduktiv, aber genau das will man vermutlich erreichen: die Talente sollen aus der Liga gespült werden (am besten noch durch mittelmäßige Ausländer) und bestenfalls in Europa unterkommen, wo sie dann hoffentlich auch mehr verdienen können als IN China. Denn die Gehälter, die intern für Chinesen gezahlt werden veranlassen die wenigsten die Komfort-Zone zu verlassen. Das gleiche Problem existiert ja auch in den arabischen Ländern.

Insgesamt verstehe ich nur noch nicht ganz, wie sich das ganze darstellen soll. Es wird zwar verlautbart, dass die Gehälter gedeckelt werden, aber ausgenommen sind davon scheinbar die Bonuszahlungen.
Bis jetzt habe ich eben noch nicht verstanden, wie dieses System am Ende NICHT über die Bonuszahlungen umgangen werden soll.
k.sch1 SC Fortuna Köln k.sch1 27.12.2019 - 16:51
Zitat von xxRoBxx

Zitat von k.sch1



Zitat von Schalker04er

Gab es eigentlich einen noch schlechteren Wechsel als Tevez nach Shanghai ? Ich meine man zahlt für einen 33 jährigen über 10 Mio Ablöse, dieser verpasst gefühlt die Hälfte der Spiele, verdient knapp 40 Mio damit dann der Vertrag aufgelöst wird und er ablösefrei nach Boca wechselt. Dabei zeigt er nichtmal Leistung und war wohl angeblich übergewichtig. Kann mir nicht vorstellen das es da einen noch schlechteren Deal jemals gab, oder fällt mir gerade nur nix ein ? Da hätte glaube einige Erstligisten schon Insolvenz anmelden könnenugly


Modeste war wohl ähnlich kostspielig für die Chinesen...


Modeste hat im Gegensatz zu Tevez aber gute Leistungen gezeigt. Hat Tianjin eigentlich Zahlungsrückstände oder lief mit der Ablöse nach Köln alles glatt?


Die Ablöse wurde bereits zu Beginn der "Leihe" in voller Höhe überwiesen. Köln hat da wohl drauf bestanden, weil man ihn eigentlich verkaufen wollte.
xxRoBxx FC Sheriff Tiraspol xxRoBxx 27.12.2019 - 16:43
Zitat von k.sch1
Zitat von Schalker04er

Gab es eigentlich einen noch schlechteren Wechsel als Tevez nach Shanghai ? Ich meine man zahlt für einen 33 jährigen über 10 Mio Ablöse, dieser verpasst gefühlt die Hälfte der Spiele, verdient knapp 40 Mio damit dann der Vertrag aufgelöst wird und er ablösefrei nach Boca wechselt. Dabei zeigt er nichtmal Leistung und war wohl angeblich übergewichtig. Kann mir nicht vorstellen das es da einen noch schlechteren Deal jemals gab, oder fällt mir gerade nur nix ein ? Da hätte glaube einige Erstligisten schon Insolvenz anmelden könnenugly


Modeste war wohl ähnlich kostspielig für die Chinesen...


Modeste hat im Gegensatz zu Tevez aber gute Leistungen gezeigt. Hat Tianjin eigentlich Zahlungsrückstände oder lief mit der Ablöse nach Köln alles glatt?