George Ilenikhena: Feuertaufe gegen Barcelona – „Hätte auch die Bundesliga wählen können“

George Ilenikhena: Antwerpen-Talent „hätte auch Bundesliga wählen können“

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Es war der 19. September 2023, an dem für George Ilenikhena ein Traum in Erfüllung ging. Der Mittelstürmer vom Royal Antwerpen FC debütierte in der Champions League im Auswärtsspiel beim FC Barcelona. Mit 17 Jahren, einem Monat und drei Tagen als drittjüngster Franzose in der Geschichte der „Königsklasse“ und deren Vorgängerwettbewerben. Einzig Rayan Cherki (Olympique Lyon) und Warren Zaïre-Emery (Paris Saint-Germain) waren noch jünger.

Eine Feuertaufe, die umso prestigeträchtiger war, weil es gegen den großen Klub aus Katalonien ging, der mit Robert Lewandowski, İlkay Gündoğan und João Cancelo u. a. mehrfache Champions-League-Sieger aufbot. Am Mittwochabend legte der Youngster dann im Rückspiel gegen die Blaugrana direkt noch einen drauf: Sein 3:2-Siegtreffer in der Nachspielzeit machte ihn mit 17 Jahren, 3 Monaten und 28 Tagen zum jüngsten französischen Torschützen in der Champions-League-Historie.

Ilenikhena selbst hatte wenige Monate zuvor noch in der Ligue 2 auf dem Feld gestanden. „Ich habe gegen Spieler gespielt, die ich zuvor nur im Fernsehen gesehen habe. Es war unglaublich“, blickt er im Gespräch mit Transfermarkt zurück.

Ilenikhena war im Sommer vom SC Amiens nach Antwerpen gewechselt, nachdem er nur eine halbe Saison (17 Spiele) bei seinem Ausbildungsklub absolvierte. Die Entscheidung nach Belgien zu gehen, erklärte sein Berater Mickael Libong folgendermaßen: „Das Antwerpener Projekt schien für ihn am besten geeignet, um den nächsten Schritt zu machen. Die belgische Liga ist auf dem Vormarsch. Wir hätten auch die Bundesliga wählen können, aber wenn er dort nur der vierte oder fünfte Stürmer ist, wäre es komplizierter gewesen. Wenn man aus der Ligue 2 kommt, sollte man die Schritte nicht überspringen.“

Ausschlaggebend für den Transfer nach Antwerpen waren auch die Anwesenheit von Marc Overmars (Technischer Direktor) und Mark van Bommel (Trainer), die für Ajax Amsterdam bzw. PSV Eindhoven spielten. „Sie haben mit jungen Leuten Know-how entwickelt“, betont Libong. Als wir uns den Kader ansahen, sahen wir die Arbeit, die mit Spielern wie Willian Pacho oder Arthur Vermeeren geleistet wurde.“ Erstgenannter wurde im Januar 2022 aus Ecuador geholt und in diesem Sommer an Eintracht Frankfurt verkauft, Zweiterer stammt aus der eigenen Jugend und ist mittlerweile belgischer Nationalspieler sowie wertvollster Spieler der Jupiler Pro League.

„Für mich ist Belgien ein Zwischenschritt. Ich sagte mir, dass ein erfolgreicher junger Spieler dort später explodieren würde. Aber zuerst muss ich mich weiterentwickeln und Erfahrung sammeln“, sagt Ilenikhena. Der Linksfuß musste einen Platz in einem Team voller Selbstvertrauen finden, das sich wenige Wochen vor seiner Ankunft zum belgischen Meister gekrönt hatte. Und das gelang.

Auch wenn er in der Liga bisher noch nicht in der Startelf stand, kommt Ilenikhena mit vier erzielten Toren in seinen letzten vier Spielen immer besser in Schwung. „Ich entwickle mich von Spiel zu Spiel weiter. Ich bin weniger schüchtern. Am Anfang, als ich gerade angefangen habe, wollte ich den Ball nicht verlieren und bin kein Risiko eingegangen. Jetzt gehe ich häufiger ins Dribbling und werde noch mehr provozieren“, sagt der gebürtige Nigerianer.

Auf seinem Weg in den Profibereich ließ sich Ilenikhena, der trotz seines jungen Alters schon die Rückennummer neun auf dem Trikot trägt, vor allem von Erling Haaland inspirieren. „Er ist mein Vorbild auf meiner Position. Er will immer treffen und hat ein sehr gutes Stellungsspiel.“ Als seine eigenen Stärken nennt er „meine Athletik (1,85 Meter, 76 Kilogramm; d. Red.), mein Abschluss, meine Entschlossenheit, mein Wunsch, in jedem Spiel ein Tor zu erzielen, und meine Mentalität. Aber ich bin immer noch am Anfang. Ich muss mein Kopfspiel verbessern und meinen schwächeren Fuß mehr nutzen“.

Insgesamt steht Ilenikhena in allen Wettbewerben bei acht Toren in 481 Minuten. Eine Quote, die den Spieler kurz vor dem Ende der Hinserie nicht zufriedenstellt. „Mein Ziel ist es, mindestens zehn Tore zu schießen. Und wenn ich mehr erreichen kann, will ich mehr erreichen. Ich bin ein ehrgeiziger Mensch, der hohe Ziele hat und ich werde weiter dafür arbeiten.“

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