Julian Weigl [8]

Jup!

Ich würde gerne mal nur hierauf eingehen wollen und zwar in Kombination mit dem was hier zu Xhaka geschrieben wurde, denn ich finde hier liegt ein Denkfehler allgemein.

Wieso hat Leverkusen wohl Xhaka geholt? Die Verpflichtung passte doch wie die Faust auf's Auge, sozusagen genau das fehlende Puzzleteil, um die Mannschaft im Gesamten besser zu machen. Ein Leader noch dazu, einer der voran geht. Auch sind die passenden Spieltypen für Xhaka drumherum schon vorhanden, es wurde quasi ein passender Spielertyp in eine schon gut zusammenstellte Mannschaft eingepflanzt. Zudem kommen Xhaka's Passstärken durch die auch vorhandenen Offensivspieler noch mehr zum Tragen.

Und was haben wir gemacht?
Wir haben Weigl geliehen für "unseren Ballbesitzfuppes", den wir versucht haben zu spielen, mit, nennen wir es mal so, sehr beschränktem Spielermaterial dafür. Nachdem die Marschrichtung dann aber mit dem neuen Trainer schlagartig wieder verändert wurde, haben wir nun einen Weigl für 6, obwohl wir hierfür aber eigentlich einen ganz anderen Spieltypus brauchen. Wir haben doch schon genügend "Feingeister" in unserem MIttelfeld rumschwirren, jedenfalls sehe ich so, die Mischung macht's eben. Erschwerend kommt dazu, dass wir ja auch bereits Zentral eigentlich schon ganz bestückt sind, jedenfalls von der Anzahl und, naja, sagen wir mal beim Gehalt. Ergänzen tun sich all diese Spielertypen aber überhaupt nicht, zumindest was die Defensive angeht. Was die Position des 8ers betrifft haben wir ja sogar Optionen, aber damit die zum Tragen kommen - so befürchte ich jedenfalls - würde eine andere Art 6er gebraucht. Übrigens ist das jetzt auch keine wirklich Neuigkeit, dass hätte man doch schon längst vorher wissen müssen/können. Was nun wiederum bedeutet, um Weigl hier passend zu machen, müsste quasi jetzt auch noch das Drumherum angepasst werden. So ganz komme ich da nicht mehr mit.

Ich antworte, da du mich zitiert hast. Wobei ich den "Denkfehler" nicht sehe (sofern ich gemeint bin), eher im Gegenteil. Ich stimme dir fast in allem zu.

Es ist natürlich bissel Henne-Ei-Prinzip bzgl. Xhaka. Spielt B04 wegen ihm so gut? Oder spiel Xhaka wegen B04 so gut? (Ich hatte mal Statistiken seiner letzten beiden Arsenal-Spielzeiten gepostet, die waren ganz anders als jetzt, eher 1:1 zu Weigl. Viel weniger progressive Pässe, dafür mehr Zweikämpfe, in Summe nix dolles).

Aber, ja, er war allem Anschein nach das Missed Link. Und Beweis für eine erstklassige Kaderanalyse seitens Rolfes/Alonso. Sie hatten ja schon starke iVs, starke Außen (auch wenn Alonso der "Verlust" eines reines Außenstürmers Diaby eher ins Konzept passte), ein Supertalent namens Wirtz und zwei tolle "Defense-6er". Aber es fehlte der, der diese per se extrem starke Defensive mit der ebenso starken Offensive verknüpfte.

Weigl hat schon bewiesen, dass er so ein "Verknüpfer" sein kann. Natürlich nicht mit der Ausstrahlung und der Genialität von Xhaka, aber so vom Prinzip her ... Bei uns soll er aber den Zweikämpfer und Ballverteiler zugleich spielen - das kann er nicht.

Und du hast Recht: Was jetzt machen? Eine Mannschaft um Weigl herum bauen? Puh, schwer. Mit Sander geht es in die Richtung. Wenn das nicht zu spät kommt.

Es führt jetzt in dem Thread zu weit, dennoch, um meine Meinung zu erklären: In mir regt sich immer mehr der innere Favre Heißt: Wir haben keine Achse! Vieles davon ist Verletzungen geschuldet, dennoch: Wer ist denn jetzt unser Stammtorwart? Noch viel schlimmer: Wer ist unser Abwehrchef? Wie ist überhaupt unsere Abwehrformation? Wir wechseln da nach jedem zweiten Spiel bzw. sogar innerhalb jedem zweiten Spiel. Wer ist wirklich der Boss* auf dem Platz? Wer ist der "Anknüpfungspunkt" in der Offensive? Plea? Okay, oder doch Neuhaus? Hat es ja dann endlich prima gemacht, schmort nun 90 Minuten auf der Bank. Wer ist der Zielstürmer? Usw. Bis hin zur Frage: Was spielen wir da überhaupt? Konter ist es nicht, Ballbesitzt ist es nicht, Pressing ist es nicht? Realo-Fuppes? Fusion-Soccer?

*Boss: Das ist das eigentliche, was ich an Weigl kritisch sehe. Seine Spielweise ist seine Spielweise, ihn dafür zu beleidigen, finde ich grenzwertig. Und er bemüht sich sichtlich nach Kräften, sie an die "Problematik" anzupassen. Aber das, was er nach dem Spiel in Hoffenheim (und so ähnlich auch vorher) anprangerte, müsste er auf dem Platz eigentlich verhindern. Also dass der ganze vogelwilde Haufen mal wieder in den letzten Sekunden nach vorne rennt. Das ist auch das, was ich unter Leader verstehe, dass da einer in solchen Situationen auf der einen Seite irgendwelche "Spring-ins-Feld" zusammenscheißt, auf der anderen Seite aber auch den Ball fordert, drauftritt und die berühmten Eiswürfel pinkelt.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Doktor_Dree am 24.04.2024 um 22:50 Uhr bearbeitet

Diese Art von relativer Inkompatibilität ist nicht nur bei Weigl gegeben - er haut sich ja jedenfalls immer voll rein - sondern eigentlich auf allen defensiven Positionen.
Selbst Itakura ist mitnichten ein Stabilisator. Scally wirkt so hölzern, und überfordert, dass man es sofort mit der Angst zu tun bekommt. Allen fehlt irgendwie das Selbstvertrauen und die Überzeugung auch mal lange Bälle zu spielen. Elvedi ist da bei all seinen ehemals überragenden Fähigkeiten der auffälligste, weil er sich nach vorne kaum noch was zutraut.
In Summe ist der Mangel an Potenzialausnutzung dann so unterirdisch, dass man nur noch einen ähnlichen Punkteschnitt erreicht, wie die "eigentlichen" Absteiger.
Offensiv sieht das ja weit besser aus.
Und btt, Weigl gehört auch zu denen, die nächste Saison einen besseren Konkurrenten brauchen.

Gibt´s jetzt schon Erkenntnisse, was uns das Weigl-Fehlen am Sonntag gebracht hat?

War es ohne ihn besser oder schlechter oder gleich?

Klar, weniger Gegentore, aber sonst auch nicht wirklich spielerische Leckerbissen.

Zumal sich auch Itakura offensichtlich nicht so wohl fühlt im defensiven Mittelfeld.

Also vielleicht gegen Bremen mit Weigl und Reitz oder Koné?

Schwierig das alles.

Ich würde es mit Weigl und Itakura auf der 6 probieren. By the way: hat Favre eigentlich jemals ohne Doppelsechs gespielt ?

Bei Favre war es immer ein 4-4-2 mit 2 Hs und Doppelsechs. 2 Viererketten im dichten Abstand. Meiner Meinung nach bekommt man auch ein 3er Mittelfeld nicht dicht. Da kann man machen, was man will. Habe selbst gespielt. 2 6er im 3er Mittelfeld funktioniert auch nicht. 4 im Mittelfeld und alles ist gut.

Es ist wirklich schwierig, hatte im STT und bei Neuhaus schon rum überlegt, irgendwie muss man mit und gegen Ball trennen.

Gegen Mannschaften wie Union, die sich locken lassen glaube ich hat Weigl mit Ball keinen großen Mehrwert bzw sind ihm zb Kone oder Reitz überlegen.
Gegen Teams die tief stehen und man geduldig verlagern muss bis sich Lücken auftun wäre er goldrichtig, also wenn die anderen sich mehr bewegen würden

Gegen den Ball kann er mit allen an seiner Seite spielen finde ich, er macht gut die Räume eng, er ist aber keiner der dann aktiv eingreift, deshalb passt es für mich persönlich mit jemandem wie Reitz am besten aktuell, Ko und Manu spielen da auch etwas abwartender in der Beziehung.

Daher glaube ich hat er gegen Union gar nicht so gefehlt, würde gegen Bremen (denke eher dass die mitspielen) bzw generell gerne mal Rocco und Manu zusammen sehen, in der Hoffnung dass die spielerische, dynamische Komponente dann besser ist, gegen den Ball könnte das passen.

Wenn mal alle fit wären, könnte man auch mal ein flaches 4-4-2 versuchen, mit 2 defensiven Außenverteidigern - Mist, haben wir ja gar nicht.... - also vielleicht Scally links und Lainer rechts, und mit Weigl + Itakura im Zentrum, und dafür mit Hack auf links und Honorat auf rechts und vorne drin 2 Stürmer, die sich etwas fallen lassen und die Außen schicken, also Plea und Jordan, eventuell auch Plea und Cvancara ganz vorne drin. Vielleicht wär das im Moment das System, in dem die wenigsten völlig verkehrt eingesetzt sind.