Peter Bosz [Trainer]

Die sportlich beste Lösung ist in meinen Augen nach wie vor Tuchel.

MIt Bosz hat man wohl nach Favre die den Umständen entsprechend beste Lösung gefunden und uns bleiben die von den Medien gehandelten Stöger und van Bronckhorst erspart.

Herzlich Willkommen in Dortmund. Ich hoffe er kann alle Skeptiker eines Besseren belehren.

Oder beide Seiten sehen die Zusammenarbeit als fruchtbar an und der Vertrag wird verlängert. Also klar. Sehr schwer vorstellbar, dass es jemand länger mit Aki aushält (!!!!!!), aber vielleicht steht Bosz ja auf seelische Schmerzen oder so.

Immer wieder, je nach Blickwinkel, niedlich-naiv oder surreal-grotesk, wie hier im Forum neuen Spielern oder Trainern ein "Herzlich Willkommen" entgegengeschmettert wird.

Nach der Pressekonferenz können wir hier über Mimik, Gestik, Sprachvermögen, Fachkompetenz etc. spekulieren und steile Thesen über das Sympathieniveau des neuen Trainers aufstellen.

Am 18.-20. August 2017 wissen wir, mit welchem vorläufigen Kader Boss in die Saison startet, am Abend des 31. August 2017 wissen wir, mit welchem endgültigen Kader Bosz die Hinrunde der Saison gestaltet werden muss und zur Winterpause vor Weihnachten 2017 wissen wir ungefähr, wohin "Peterchens Mondfahrt" mit diesem Kader gehen wird.

Hoffentlich weiß der Kerl, wie außergewöhnlich seine Mission beim BVB nach der Tuchel-Entlassung sein wird und wie argwöhnisch jede noch so winzige Handlung oder Bemerkung von ihm beobachtet und kommentiert werden wird.

Aber klar, auch ich werde mir die PK anschauen. Vielleicht haue ich danach auch ein paar steile Thesen heraus

Nach der PK melde ich mich dann auch mal zu Wort und wünsche dem neuen Trainer viel Erfolg, möchte ihn aber zu allererst herzlich willkommen heißen.

Ich persönlich hatte keine Zeit mich letzte Saison großartig mit Ajax Amsterdam zu beschäftigen. Dennoch sprechen die Zahlen für sich und des Weiteren ist für mich ein elementarer Grundsatz Menschen Menschen mit Respekt zu begegnen und ihnen eine absolut gleichwertige Chance zu geben.

Ich habe in vielen Posts gelesen, dass er attraktiv und offensiv spielen möchte und diese Philosophie durchzieht. Das hört sich prinzipiell sehr gut an.

Auf der gerade beendeten Pressekonferenz hat er einen sehr guten Eindruck gemacht. Nicht nur, dass er einen herausragend sitzenden Anzug hatte, kam er mir sehr höflich und aufgeschlossen gegenüber, ohne jedoch groß lange Reden zu schwingen oder sich bereits jetzt in taktischen Finessen zu ergötzen.

Von daher freue ich mich auf den neuen Bosch des BVB und bin sehr gespannt, was die Saison bringt.

Es iat doch völlig legitim, wenn sich der Trainer des größten niederländischen Vereins nach dem EL-Finale aus dem Staub macht, ohne auf die offensichtlichen Unstimmigkeiten bei seinem Abgang einzugehen, als Reporter kritisch nachzufragen.

Wenn er das vermeiden will, soll er eine Abschieds-PK bei Ajax geben - dann gibt es diese Fragen bei seiner Antritts-PK in Dortmund nicht.

Einfach geil! Diese PK war ein Menetekel.

Die Journalisten - gleichgültig ob aus Deutschland oder aus den Niederlanden - transportierten mit ihren Fragen die menschlichen (Fan-)Wünsche und Sorgen in die PK und diese Fragen passten und passen überhaupt nicht zur knallharten Realität des Profifußballs. Und deshalb saßen sie nun da, die alten Protagonisten des BVB und der neue Trainer und waren alle verunsichert, peinlich berührt, rangen nach Worten, wollten keine der Fragen nach der Tuchel-Vergangenheit oder nach der nur einjährigen Trainerzeit von Bosz bei Ajax beantworten. Wollten sich auf keinen Fall darauf einlassen, über die Verwunderung der Ajax-Anhänger zu sprechen, dass der erfolgreiche Bosz so schnell den Verein wieder verlassen hat. Wollten auf keinen Fall darüber sprechen, dass beim BVB angeblich noch andere Werte als der reine Erfolg eine Rolle spielen. Wollten, wie Bosz vergeblich mehrfach betonte, nur über die Zukunft sprechen, obwohl, wie man dann merkte, sie gar nichts dazu zu sagen hatten.

"Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los." (Goethe, Zauberlehrling)

Die Geister sind die Traditionen von BVB und Ajax, die vor allem der BVB über PR seit langer Zeit pflegt, sind die Anhänger, die an einen *gemeinsamen Fußballverein* glauben, sind die tiefen Identifikationen der Zuschauer mit dem Spiel ihres Vereins, sind "echte Liebe". All diese Gefühle überfluteten den stark mitgenommen wirkenden Watzke, den leicht desorientierten Zorc und den verwunderten Bosz, der zumindest so tat, als habe er von der BVB-Krise nichts mitbekommen.

Was blieb, waren die faden Reaktionen, die sich die Herren auf dem Podium saft- und kraftlos aus dem nassen Fell schüttelten. Man wolle nicht mehr über die Vergangenheit reden. Man habe sich mit Ajax geeinigt. Ajax habe Bosz die einmalige Chance, den BVB zu trainieren, nicht verbauen wollen. Ja, so Bosz, es tue weh, die jungen Spieler von Amsterdam zu verlassen usw. usw. Auch der eloquent-sympathische Flagge wirkte nur noch glatt und semi-smart.

Wer wissen will, wie riesig inzwischen die Kluft zwischen Profifußballgeschäft und Emotionen der Vereinsanhänger ist, braucht nur diese PK zu sehen. Herzlicher Dank gilt den Journalisten, die das Sprachrohr der Fußballbegeisterten waren, insbesondere die Journalisten aus den Niederlanden, die offenkundig die glattgebügelten Fragemodi nicht beherrschen bzw. nicht beherrschen wollen. Chapeau!

Das sei auch noch gesagt: Leid tat mir ein wenig Bosz, aber nun ahnt er vielleicht, wo er gelandet ist und vielleicht hat er in dieser PK viel über das Geschäft gelernt, von dem er ein Teil ist. Ich fürchte, das dürften naive Wünsche bleiben ...

Einfach geil! Ein Menetekel!

Aus der Pressekonferenz kann man eine Menge zwischen den Zeilen lesen:

Zunächst mal, wie groß der BVB eigentlich geworden ist. Es hat sicherlich nichts mit Zufall oder schönerem Wetter zu tun, wenn ein erfolgreicher Trainer aus Holland alles stehen und liegen lässt und nach nur einem Jahr Vertragsdauer mit Ajax auf das Angebot des BVB eingeht.

Dann ist Bosz ein Trainer, der mit jungen Spielern offensiven und attraktiven Fußball spielen lässt. Damit passt er extrem gut zu unserem Verein und macht richtig Lust auf die neue Saison.

Er kann französisch, japanisch, englisch, deutsch und holländisch. Für einen Trainerberuf in der heutigen Zeit ist das ein unschätzbarer Vorteil. Es ist immer etwas anderes, wenn ein Gespräch direkt oder über einen Dolmetscher erfolgen muss.

Auf mich wirkt er seriös, authentisch und sympathisch, auch ein wenig zurück haltend. Das ist für mich selbstverständlich, er muss auch die ganzen Eindrücke erst einmal verarbeiten.

Zorc und Watzke wirkten überarbeitet, was für mich kein Wunder nach den letzten Wochen gewesen ist. Ich hoffe, dass beide Gelegenheit bekommen, im Urlaub wieder richtig Kraft zu tanken.
Kleines Kompliment noch: Die Auswahl mit Favre, van Bronckhorst und last but not least Bosz zeigt mir, dass man sich auf unsere Vereinsführung verlassen kann. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass man Tuchel adäquat ersetzen würde, bin aber eines besseren belehrt worden. Offensiver Fußball mit jungen Spielern, das ist Musik in meinen Ohren. Selbstverständlich kann am Ende alles anders laufen, aber ich starte erst einmal mit einem guten Gefühl.

Alles Gute, Peter Bosz, mach uns glücklich

Was für eine müde, langweilige PK. So kommt jedenfalls keine Aufbruchstimmung auf. Und das bezieht sich weniger auf Bosz. Viel mehr war ich überrascht, wie unfassbar schläftig Watzke und Zorc den Trainer vorgestellt haben. Kein Feuer, kein Gefühl von "Hier passiert richtig was" und dann auch noch die von Watzke kommunizierte fehlende Vorbereitung auf die PK. HALLOOOOOO?! NEUER TRAINER, NEUE ZIELE, NEUE ENERGIEN IM VEREIN. Wofür steht er denn? Warum hat man sich für ihn entschieden? Das von Zorc dann universell auf jeden Trainer anwendbare Bla Bla war jedenfalls nichts, was eine Idee vermittelt, warum man in Dortmund nun auf Bosz setzt. Top 10 Club und dann so eine Vorstellung...! Man, man, man.

Zu Bosz - sympathisch, keine Frage. Fast schon ein wenig zu schüchtern, aber durchaus fokussiert. Ob man so Menschen mitreissen kann?! Aber ist ja auch eine PK und kein Training gewesen. Ich lasse mich gerne überraschen.

Die PK war leider nicht sonderlich "Aufbruchstimmung" erweckend, schade. Gott sei Dank war wenigstens Bosz für einen lockeren Spruch gut - und hat einen sympathischen Eindruck hinterlassen.

Das er beim Thema "Ziele" eher ehrfürchtig zu Watzke geschaut hat - und gemeint hat darüber noch sprechen zu wollen - war hoffentlich kein Anzeichen von Unterwürfigkeit. Ein bisschen beeindruckt schien er schon gewesen zu sein, hoffentlich gewöhnt er sich schnell daran. Ich hoffe das Bosz nun endlich auch den aufgeblähten Kader ein wenig ausmistet und dabei nicht übertrieben Rücksicht nimmt.

Insgesamt könnte das gut passen - ich bin zumindest neugierig auf die Vorbereitung und den Auftakt.

Hätte Watzke am Anfang nicht gesagt, dass er unvorbereitet war, hätte es vermutlich gar keiner bemerkt^^
Er hat seinen Part zumindest deutlich flüssiger und wortgewandter vorgetragen als Zorc mMn.
Ansonsten frage ich mich, was man genau erwartet hat, wenn bisher nur bedingt über strategische Planung, Transfers und Einschätzung zum Kader gesprochen werden kann, weil das vermutlich erst in den nächsten paar Wochen ausgearbeitet wird?
Dass die Beschreibung von Zorc sich auf jeden Trainer übertragen ließe, kann ich auch nicht unterschreiben. Bosz steht für Offensivfußball und starkes Gegenpressing und dass er viele junge Spieler bei Ajax eingesesetzt hat (/einsetzen musste) und damit gut klargekommen ist. Das klingt nach nichts Weltbewegendem, weil man es vermutlich schon im Vorfeld hier im Forum 20 Mal gehört hat. Macht es aber nicht mehr 0815, da es schlichtweg den Tatsachen entspricht und eben nicht auf jeden Trainer anwendbar ist (oder wären bei Mourinho dieselben Worte gefallen?^^).

Aufbruchsstimmung wird in den ersten Tagen der Vorbereitung verbreitet werden. Vielleicht hätte man die Vorstellung auch bis dahin aufschieben sollen und es heute bei einer Pressemitteilung belassen sollen. Dann wäre die PK vermutlich auch nicht so sehr von 132 Fragen bezüglich seines Abgangs bei Ajax geprägt gewesen.

Ps: Dass Trainervorstellungen mit den Namen Guardiola und/oder Ancelotti, deren Namen alleine mehr Glamour und Aufregung versprühen und die zuvorigen Trainerabgänge mehr als ein halbes Jahr vorher feststanden (und die Neuzugänge ebenfalls längere Zeit zuvor), sollte ehrlich gesagt nicht überraschen. Dass man jetzt groß Ziele rausposaunt, bevor die Vorbereitung begonnen, die Kaderanalyse stattgefunden und Fragezeichen hinter Aubameyang, Götze und Co. (und etwaige Neuzugänge), hätte vielleicht für Aufbruchsstimmung gesorgt, wäre aber schlichtweg unseriös gewesen und letztendlich heiße Luft.