Talente-Kalender
Ísak Bergmann Jóhannesson: Islands größtes Talent im Fokus europäischer Top-Klubs
©TM/IMAGO
FC Liverpool, Real Madrid, Juventus Turin – die Liste an Vereinen, denen in der Vergangenheit bereits Interesse an Ísak Bergmann Jóhannesson nachgesagt wurde, liest sich wie eine Auflistung der besten Teams der Welt. Der 17-jährige Isländer ist schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr und seit mehreren Monaten auf den Zetteln der Scouts europäischer Top-Ligen.
Mit 15 Jahren debütierte der zentrale Mittelfeldspieler bei seinem Jugendklub ÍA Akranes in der ersten Liga Islands, ist bis heute der zweitjüngste je eingesetzte Spieler. Im Januar 2019 wechselte er zu IFK Norrköping nach Schweden und avancierte gleich bei seinem Debüt zum jüngsten Torschützen der Vereinshistorie.
„Er ist 17 Jahre alt und spielt, als wäre er 35. Das ist wahrscheinlich sein größtes Talent. Seine Reife in seinem Spielstil und sein Fokus auf den Prozess, so gut wie möglich zu werden“, beschrieb Norrköpping-Trainer Jens Gustafsson seinen Schützling (zitiert via „Fotbollskanalen“). Trotz aller Rekorde und der damit verbundenen Aufmerksamkeit in den Medien bewahrt Jóhannesson ruhigen Kopf. „Ich denke nur daran, dass ich der Mannschaft in jedem Spiel helfen werde. Es ist egal, ob ich 17 oder 32 Jahre alt bin. Das Alter ist unwichtig. Ich bin sehr dankbar für die Spielzeit, die Jens mir gegeben hat, aber ich denke nicht darüber nach“, so der Linksfuß, der auch auf den offensiven Außenbahnen einsetzbar ist, in einem Interview.
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In der laufenden Spielzeit stand Jóhannesson in 28 Partien auf dem Feld, lieferte dabei drei Tore und zehn Vorlagen. Am Donnerstag wurde sein Marktwert beim Update der Allsvenskan um 2 Mio. Euro auf 3 Mio. Euro angehoben. Doch traut er sich am Saisonende im Winter den Wechsel in eine europäische Top-Liga zu? Noch im Juli beteuerte er, angesprochen auf einen möglichen Transfer: „Ich denke nur daran, Norrköping jetzt zu helfen. Ich fühle mich hier großartig. Ich bin gerade in eine neue Wohnung gezogen. Ich fühle mich hier sehr wohl und denke nicht darüber nach.“
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Diese abgeklärte Art mag auch damit zusammen hängen, dass er in seinem Umfeld seit Kindheitstagen mit dem Geschäft Profifußball zu tun hat. Vater Joey Gudjónsson spielte in England und Spanien, seine Onkel Thórdur Gudjónsson und Bjarni Gudjónsson waren einst beim VfL Bochum aktiv. Ísak, in England während Gudjónssons Zeit bei Aston Villa geboren, befindet sich auf dem besten Weg in die Fußstapfen seiner Verwandten zu treten.
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Teamkollege Simon Thern traut Jóhannesson zu, dass ihn sein Talent „weiter führen wird als zu IFK Norrköpping. Ísak hat alle Qualitäten, um weitere Schritte in seiner Karriere zu unternehmen. (...) Wenn er sich weiterentwickeln und verletzungsfrei bleiben kann, gibt es eine Menge zum Mitnehmen. Wir werden sehen, wie weit es geht, aber ich denke natürlich, dass er die größten Ligen erreichen kann. Ich habe dieses Gefühl.“ Noch ist der junge Isländer bis 2023 an den schwedischen Meister von 2015 gebunden und wirkt nicht so, als wolle er unbedingt fort. Geht seine Entwicklung aber so weiter, wird spätestens ein halbes Jahr später erneut die Gerüchteküche brodeln – seinen zukünftigen Arbeitgeber dürfte sich Jóhannesson dabei fast schon aussuchen.
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