Luca Oyen: Vier Trainer in der Debütsaison bei Genk – und immer im Spielkader
Dank Spielern wie Kevin De Bruyne oder Thibaut Courtois ist es längst kein Geheimnis mehr, dass der KRC Genk ein gutes Händchen dafür hat, junge Talente auszubilden und Schritt für Schritt auf ein höheres Niveau zu führen (zu den wertvollsten Spielern der Genk-Jugend). Und obwohl die Stammformation der letzten Wochen sehr international daherkommt, gibt es auch im aktuellen Aufgebot mehrere Youngster, denen eine große Karriere prophezeit wird. Neben dem im vergangenen Jahr im TM-Talentekalender vorgestellten Torhüter Maarten Vandevoordt (18) gilt das vor allem für den erst 16-jährigen Pierre Dwomoh, der noch auf sein Debüt wartet, und Luca Oyen.
Der 17-jährige Offensivspieler gehörte in der laufenden Saison in jeder Partie zum Spielkader und wird in der belgischen Jupiler Pro League bereits regelmäßig auf den Platz beordert. Umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass bei Genk nach Hannes Wolf, Interimstrainer Domenico Olivieri und Jess Thorup mit John van den Brom bereits der vierte Coach in dieser Saison das Zepter schwingt – Oyen kam unter allen zu Einsätzen.
Sein Debüt feierte der Offensivspieler direkt am ersten Spieltag mit einer Einwechslung beim 2:1-Sieg bei Zulte Waregem, die Premiere in der Startelf folgte am 6. Spieltag gegen Mechelen (3:1). Anschließend gab sich der Offensivmann, der als Spielmacher oder auf dem linken Flügel zuhause ist, wie ein alter Hase im Profifußball. „Ob ich nervös war? Vor dem Spiel vielleicht ein bisschen. Aber das war sofort weg, als es losging“, erklärte er nach dem Abpfiff.
Dass Oyen den Sprung in den Profifußball so mühelos geschafft hat, dürfte auch mit seinem familiären Hintergrund zusammenhängen. Papa Davy war selbst jahrelang als Spieler aktiv, im Gegensatz zu seinem Filius allerdings als Linksverteidiger. Der heute 45-Jährige wurde ebenfalls bei Genk ausgebildet, spielte anschließend unter anderem für die PSV Eindhoven, den RSC Anderlecht und Nottingham Forest. So erklärt sich auch der Geburtsort von Luca, der am 14. März 2003 in Nottingham zur Welt kam.
Vater Davy verlor gegen Luca im Garten: „Irgendwann ist er einfach an mir vorbei“
Ex-Nationalspieler Davy (3 Einsätze) erinnerte sich Anfang des Jahres in der Zeitung „Het Nieuwsblad“ an die Anfänge der Karriere seines Sohnes: „Wir haben im Garten Fußball gespielt – in der Schule hatten sie mir schon gesagt, dass er gut ist – und irgendwann ist er einfach an mir vorbei. Hinterher wusste ich nicht, wie er es geschafft hatte. Weil er noch ein Kind war, konnte ich den Ball noch erobern, aber in einem Stadion wäre er weg gewesen. Luca war damals sieben…“ Schon früh gab es auch Interesse aus dem Ausland, deutsche, englische und niederländische Klubs warben um die Dienste des Talents, das bereits seit seinem 15. Lebensjahr einen persönlichen Sponsorenvertrag mit Nike in der Tasche hat.
Auf internationaler Ebene ist Luca Oyen ebenfalls aktiv, zählt zum Kader der U19-Nationalmannschaft von Trainer Wesley Sonck und erzielte bei seinem Debüt Anfang September beim 1:0 gegen Deutschland als jüngster Spieler im belgischen Aufgebot gleich den Siegtreffer. „Er ist ein sehr großes Talent, mit einer fantastischen Technik und Ballbehandlung. Der Junge hat – wenn alles gut geht – eine sehr gute Zukunft vor sich“, lobte anschließend Co-Trainer Eric Van Meir. Weitere Einsätze verhinderte bisher aber die Corona-Pandemie, Jugendländerspiele finden seit Monaten nicht mehr statt.
Talente-Kalender 2019: So haben sich die Spieler entwickelt (Stand: 1.12.)
Ex-Profi Davy umschreibt die Stärken seines Sohnes ganz ähnlich: „Er ist ein echter Führungsspieler, macht individuelle Aktionen, schafft Räume für andere. Er hat eine Geschwindigkeit mit dem Ball am Fuß, die man nicht oft sieht. Und technisch ist er sehr gut.“ Zugleich müsse er sich aber „noch weiterentwickeln, sonst wollen andere seinen Platz einnehmen“. Auch der nahezu beidfüßige Luca sieht das ähnlich. „Vor allem muss ich noch an Stärke zulegen. Und mich beim defensiven Umschalten verbessern“, sagte er zu Beginn des Jahres im Doppel-Interview bei „Het Nieuwsblad“. Den einen oder anderen Tipp in Sachen Defensivverhalten dürfte dabei sicherlich auch sein Vater beisteuern, sodass Oyen in ein paar Jahren im selben Atemzug wie die eingangs erwähnten De Bruyne oder Courtois genannt werden könnte.
Vom 1. bis zum 24. Dezember stellt Transfermarkt jeden Tag ein Talent des 2003er-Jahrgangs aus einem anderen Land vor. Paten, Datenscouts und User kommen dabei als Experten zum Einsatz und berichten in unserem Talente-Kalender Wissenswertes über 24 junge Spieler, auf die man in Zukunft einen genauen Blick haben sollte. Zum Beispiel mit der TM-Watchlist.
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2017
Alexis Cerritos (Artikel damals)
Zum damaligen Zeitpunkt durchlebte der damals 17-jährige eine wohl sehr euphorisierte Zeit. Nur 6 Monate lagen zwischen einem Einsatz für die U17-Nationalmannschaft El Salvadors und der A-Nationalmannschaft. Schnell wurde deutlich: Cerritos gilt als der neue Hoffnungsschimmer für El Salvador. Was ist aus dem hoffnungsvollen Offensivtalent geworden?
Leider sind nur wenige genaue Daten über seine Spiele in den letzten Jahren vorhanden. Die beiden Saisons 2017 & 2018 verbrachte er in der Academy von D.C. United. Daraufhin folgte ein erster Ausflug außerhalb Amerikas, da er sich für einen Transfer zu der U20 vom mexikanischen Verein CF Pachuca entschied. Hier verblieb er jedoch nur ein halbes Jahr, da er bereits im Sommer 2019 zurück in die USA zu Loudoun United wechselte. Ein Verein aus der zweitklassigen USLC. Auch hier verblieb er wiederum nur ein halbes Jahr, ehe ihm ein Angebot vom portugiesischen Verein AD Oliveirense vorlag und er dieses annahm. Sein halbjährlicher Wechsel-Turnus blieb auch hier erhalten, da er im Sommer 2020 zurück in die USA zu Orange City wechselte. Hier konnte er bisher 3 Kurzeinsätze verbuchen; jedoch werden keine weiteren dazukommen, da die Liga anscheinend momentan eine Corona-Pause einlegt.
2018
Fernando Cardozo (Artikel damals)
Zum damaligen Zeitpunkt galt der gerade erst 17-jährige „auf den Spuren von Santa Cruz“. Bereits 2017 feierte er mit 16 Jahren sein Profidebüt für seinen Heimatverein Olimpia Ascuncion und kann in der Saison 2018 seinen endgültigen Durchbruch bei den Profis verzeichnen. Was ist aus dem hoffnungsvollen Offensivtalent geworden?
Weder aus der Saison 2018, noch aus der Saison 2019 sind in Paraguay wirklich Daten vorhanden. Lediglich für 2019 wurde ein Ligaspiel bei Cardozo eingetragen, welches er als Starelf-Spieler über 45 Minuten bestritt. Anders sieht dies für die Saison 19/20 aus. Hier wurde Cardozo nach Europa zu Boavista Porto in die erste portugiesische Liga verliehen. Zu Beginn seiner Zeit in Portugal schien es zunächst nicht gut für ihn zu laufen, da er ohne Einsatz blieb. Nach der Corona-Unterbrechung von März bis Juni sollte sich dies jedoch ändern. In jedem Spiel konnte er anschließend mitwirken und somit am Ende auf 13 Ligaspiele kommen. Eine Rückkehr nach Paraguay stand danach jedoch nicht an, sondern eine weitere Leihe innerhalb Portugals; dieses Mal zum Zweitligisten FC Vizela. Hier spielt er in der Saison 20/21 und konnte zunächst als Stammspieler sein Talent ein wenig aufzeigen. Mittlerweile ist er jedoch nur noch Rotationsspieler, der wenige Minuten erhält. Sein endgültiger Durchbruch blieb bisher aus. Wenig erfreulich: nach seinem Nationalmannschafts-Debüt 2017 folgte kein weiteres Länderspiel.
2019
Pedri (Artikel damals)
Zum damaligen Zeitpunkt galt der gerade erst 17-jährige als „kanarischer Iniesta und eine Investition in die Zukunft von Barca“. Gerade hatte Pedri ein fabelhaftes Halbjahr hinter sich: Debüt bei Las Palmas in La Liga 2, Vertrag bei Barcelona und die U17-Weltmeisterschaft. Was ist aus dem hoffnungsvollen Offensivspieler geworden?
Zu Beginn der Saison 19/20 rückte Pedri in den Profikader von UD Las Palmas auf. Sein Talent war bereits damals bekannt genug, dass sich Barcelona die Dienste für 6 Millionen Euro sicherte; ihn aber in der Saison noch beim Zweitligisten spielen ließ, um erste Erfahrungen im Profibereich zu sammeln. Diese sammelte Pedri mit insgesamt 36 Ligasielen, 4 Toren und 7 Vorlagen. Lediglich 5 Spiele verpasste er aufgrund von Länderspielabstellungen. Seine steile Entwicklung ließ auch nicht in der Saison 20/21 ab, die er nun für Barcelona bestreitet. Schnell wurde er ein Rotationsspieler, der knapp die Hälfte seiner 11 Ligaspiele sogar starten durfte. Selbiges Bild ergibt sich auch in der Champions League. In der Gruppenphase durfte er in 4 von 5 Gruppenspielen von Anfang an ran. Pedris Entwicklung scheint voll und ganz im Gange zu sein und es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis er auch für die spanische Nationalmannschaft debütieren darf.
Hier ein Thread, in welchem ihr die bereits erarbeiteten Türchen nachlesen könnt. Täglich werde ich einige verpasste Türchen nacharbeiten und dort einstellen.
- Geb./Alter:
- 14.03.2003 (21)
- Nat.:
- Akt. Verein:
- KRC Genk
- Vertrag bis:
- 30.06.2027
- Position:
- Linksaußen
- Marktwert:
- 3,00 Mio. €
- Gesamtmarktwert:
- 111,05 Mio. €
- Wettbewerb:
- Jupiler Pro League
- Tabellenstand:
- 6.
- Trainer:
- Wouter Vrancken
- Kadergröße:
- 26
- Letzter Transfer:
- Ken Nkuba
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