29.12.2019 - 17:44 | Quelle: Transfermarkt.de | Lesedauer: unter 4 Min.
VfL Wolfsburg
Oliver Glasner
Bundesliga-Fan-Serie 

User-Zwischenfazit VfL Wolfsburg: Achterbahnfahrt auf hohem Niveau

User-Zwischenfazit VfL Wolfsburg: Achterbahnfahrt auf hohem Niveau
©TM/IMAGO

Die Bundesliga hat sich in die Winterpause verabschiedet. Bis zum 18. Spieltag und der Partie zwischen Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach, mit der am 17. Januar um 20.30 Uhr die Rückrunde eingeläutet wird, heißt es: Die Muskeln ausruhen, ein Zwischenfazit ziehen – und darauf aufbauend ggf. den Kader verstärken oder unzufriedene Profis abgeben. Welche Spieler haben überzeugt? Wie machen sich die Sommerzugänge? Steht der Trainer auf dem Prüfstand? Dafür haben wir uns in den TM-Foren umgehört: In den Wochen der Pause schätzen 18 Fans ihren Klub ein. Heute: W0BT0WN über den VfL Wolfsburg.


Guter Start, dann kamen Verletzungen: So lief die Wolfsburger Hinrunde


Die Wolfsburger Saison begann verheißungsvoll: Zwei Siege in den ersten beiden Spielen, zuhause gegen den 1. FC Köln und bei der Berliner Hertha, schienen die Richtung vorzugeben. Doch im dritten Spiel der Saison, einem Heimspiel gegen den SC Paderborn (1:1), mussten nicht nur zum ersten Mal Punkte abgegeben werden, der VfL verlor mit Xaver Schlager (22), der sich bei einer unglücklichen Aktion im Strafraum den Knöchel brach und Koen Casteels (27), der eine Schienbeinverletzung davontrug, zwei seiner Schlüsselspieler.



Für das Spiel der Wolfsburger bedeutete das einen Bruch, denn schon binnen kurzer Zeit vermisste man die enorme Qualität, die Schlager mitgebracht hat. Auch der Verlust von Casteels konnte durch den soliden, aber nicht herausragenden Pavao Pervan (32) nur begrenzt kompensiert werden. Die ambitionierten Niedersachsen spielten eine wackelige Hinrunde, die teils mit überraschenden Siegen, wie dem 2:0 bei der Frankfurter Eintracht, bei dem man die zweite Halbzeit in Unterzahl spielen musste, oder dem Heimsieg der stark aufspielenden Gladbacher, aber auch mit einigen Niederlagen in einem Schlagwort mündete: Inkonstanz.



Im Pokal schied man nach einem 1:6-Debakel gegen RB Leipzig aus, in der Europa League qualifizierten sich die „Wölfe“ als Gruppenzweiter am Ende ungefährdet für die Runde der letzten 32. In der Liga schaffte es der VfL unter dem neuen Trainer Oliver Glasner (Foto) jedoch nicht, sich in den vorderen Tabellenplätzen festzusetzen. Durch eine Schwächeperiode im Herbst ist man zwar noch in Schlagdistanz zu den Europapokalplätzen, muss sich aber mit der Position des Verfolgers zufriedengeben. Durch die bisher recht ausgeglichene Saison, in der sich viele ambitionierte Teams immer wieder Schwächephasen leisteten, ist jedoch in beide Richtungen noch alles möglich.



Schlager & Co.: So schlugen die Neuzugänge des VfL ein


Die Neuzugänge konnten dabei nur teilweise überzeugen. Der angesprochene Schlager fehlte für knappe drei Monate, zeigte aber in seinen ersten Spielen nach dem Comeback, warum er als Mittelfeldmotor ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Rückrunde sein könnte. Der Brasilianer João Victor (25) bekam zwar viel Spielzeit, wusste aber bisher noch nicht restlos zu überzeugen. Von ihm wird mehr Torgefahr erwartet.


Leistungsdaten
Xaver Schlager
X. Schlager Zentrales Mittelfeld
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
Saison 19/20
Bundesliga
Spiele
23
Tore
1
Vorlagen
2


Sein Landsmann Paulo Otávio (25), der als Ersatzmann für Jérôme Roussillon (26) geholt wurde, war lange Zeit nicht einsatzbereit, traf aber jüngst bei seinem Debüt in der Europa League gegen die AS Saint-Etienne. Der 8 Millionen Euro teure Kevin Mbabu (24) kam mit dem Tempo der Bundesliga bisher nur schwer zurecht, konnte sich aber in den letzten Wochen der Hinrunde deutlich steigern und bekam daher mitunter den Vorzug vor dem Brasilianer William (24) auf der rechten Abwehrseite. Von ManCity-Leihprofi Lukas Nmecha (21) erwartete der VfL mehr, der junge U21-Nationalspieler kam meist nur für die Schlussminuten in die Partien und konnte sich so bisher nicht auszeichnen.


Wolfsburger Schlüsselspieler Arnold & Guilavogui ragen nicht heraus


Die Mannschaft des VfL kommt über das Kollektiv, denn es gibt keine Superstars im Team. Schlüsselspieler wie Josuha Guilavogui (29) und Maximilian Arnold (25) sind in der Mannschaft unumstritten, ragen jedoch nicht heraus. Wenn ein Spieler aktuell den Unterschied machen kann, ist sicherlich Schlager zu nennen, muss jedoch nach seiner schweren Verletzung erst wieder auf ein permanent hohes Wettkampfniveau kommen – auch wenn die ersten Auftritte dem Wolfsburger Anhang Hoffnung machen. Trainer Glasner kritisierte zuletzt nach einer Schwächephase die Mentalität des Kaders öffentlich, diese reagierte mit einem bemerkenswerten Heimsieg gegen die starken Gladbacher.



Das erwarte ich von der Rückrunde der „Wölfe“


Die Qualität des VfL Wolfsburg ist unbestritten, sie muss in der Rückrunde jedoch öfter auf den Rasen gebracht werden. Zu oft ärgerte man sich in der Hinrunde über unnötig verschenkte Punkte. Sollte das Team in der Rückrunde von größerem Verletzungspech verschont bleiben, ist eine Wiederholung des Vorjahreserfolgs mit dem 6. Platz nach wie vor möglich. Dazu muss Glasner mit seinem Team dafür sorgen, dass die Mannschaft mehr Konstanz und Stabilität bekommt. Gelingt ihm das nicht, wird die Achterbahnfahrt weitergehen und der VfL steht am Ende womöglich mit leeren Händen da.



Von TM-User W0BT0WN


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Fohlen1980 Fohlen1980 30.12.2019 - 14:24
Also ihr ward klar besser gegen uns (Gladbach). Und bei einer Statistik von 13 Siegen und 2 Unentschieden Zuahuse gegen uns ist es auch nicht wirklich überraschend. Finde ich zumindest.

Schlager ragt sicherlich heraus, aber warum Weghorst nicht erwähnt wird wudnert mcih doch sehr. Der hat fast immer geliefert und hohen Anteil daran, dass ihr so viele Punkte habt.
greenwolf greenwolf 30.12.2019 - 10:39
Wenn man sich den Spielplan vom VFL mal genauer ansieht, war es weniger eine Achterbahnfahrt als es vielleicht von außen scheint. Wir standen in der ersten Hälfte der Rückrunde nahezu allen "schwächeren" Teams gegenüber und haben, wenn man sich die Ergebnisse anguckt, nicht mal gegen diese sonderlich stark performt. Hauptsächlich knappe Siege und Unentschieden gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte.

Wirklich überrascht hat mich nur der Punktgewinn in Leipzig, wobei RB sich zu dem Zeitpunkt noch in ihrer einzigen kleinen Schwächephase befunden hat, und der Sieg gegen Gladbach. Ansonsten ein relativ vorhersehbarer Saisonverlauf bisher mit konstant nicht überragenden Vorstellungen. Man könnte natürlich auch schlechter dastehen und vor allem wenn man an die Jahre vor Labbadia zurückdenkt, könnte sich über 1-2 Jahre Mittelmaß auch keiner wirklich beschweren.
Nimmt man jedoch die letzte Saison als Maßstab, in der teilweise echt toller Fußball gespielt wurde und bedenkt dazu, dass der Trainer, unter dem dies geschah, mehr oder weniger "rausgeekelt" wurde, hätte man sich von dieser Saison vielleicht doch noch ein bisschen mehr erhofft.