10.09.2018 - 18:30 | Quelle: Transfermarkt.de | Lesedauer: unter 17 Min.
Atlanta United FC
Julian Gressel
Aus dem TM-Archiv 

Gressel im Interview: „Wollen den Fans in Atlanta eine Trophäe bringen“

Gressel im Interview: „Wollen den Fans in Atlanta eine Trophäe bringen“
©TM/IMAGO

Transfermarkt: Ihr Vertrag läuft, wenn Atlanta von seinen zwei Optionen Gebrauch macht, noch bis 2020. Sehen Sie sich jetzt schon bereit, um in einer europäischen Top-Liga Fuß zu fassen?


Gressel: Klassische Antwort: Im Fußball weiß man nie, was so kommt. Ich glaube, dass ich, wenn ich am Ende meiner Karriere zurückblicke, sagen möchte, dass ich eine Chance, nach Europa zu gehen, genutzt habe. Bis jetzt hat sich das noch nicht ergeben, aber wenn ein Angebot kommt und alles passt, wäre ich bereit, den Schritt zu machen und bin so ehrgeizig, dass ich das probieren möchte. Ob das klappt oder nicht, muss man sehen.


Transfermarkt: Demnach gab es in der abgelaufenen Transferperiode keine Anfrage – etwa aus der Bundesliga. Oder hätte Atlanta dann ohnehin gesagt, dass während der Saison nichts geht?


Gressel: Ich habe jedenfalls nichts mitbekommen.


Transfermarkt: Vor wenigen Wochen sagten Sie: „Ich würde es bereuen, wenn ich nicht versuchen würde, nach Europa zu gehen.“ Vor einem Jahr meinten Sie aber auch, dass sie kein Problem damit hätten, Ihre Karriere in den USA zu verbringen. Welche Schritte sieht Ihr Karriereplan vor?


Gressel: Als ich zu Atlanta gekommen bin, wusste ich nicht, was mich erwartet: Wie viel ich spielen werde, was meine Rolle ist. Deshalb wollte ich erstmal abwarten. Solche Pläne zu machen, ist im Fußball schwer, weil man es nicht immer selbst in der Hand hat. Mit den Optionen läuft mein Vertrag bis 2020 und wenn Atlanta zu möglichen Angeboten „Nein“ sagt, bin ich bis dahin hier. Deshalb ist der Plan erstmal, hier bis 2020 zu spielen. Wenn bis dahin etwas kommen sollte, werde ich das in Erwägung ziehen. Und wenn nicht, schauen wir 2019 und 2020.


Transfermarkt: In den vergangenen Monaten schwärmten in San Jose-Profi Florian Jungwirth oder Ex-Werder-Coach Alexander Nouri in TM-Interviews von den Bedingungen, die bei den MLS-Klubs herrschen – auch im Vergleich zu Klubs in Deutschland. Stimmen Sie in die Loblieder mit ein?


Gressel: Für mich selbst ist es schwierig, einen Vergleich anzustellen, weil ich im Gegensatz zum Florian Jungwirth nicht in Deutschland auf dem Level gespielt habe. Wenn ich in ein paar Jahren in Deutschland spiele, sage ich Ihnen dann, was ich über den Vergleich denke. (lacht) Aber die MLS ist auf einem guten Weg. Die neuen Teams wie wir, LAFC oder bald Inter Miami haben in jedem Fall tolle Bedingungen und Stadien. Die machen die Sache richtig, sind spielerfreundlich. Es gibt natürlich auch ältere Vereine, die etwas Nachholbedarf haben.




Transfermarkt: Die Distanzen in den USA sind mit dem deutschen Profi-Fußball nicht zu vergleichen. Wie erleben Sie das als Spieler?


Gressel: Die Wege sind definitiv weit. Unsere nächsten Auswärtsspiele sind Orlando City oder D.C. United, die anderthalb Flugstunden entfernt liegen. Wir fliegen folglich immer. Nächste Woche fliegen wir nach Denver, wo wir am Samstag gegen die Colorado Rapids spielen und von dort aus weiter nach San Jose, wo es den folgenden Mittwoch (Ortszeit; Anm. d Red.) gegen Florian Jungwirth geht. Da sind wir die ganze Woche unterwegs. Die Liga versucht es schon spielerfreundlich zu arrangieren – aber das klappt nicht immer. Sicher gewöhnt man sich ein wenig daran, aber es zehrt dennoch. Wenn wir von San Jose nach Atlanta zurückfliegen, spielen wir bereits am Samstag wieder gegen Real Salt Lake City. Deshalb trainieren wir nicht so viel. (lacht)


Transfermarkt: Das müssen Sie erläutern!


Gressel: Wir haben nur eine Einheit am Tag, keine Doppeleinheiten. Das Trainingsvolumen ist wegen der langen Reisen ein wenig geringer.


Transfermarkt: Schafft man es in Hinblick auf die Größe des Landes, Kontakt zu anderen deutschen Profisportlern aufrecht zu erhalten? Unter einem Transfermarkt-Post scherzten Sie bei Instagram im Frühjahr mit Marcel Schäfer, als der noch in Tampa aktiv war. Dennis Schröder spielte bis zu diesem Jahr in Atlanta Basketball.


Atlanta United im Porträt Herbst 2017: Mit „Gresselmania“ direkt in die PlayOffs Zum Porträt Gressel: Es kommt schon vor. Dennis Schröder war ja lange in Atlanta, den habe ich ein bisschen kennengelernt. Ebenso Marcel Schäfer, der mich angeschrieben hat, weil er meinen Weg ein wenig mitverfolgt hat. Er ist vergangenes Jahr dann auch mal nach Atlanta gekommen, wir sind in Kontakt geblieben. Ansonsten, wie gesagt, mit Fabian Herbers. Oder auch Julian Büscher, der bei D.C. war und jetzt in LA. Das funktioniert schon. In Deutschland könnte man ja auch in München und Hamburg spielen und gut befreundet sein.


Transfermarkt: Sie haben zwei jüngere Brüder: Der jüngste, Valentin, spielt für die U19 von Jahn Regensburg. Tobias ist in der Bezirksliga beim FC Kalchreuth aktiv. Liegt ihrer Familie der Fußball im Blut?


Gressel: Über Generationen hinweg! Mein Opa hatte damals die Chance, nach Nürnberg zu gehen, was sein Vater aber nicht wollte. Mein Vater hat Jugend-Nationalmannschaft gespielt. In Neustadt an der Aisch, wo das Haus meiner Eltern ist, hatten wir den Fußballplatz direkt auf der anderen Straßenseite. Seitdem wir klein waren, sind wir Fußballspielen gewesen. Da gab es nichts anderes. (lacht)


Transfermarkt: Sie kommen aus Mittelfranken, spielten für Greuther Fürth in der Jugend. Drücken Sie dem „Kleeblatt“ die Daumen oder halten Sie es trotz Ihrer Vergangenheit mit dem 1.FC Nürnberg?


Gressel: Als ich im Fürther Nachwuchsleistungszentrum nicht weiter übernommen wurde, dachte ich schon, dass ich den Verein jetzt nicht mehr unterstützen muss. Auch mein Bruder war da, ist jetzt aber in Regensburg. Mittlerweile ist es mir ziemlich egal. Ich bin, seit ich klein war, Bayern-Fan. Aber ich möchte aus regionaler Verbundenheit dennoch, dass der „Club“ jetzt in der ersten Liga bleibt und Fürth, nachdem es letzte Saison knapp war, nun sicher die Klasse in Liga zwei hält. Da wünscht man ja nichts schlechtes, denn die Region bleibt Heimat.


Interview: Marius Soyke (Matteo)



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VfB_n_Mainz05 1.FSV Mainz 05 VfB_n_Mainz05 11.09.2018 - 07:17
Zitat von AmsterdamLoewe
Zitat von fan1887

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Zitat von Matteo

Dies ist der Diskussions-Thread zur News: Gressel im Interview: „Wollen den Fans in Atlanta eine Trophäe bringen“. Julian Gressel (Foto) und Atlanta United kamen zum Saisonstart 2017 in die US-amerikanische MLS – und sorgen seitdem gemeinsam für Furore: Das Team aus Georgia zeichnet attraktiver Fußballer einer jungen Mannschaft vor dem bestbesuchten Stadion des US-Fußballs aus...
Matteo das mit dem teuersten Stadion der Welt ist so nicht korrekt, dass soll wohl das Stadion der Giants sein mit 1,43 Milliarden.
Nur dass Matteo gar nichts von einem "teuersten Stadion der Welt" schreibt...
Bild Unterschrift imago / Das teuerste Stadion der Welt: Das Mercedes Benz Stadium in Atlanta
...silent
Nun gut, das habe ich nicht gesehen, Asche über mein Haupt.

Du hättest aber auch gleich darauf verweisen können und nicht etwas anderes Zitieren.
Oder auch den "Fehler melden"-Button benutzen...


Auch das ist nicht korrekt das teuerste Stadion der Welt steht wohl das Krestovsky Stadion in St. Peterburg das weit über den 1.43 Milliarden liegt. Zwinkernd


Außer diese Quelle habe ich nichts gefunden dass diese Zahlen bestätigt. Zwischen 700 und 1 Mrd Euro lagen die Zahlen. Und in dieser Quelle wird von Dollar gesprochen nicht Euro.
AmsterdamLoewe TSV 1860 München AmsterdamLoewe 11.09.2018 - 06:42
Zitat von fan1887
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Dies ist der Diskussions-Thread zur News: Gressel im Interview: „Wollen den Fans in Atlanta eine Trophäe bringen“. Julian Gressel (Foto) und Atlanta United kamen zum Saisonstart 2017 in die US-amerikanische MLS – und sorgen seitdem gemeinsam für Furore: Das Team aus Georgia zeichnet attraktiver Fußballer einer jungen Mannschaft vor dem bestbesuchten Stadion des US-Fußballs aus...
Matteo das mit dem teuersten Stadion der Welt ist so nicht korrekt, dass soll wohl das Stadion der Giants sein mit 1,43 Milliarden.
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Nun gut, das habe ich nicht gesehen, Asche über mein Haupt.

Du hättest aber auch gleich darauf verweisen können und nicht etwas anderes Zitieren.
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Auch das ist nicht korrekt das teuerste Stadion der Welt steht wohl das Krestovsky Stadion in St. Peterburg das weit über den 1.43 Milliarden liegt. Zwinkernd
xN1c0 Borussia Mönchengladbach xN1c0 10.09.2018 - 19:47
Super interessantes Interview, Danke!
Autor
Matteo
Marius Soyke
TM-Username: Matteo

Community-Mitglied der 1. Stunde und Teil der Redaktion seit Ende 2013. Serieamore!

Alle Beiträge des Autors
Julian Gressel
Inter Miami CF
Julian Gressel
Geb./Alter:
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Nat.:  Vereinigte Staaten Deutschland
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Vertrag bis:
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Gerardo Martino
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